Felssturz in Vitznau: Labile Felsmasse bereitet Sorgen
Luzern (ots)
300 Kubikmeter abgestürzter Fels, von dem der grösste Teil im Schutzwald oberhalb der Strasse hängengeblieben ist; eine von einem rund 30 Tonnen schweren Felsblock beschädigte Strasse, zerstörte Fangnetze und weitere drohende Abbrüche. Dies ist das Fazit des (gestrigen) Felssturzes in Vitznau. Die Kantonsstrasse zwischen Vitznau und Gersau bleibt bis auf weiteres gesperrt.
Rund 300 Kubikmeter Fels hatten sich in der Nacht auf Mittwoch oberhalb der Kantonsstrasse ausgangs Vitznau gelöst. Der grösste Teil der hinuntergestürzten Blöcke und Steine sind im Schutzwald oberhalb der Strasse hängen geblieben. Viele davon befinden sich in einer labilen Lage. Ein rund 30 Tonnen schwerer Felsbrocken durchschlug die Fangnetze und kam auf der Strasse zu liegen. Zwei weitere Blöcke - je etwa so gross wie ein Smart und 6 Tonnen schwer - schlugen einen Krater in die Fahrbahn und polterten talseitig über die Strasse.
Bei einer Besichtigung des Schadensgebietes am Donnerstag bestätigte sich, dass sich der Fels aus dem Fussbereich eines rund 3000 Kubikmeter mächtigen Felsturms gelöst hatte und damit der Sockel des Turms weggebrochen ist. Die Lage im Abbruchgebiet ist deshalb sehr instabil. Sorge bereitet den Fachleuten die Grösse der instabilen Masse. Sie ist rund zehnmal grösser als die am 19.11.2003 abgestürzte Partie und rund 100 Mal mächtiger als der in den Bereich der Kantonsstrasse gestürzte Felsbrocken. Eine weitere Gefahr bilden die im Wald liegenden Blöcke, die jederzeit auf die Strasse stürzen können. Bevor die neuen Schutznetze montiert und die Strasse freigegeben werden kann, müssen diese Gefahren beseitigt werden.
Die Kantonsstrasse zwischen Vitznau und Gersau bleibt deshalb bis mindestens Ende nächster Woche gesperrt. Der Zeitpunkt der Freigabe kann erst bestimmt werden, wenn die erste Phase der Räumungsarbeiten abgeschlossen ist und die Gefahrenstelle neu beurteilt werden kann. Alle Beteiligten bemühen sich, eine Lösung zu finden, um die Strasse möglichst bald wenigstens phasenweise wieder freizugeben.
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René Graf
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Fachleiter Naturgefahren
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