Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft
Alle Jahre gehen 1450 Tonnen Feuerwerk in die Natur
Bern (ots)
Am Nationalfeiertag erfreuen sich jung und alt an Feuerwerk und Brauchtumsfeuer. Nebst Lärm, der nicht allen gefällt, werden auch Schadstoffe freigesetzt. Lokale Luftbelastungen sind die Folge.
Alljährlich werden, so die Schätzungen des BUWAL, in der Schweiz 1450 Tonnen Feuerwerkskörper abgebrannt. Dies verursacht insbesondere Luftbelastungen. So sind Rauchpartikel und Verbrennungsgase deutlich sicht- und riechbar. Sie entstehen aus den rund 360 Tonnen in Feuerwerkskörpern enthaltenen pyrotechnischen Sätzen. Davon sind zwei Drittel Schwarzpulver und ein Drittel Effektsätze. Letztere enthalten unter anderem farbgebende Metallverbindungen. Der weitaus grösste Teil der Feuerwerke wird in der Schweiz am 1. August abgefeuert.
Lokale Luftbelastung durch Feinstaub
Eine letztes Jahr erschiene Fachpublikation des BUWAL zeigt, dass die Boden- und Gewässerbelastung durch den Niederschlag von Feuerwerksmetallen nicht problematisch ist. Demgegenüber ist aber erwiesen, dass je nach Wetter und Standort vorübergehend hohe Schadstoffkonzentrationen in der Luft auftreten. Vor allem Feinstaub erreicht kurzzeitige Spitzenbelastungen. Datenauswertungen von Schweizer Luftmesstationen zeigen, dass am 1. August die 24h-Mittelwerte den Grenzwert für lungengängigen Feinstaub (PM 10-Messungen) überschreiten können. Personen mit Erkrankungen der Atemwege und Kreislauferkrankungen sollten deshalb Feuerwerke meiden.
Kein behandeltes Holz ins 1.-August-Feuer
Ein bedeutenderes Verschmutzungspotential haben jedoch die 1.-August-Feuer, wenn sie als Abfallverbrennung missbraucht werden. Denn wenn Kunststoffabfälle, chemisch behandeltes Holz (Lacke, Imprägniermittel), Abbruchholz oder Bauabfälle verbrannt werden, entstehen viele Schadstoffe, unter anderen Dioxine, eine unnötige Luftbelastung mit negativen Folgen für Gesundheit und Umwelt. In den letzten fünf bis sechs Jahren hat sich die Situation jedoch merkbar verbessert.
Holzstösse, zusammengesetzt aus trockenem, naturbelassenem Holz aus dem Wald oder aus Sägereien sowie getrocknetes Schwemmholz sind für ein 1.-August-Feuer problemlos.
Kontakt:
Georg Karlaganis
Abteilungschef Stoffe, Boden, Biotechnologie
BUWAL
Tel. +41/79/415'99'62
Internet: http://www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/news/artikel/
20020725/00827/index.html