ikr: Unterstützung für einen jungen Staat
Vaduz (ots/ikr) -
Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom Dienstag, 11. Dezember, CHF 250'000 für zwei Projekte der internationalen Flüchtlings- und Migrationshilfe (IFMH) im Kosovo bewilligt. Bei beiden handelt es sich um die Fortsetzung einer mehrjährigen Unterstützung für Projekte von Caritas Schweiz, die im Oktober durch eine Liechtensteiner Delegation unter Führung von Innenminister Hugo Quaderer vor Ort in Augenschein genommen worden sind. Die fortdauernde Unterstützung leistet einen Beitrag zu den guten Beziehungen zwischen Liechtenstein und dem Kosovo im Migrationsbereich, die im Rahmen des Besuchs von Regierungsrat Quaderer mit der Unterzeichnung eines entsprechenden Memorandums of Understanding in Pristina unterstrichen worden ist.
Vorschulbildung für über 800 Kinder
Die politische und wirtschaftliche Situation des Kosovo ist rund fünf Jahre nach dessen Unabhängigkeit nach wie vor schwierig. Dies zeigt sich beispielhaft im Bildungsbereich sowie in der Situation ethnischer Minderheiten wie der Roma. Staatliche Massnahmen zeigen zwar inzwischen eine gewisse Wirkung, aber es fehlt der öffentlichen Hand an finanziellen Mitteln. Diese Lücke versucht Caritas Schweiz in den beiden von der Liechtensteiner Regierung unterstützten Projekten mit nachhaltigen Massnahmen zu schliessen.
Obwohl ein Kindergarten-Obligatorium im Kosovo seit einigen Jahren gesetzlich verankert ist, geht das Bildungsministerium davon aus, dass bisher erst etwa 50 Prozent der rund 340'000 Kinder im Alter von fünf und sechs Jahren am Vorschulunterricht teilnehmen können. Im laufenden Schuljahr verdanken 811 von ihnen in 22 Kindergärten der Gemeinden Drenas, Prizren und Gjakova ihren Platz einer Initiative von Caritas Schweiz, die auf das Jahr 2002 zurückgeht. Diese Zahl soll mittelfristig auf 1'500 Kinder erhöht und ein Unterricht nach europäischen Standards weiterhin sichergestellt werden. Dazu leistet das Land Liechtenstein mit seiner Unterstützung in der Höhe von CHF 120'000 einen wesentlichen Beitrag.
Eine Zukunft für 135 Familien
Weitere CHF 130'000 gehen an ein Minderheitenprojekt in der Gemeinde Gjakova. Dort mussten bis vor einigen Jahren 135 Familien mit rund 700 Personen, vorwiegend Roma, in prekären Verhältnissen auf und neben einer Mülldeponie leben. Hauptprobleme waren bzw. sind ungenügende Wohnbedingungen, prekäre Hygieneverhältnisse, ungenügende Einschulungschancen sowie fehlende Arbeitsmöglichkeiten.
Das Projekt von Caritas Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, allen diesen Familien - in drei Etappen - Häuser auf einem Stück Land in der Nähe ihrer bisherigen Siedlung zu bauen und Einkommens- sowie Bildungsmöglichkeiten für die Bewohner zu schaffen. 29 Häuser sind bereits bezogen, 35 stehen im Rohbau und die restlichen 56 sollen bis zum April 2014 bezugsbereit sein. Gute Fortschritte machen auch die soziale und berufliche Integration. Ein regelmässiger Kindergartenbetrieb ist gesichert, in einem Gemeinschaftszentrum finden Aktivitäten für Frauen, Kinder und Jugendliche statt und die Integration der jungen Bewohner in die öffentlichen Schulen der Stadt wird kontinuierlich gefördert. Darüber hinaus hat das Projekt einer ganzen Reihe von Bewohnern den Aufbau kleiner Unternehmen in der Abfallbewirtschaftung oder im Kleingewerbe ermöglicht.
Kontakt:
Ausländer- und Passamt
Heribert Beck, Leiter Abteilung Asyl
T +423 236 61 54