Hochwassersicherheit am Rhein - Lokalaugenschein auf der Dammsanierungsbaustelle in Bendern
Vaduz (ots)
Im Rahmen eines Lokalaugenscheins machten sich Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni und Gemeindevorsteher Johannes Hasler am Donnerstag, 23. Januar 2025, auf dem Rheinabschnitt bei der ARA Bendern ein Bild von den Fortschritten der Dammsanierung.
Zusammen mit dem EZV-Geschäftsführer Reto Kieber, den Vertretern des Amtes für Bevölkerungsschutz und den Ausführenden der Sanierungsarbeiten informierten sie über den Hochwasserschutz am Rhein und das Sanierungsprojekt in Bendern.
Instabile Abschnitte ertüchtigen
In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden des Kantons St. Gallen hat sich das Amt für Bevölkerungsschutz eingehend mit dem Zustand der Rheindämme befasst. Die durchgeführten Untersuchungen haben ergeben, dass die in ihrer Grundstruktur aus dem 19. Jahrhundert stammenden Dämme stellenweise einem Hochwasser, wie es alle 100 Jahre vorkommt, nicht mehr sicher standhalten können. Nach umfangreichen Planungen konnten die Sanierungsarbeiten im Herbst 2021 auf diesen besonders instabilen Dammabschnitten beginnen. Die entsprechenden Stellen in Triesen, Schaan und Bendern werden seither jeweils über die Wintermonate saniert - mit unterschiedlichen Methoden, die den jeweiligen Gegebenheiten angepasst sind.
Grösste Instabilitäten bis 2027 beseitigt
Bis 2027 sollen alle Dammabschnitte mit der höchsten Sanierungspriorität ertüchtigt sein. Die derzeit laufenden Sanierungsarbeiten an der rund 450 Meter langen Strecke bei der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Bendern sollen bis zum Frühling 2025 abgeschlossen sein.
Die zuständige Innenministerin, Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni, besuchte aus diesem Anlass zusammen mit Johannes Hasler, Gemeindevorsteher von Gamprin-, die Baustelle und informierte die Öffentlichkeit über den Hochwasserschutz in Liechtenstein. "Hochwasser sind Gefahren, von denen ein enormes Schadenpotenzial ausgeht und die existenzbedrohende Ausmasse für unser Land annehmen können. Es handelt sich aber auch um eine Gefahr, gegen die wir uns wappnen können. Daher ist die Sanierung der Rheindämme ein Anliegen, dem die Regierung hohe Priorität einräumt. Ich freue mich über die Fortschritte in diesem auf rund 20 Jahre ausgelegten Generationenprojekt", sagte die Regierungschef-Stellvertreterin. Dass bei der Rheindammertüchtigung auf die lokalen Gegebenheiten zugeschnittene Sanierungsmethoden eingesetzt werden, entspricht der Strategie der Regierung. In Bendern, wo die ARA zu beengten Platzverhältnissen führt, kommt beispielsweise zusätzlich zu einem Auflastfilter eine 160 Meter lange Betonmauer zum Einsatz.
Bauausführung und ökologische Verbesserungen
Wie das Land misst auch die Gemeinde Gamprin den Sanierungen grösste Bedeutung zu. Dabei gilt es gemäss den Ausführungen des Gemeindevorstehers Johannes Hasler, nebst dem Hochwasserschutz auch die Naherholungsmöglichkeiten zu berücksichtigen. "Damit die Raumqualität und die Ansprüche der Naherholung während und nach der Ausführung der Bauarbeiten erhalten bleiben, ist die gewählte Sanierungslösung jeweils optimal mit den Gegebenheiten vor Ort abzustimmen", führte der Gemeindevorsteher aus. Das bedeutet für die Umsetzung der Dammsanierung, dass auch künftig ein Sichtschutz auf das Gelände der ARA gegeben sein muss. An der Medienorientierung vom 23. Januar informierten die zuständigen Spezialisten und die beauftragte Bauunternehmung aus erster Hand über die Bauarbeiten und weitere Herausforderungen, welche sich bei der Umsetzung des Sanierungsprojekts stellen.
"Als Umweltministerin ist für mich auch der ökologische Aspekt des Rheindamms von grosser Bedeutung", sagte Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni. So wird die Dammböschung in Bendern nach Abschluss der Arbeiten beispielsweise als Extensivwiese wiederhergestellt und mit verschiedenen Kleinstrukturen wie Steinlinsen aufgewertet. Parallel zu den eigentlichen Sanierungsarbeiten am Rheindamm sind zudem an zwei Abschnitten auf dem Gebiet der Gemeinden Vaduz, Schaan und Eschen Revitalisierungen am Rhein geplant.
Pressekontakt:
Ministerium für Inneres, Wirtschaft und Umwelt
Emanuel Banzer, Leiter Amt für Bevölkerungsschutz
T +423 236 68 56
emanuel.banzer@llv.li