ikr: Liechtenstein übernimmt zusammen mit Luxemburg den Vorsitz im Bologna-Prozess
Vaduz (ots/ikr) -
Liechtenstein wird von Juli bis Dezember 2015 zusammen mit Luxemburg den Vorsitz der Bologna-Follow-Up Group übernehmen. In diesem Zusammenhang weilte der Vorstand der Bologna Follow-Up Group am 29. und 30. Juni 2015 in Vaduz.
Die sogenannte Bologna-Follow-Up Group besteht aus Delegierten der 48 Mitgliedstaaten. Diese treffen sich zwei bis vier Mal jährlich zur Weiterentwicklung des Bologna-Prozesses und zur Vorbereitung der alle drei Jahre stattfindenden Ministerkonferenz.
Der Begriff Bologna steht für eine Reform der Studienstrukturen in Europa mit dem Ziel, die studentische Mobilität in den Mitgliedsländern zu fördern. Die Bologna-Deklaration wurde 1999 in der gleichnamigen italienischen Stadt unterzeichnet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte auch Liechtenstein. Das liechtensteinische Hochschulgesetz bildet die Strukturen der Bologna-konformen Studiengänge und Qualitätsansprüche ab.
Wesentliche Elemente des Bologna-Prozesses sind einheitliche Studienstrukturen der drei Studienzyklen Bachelor, Master und Doktorat. Um die Mobilität der Studierenden zu ermöglichen und zu fördern, wurde ein Punktesystem (ECTS, European Credit Transfer System) eingeführt, bei dem Studienleistungen in gleichem Umfang mit gleich vielen Punkten bewertet werden. Dadurch und durch vergleichbare Qualitätskriterien für Hochschulen und Hochschullehrgänge soll nicht nur Mobilität gefördert, sondern auch die Qualität der Lehrgänge gesteigert werden.
Das Ideal der studentischen Mobilität in ganz Europa basierend auf der vorbehaltlosen Anerkennung entsprechender Abschlüsse konnte bis heute noch nicht vollständig realisiert werden. So ist gegenwärtig eine der Hauptaufgaben der Bologna-Follow-Up Group, die Anerkennung der Abschlüsse und somit die Mobilität der Studenten weiter zu verbessern.
Kontakt:
Schulamt
Daniel Miescher, Leiter Abteilung Mittel- und Hochschulwesen
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