Pilotkurs Notfallseelsorge
Luzern (ots)
Im Kanton Luzern haben die psychische erste Hilfe bei Unfällen und Grossereignissen, wie auch die psychologische Nachbetreuung bereits einen festen Platz im Katastrophenhilfekonzept. Hilfe wird nicht nur den Opfern und ihrem Umfeld, sondern auch den Helferinnen und Helfern zuteil. Alle Ersteinsatzdienste (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst) und der Zivilschutz haben die Informationen über die Möglichkeiten der psychologischen Hilfe und Betreuung in ihre Aus- und Weiterbildungsprogramme eingebaut. Zur Zeit werden auch die Samariterinnen und Samariter mit einem speziellen Kurs für diesen Bereich sensibilisiert.
Die Zusammenarbeit zwischen Zivilschutz, Psychiatrieeinrichtungen und Koordiniertem Sanitätsdienst funktioniert in unserem Kanton seit vielen Jahren ausgezeichnet und in verschiedenen Fällen konnte bereits erfolgreich Hilfe geleistet werden. Die durchgeführten Kurse haben bei den Ersteinsatzformationen dazu geführt, die psychische erste Hilfe und die Nachbetreuung (Debriefing) zu thematisieren und besser mit der Problematik umzugehen.
Eine Gruppierung, die eigentlich prädestiniert wäre, um Zuwendung und emotionale Hilfe bei Unfällen und Grossereignissen zu erbringen, wurde bis anhin noch nicht in das Konzept mit einbezogen. Es handelt sich dabei um die Seelsorgerinnen und Seelsorger, gleich welcher Religion oder Konfession.
Seelsorge im weiteren Sinn kann wie folgt definiert werden: "Alles Zuhören, Mitfühlen, Verstehen, Anstoss geben, Bestärken und Trösten, das ein Mensch einem anderen Menschen gewährt".
Am 20. und 21. September 2001 findet nun in den Räumlichkeiten der Lukas-Kirchgemeinde Luzern der Pilotkurs für Notfallseelsorgende statt. Dr. Gisela Perren wird den Einführungstag gestalten und die 30 angemeldeten Seelsorgerinnen und Seelsorger mit den Grundlagen der psychischen ersten Hilfe vertraut machen.
Nachdem sich am zweiten Tag die Partner im Bevölkerungsschutz vorgestellt haben, wird in vier verschiedenen Workshops über Ziel und Zweck der Einsatzformation diskutiert und werden die Modalitäten gemeinsam erarbeitet. Ab 1. November 2001 soll es möglich sein, bei jedem grösseren Unfall einen Notfallseelsorger, bzw. eine Notfallseelsorgerin aufzubieten, die dann Rettungsdienst und Notfallärzte im psychischen Bereich unterstützt und bei Bedarf die Verbindung zu den Psychiatern/Psychologen herstellt. Die Einsätze sind überkonfessionell abrufbar, das heisst es wird nicht auf die Religion der Betroffenen geschaut, sondern auf die Hilfe, die von den betroffenen Menschen benötigt wird.
Kontakt:
Hinweise an die Medien / Einladung:
Medienvertreter sind am 20. September von 11.00 Uhr bis 12.00 Uhr
herzlich willkommen und können mit der Kursleitung und den
Organisatorinnen auch Interviews machen. Eine weitere Möglichkeit zur
Berichterstattung besteht am 21. September 2001 zwischen 14.00 und
15.00 Uhr beim Rettungsdienst im Kantonsspital.
Das detaillierte Programm für den Notfallseelsorge-Kurs kann unter
infokanton@lu.ch abgerufen werden.
Auskünfte erteilt:
KSD-Beauftragte des Kantons Luzern
Karin Strässle
Löwengraben 14
Tel. +41 41 228 60 92
E-Mail: karin.straessle@lu.ch