Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft
BUWAL: Bericht VOC-Immissionen 1991 bis 2001 VOC-Belastung ist um 41 Prozent gesunken
Bern (ots)
Bern, 6. Juni 2003
VOC (Volatile Organic Compounds = flüchtige organische Verbindungen) sind mit den Stickoxiden Vorläuferstoffe für die Ozonbildung. Hauptemittenten sind Industrie- und Gewerbebetriebe, wo solche Verbindungen z.B. in Lösungsmitteln bei der Produktion und Anwendung von Farben, Lacken, Leimen oder Reinigungsmitteln eingesetzt werden. Eine weitere wichtige Quelle ist der motorisierte Verkehr, der unter anderem das Krebs erzeugende Benzol freisetzt.
Mitte der 80er Jahre wurden in der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) Emissionsgrenzwerte für rund 130 VOCs sowie Qualitätsanforderungen an Brenn- und Treibstoffe festgelegt. Wichtige Massnahmen zur Minderung der VOC-Emissionen waren die Abgasvorschriften für Fahrzeuge (u.a. Katalysator), die Lenkungsabgabe auf VOC (siehe Kasten), die Reduktion der Emissionen beim Umschlag von Treibstoffen ("Gaspendelung") sowie die Senkung des erlaubten Benzolgehaltes von 5 auf 1 Prozent im Benzin.
Ozonspitzen sind gesunken - Grenzwerte werden aber weiterhin überschritten Diese Massnahmen haben Wirkung gezeigt, wie dem soeben erschienene BUWAL-Bericht "VOC-Immissionsmessungen in der Schweiz 1991- 2001" zu entnehmen ist. Er basiert auf VOC-Messkampagnen, welche von Bund und kantonalen Lufthygienefachstellen durchgeführt wurden. Der Rückgang der VOC-Luftbelastung von 41 Prozent stimmt gut mit den für diesen Zeitraum vom BUWAL prognostizierten Emissionsminderungen überein. Erfreulicherweise zeigen die Immissionsmessungen ebenfalls einen Rückgang von mehr als 50 Prozent für den Krebs erregenden Luftschadstoff Benzol.
Der Rückgang der Luftbelastung mit VOC und Stickoxiden hat zu einer Verminderung der sommerlichen Ozonspitzen geführt. Die in der LRV festgelegten Ozon-Grenzwerte werden aber immer noch grossräumig und regelmässig überschritten. Hier bedarf es deshalb der konsequenten Fortführung der bestehenden Luftreinhalte-Massnahmen. Daneben sind erhebliche Emissionsreduktionen für Stickoxide und VOC auf internationaler Ebene nötig, wie sie im Rahmen der Genfer Konvention über die weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung vorgesehen sind.
BUWAL BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT Pressedienst
Auskünfte Luftreinhaltepolitik und VOC-Abgabe - Philippe Roch, Direktor BUWAL, 079 277 51 88 - Hugo Amacker, Abteilung Luftreinhaltung und NIS, BUWAL, Tel.: 031 322 80 82 - Christina Hürzeler, Abteilung Ökonomie und Forschung, Tel : 031 322 82 62
Auskünfte zum Bericht - Kurt Schläpfer, Autor, Carbotech AG, Basel, Tel.: 061 206 95 20 - Remo Fehr, Amt für Umweltschutz Graubünden, Tel.: 081 257 29 52
Bezug Der Bericht "VOC-Immissionsmessungen in der Schweiz 1991- 2001", 96 Seiten, Bestellnummer : UM-163-D, kann bezogen werden beim BUWAL, Dokumentation, 3003 Bern zum Preis von Fr. 12.-: Fax 031 324 02 16; E-Mail: mailto:docu@buwal.admin.ch; Internet: http://www.buwalshop.ch
Internet http://www.umwelt- schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_voc/themen/index.html
Die Lenkungsabgabe auf flüchtige organische Verbindungen (VOC) Die VOC-Lenkungsabgabe wurde im Januar 2000 eingeführt, um Industrie und Gewerbe zu animieren, weniger solche Schadstoffe zu produzieren und auf umweltfreundlichere Verfahren umzusteigen. Verschiedene Unternehmen haben infolgedessen ihren VOC-Ausstoss vermindert. Seit Januar 2003 beträgt die Lenkungsabgabe drei Franken pro Kilogramm VOC.
Gegenwärtig wird daran gearbeitet, die Wirkung der Abgabe zu quantifizieren. Gemäss dem Wunsch des Parlaments werden die Einnahmen aus der VOC-Lenkungsabgabe über die Krankenkassen an die Bevölkerung zurückerstattet, wie das dieses Jahr erstmals der Fall war.
http://www.umwelt- schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_voc/themen/lenkung/index.html