Bodenkonzept für eine nachhaltige Nutzung der Landwirtschaftsböden
Bern (ots)
Die langfristige Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit ist eine der Hauptaufgaben der Landwirtschaftspolitik. Um die Auswirkungen der Politik und der landwirtschaftlichen Tätigkeiten auf den Boden beurteilen zu können, hat das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in Zusammenarbeit mit den Eidgenössischen Forschungsanstalten Reckenholz (FAL) und Changins (RAC) die fachlichen Grundlagen für ein Bodenkonzept erarbeitet. Das Konzept zeigt auf, dass durch landwirtschaftliche Tätigkeiten praktisch alle Bodeneigenschaften geschädigt werden können. Deshalb müssen geeignete Massnahmen ergriffen werden, um nachhaltige Bodenbewirtschaftungsformen zu unterstützen.
Das Bodenkonzept ist ein umfassendes Instrument, das den Verantwortlichen von Politik, Forschung, Beratung und Vollzug eine naturwissenschaftlich abgestützte und dadurch nachvollziehbare, gemeinsame Basis für ihre Entscheide zur Verfügung stellt. Dank seiner Transparenz ist das Konzept diskussions- und entwicklungsfähig. Es erlaubt insbesondere eine sachliche Beurteilung der Bodenfruchtbarkeit und hilft, diese langfristig zu gewährleisten.
Bei der Erarbeitung der fachlichen Grundlagen des Konzeptes wurden zuerst die Funktionen, dann die Eigenschaften von Böden definiert und sodann die Einflüsse von Veränderungen der Bodeneigenschaften auf die Bodenfunktionen beschrieben. Mögliche Beeinträchtigungen der Bodenfunktionen durch landwirtschaftliche Tätigkeiten wurden ebenso beurteilt wie die Chancen, mit Hilfe bodenschonender Bearbeitung die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu erhalten beziehungsweise zu fördern.
Die Bewertungsansätze des Bodenkonzeptes erlauben den Schluss, dass praktisch alle Bodeneigenschaften durch anhaltend ungünstige landwirtschaftliche Nutzung erheblich geschädigt werden können.
Dagegen besteht bei konsequent eingesetzter bodenschonender Bewirtschaftung auch ein grosses Potenzial, bestehende Bodenschäden wieder wettzumachen beziehungsweise gleich vorsorglich zu vermeiden. Nur sehr gering sind allerdings die Regenerationsmöglichkeiten bei landwirtschaftlicher Bodennutzung, wenn Bodenschädigungen wie Erosion, Unterbodenverdichtungen oder Einträge persistenter Schadstoffe auftreten. Dies sind langfristig auch die grössten Gefahren für die Bodenfruchtbarkeit.
Kontakt:
Anton Candinas, Direktionsstab, Stabsstelle Ökologie
Tel. +41/31/322'70'64
Peter Weisskopf, FAL, Zürich-Reckenholz
Tel. +41/1/377'73'27
Jean-Auguste Neyroud, RAC, Changins
Tel. +41/22/363'43'18
Bundesamt für Landwirtschaft
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