Neuerungen an der Volksschule: Pressetext zur Medienkonferenz vom 8. November 2004
Luzern (ots)
Der Regierungsrat hat die Auswirkungen des Sparpakets 2005 auf die Wochenstundentafeln der Volksschule beschlossen. An einer Medienorientierung informierten heute Bildungsdirektor Dr. Anton Schwingruber und der Vorsteher der Gruppe Volksschulen, Dr. Charles Vincent, zudem über die drei Schwerpunkte der Schulentwicklung nach 2005.
A. Schulentwicklung nach 2005: Nur noch drei Hauptprojekte
Gestützt auf die Behandlung des "Planungsberichts über die Schulentwicklung nach 2005" im Grossen Rat im September, sind die Schwerpunkte der Volksschulentwicklung (initiiert durch das Projekt "Schule in Diskussion" vom vergangenen Jahr) überarbeitet und gestrafft worden. Der Regierungsrat will sich auf drei Hauptprojekte konzentrieren, die sich schwerpunktmässig alle mit der Unterrichtsentwicklung befassen. Er fasste daher die folgenden Beschlüsse:
Hauptprojekt 1: Elementare Bildung
Das Hauptprojekt umfasst folgende Bereiche:
a) Straffung der Lehrpläne
b) Umsetzung WOST 2006 für die Primarschule: - Einführung von Ethik und Religionen ab Schuljahr 2006/07 - Einführung von Englisch ab 3. Primarklasse ab Schuljahr 2007/08 - Beibehaltung von Französisch als obligatorisches Fach (Überprüfung der Regelung bei einer Neubeurteilung des Sprachenkonzepts durch die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK) - Hochdeutsch als Unterrichtssprache im Kindergarten und in der ganzen Volksschule - Technisches Gestalten mit zwei Lektionen in der 1. bis 4. Primarklasse und drei Lektionen in der 5. und 6. Primarklasse
Hauptprojekt 2: Lehren und Lernen
Das Hauptprojekt umfasst folgende beschlossene Bereiche:
- Ganzheitliches Beurteilen und Fördern (GBF) obligatorisch ab Schuljahr 2005/06 in allen ersten Primarklassen, ab 2006/07 in allen zweiten Primarklassen - Einführung einer erweiterten Beurteilung mit Noten ab 3. Primarklasse (inkl. Sekundarstufe I) ab Schuljahr 2006/07 - Einführung von umfassenden Blockzeiten (mindestens vier Lektionen am Vormittag) in Kindergarten und Primarschule ab Schuljahr 2006/07
Hauptprojekt 3: Basisstufe
Ab Schuljahr 2005/06 wird die Basisstufe im Kanton Luzern erprobt. Pro Schuljahr sollen etwa zwölf Klassen ins Projekt aufgenommen werden.
Daneben wird auf die Projekte Schulsozialarbeit, Betreuungsangebote usw. verzichtet, der Kanton bietet hier lediglich Hilfestellungen an.
B. Sparpaket 2005: Auswirkungen auf die Wochenstundentafeln
Der Regierungsrat hat die beiden Wochenstundentafeln für die Primarschule und die Sekundarstufe l auf das Schuljahr 2005/06 wie folgt geändert, der Grosse Rat hat mit der Genehmigung des Budgets zugestimmt.
Wochenstundentafel Sekundarstufe l (WOST 95)
3. und 4. Klasse, Technisches Gestalten: Reduktion um 1 Lektion. Das Fach umfasst neu bis zur Umsetzung der WOST 06 in beiden Klassen je 3 Lektionen.
Wochenstundentafel Sekundarstufe I (WOST 01)
1. Klasse: keine Änderung
2. Klasse: - Hauswirtschaft: Reduktion um 1 Lektion auf neu 2 Lektionen - Sport: Das Fach erscheint neu wieder fest mit 3 Lektionen in der WOST
3. Klasse: - Projektunterricht: Reduktion bei den Lernenden um 1 Lektion. Die zusätzlich zur Verfügung gestellten Lektionen für die Lehrpersonen betragen neu 1 1/2 (Regelfall). - Lektion für differenzierenden Unterricht im Sprachbereich: Streichung - Bildnerisches Gestalten: neu Wahlfach - Hauswirtschaft: neu Wahlfach - Tastaturschreiben: neu Wahlfach
Wochenstundentafeln für Kleinklassen und Sonderschulen
Das Amt für Volksschulbildung ist beauftragt worden, diese sinngemäss anzupassen. Die Unterlagen liegen bis anfangs Dezember 2004 vor.
C. Nächste Schritte
Die Regierungsratsbeschlüsse, die WOST 06 (Primar) und die WOST 05 (Sek I) werden den Schulleitungen, Schulpflegepräsidien und Schulverwaltungen mit dem Nachversand für das Handbuch für Schulbehörden bis Mitte November 2004 zugestellt. Zudem werden alle Schulpflegen bis Ende November 2004 mit den Anmeldeunterlagen für das Projekt Basisstufe bedient. Die Anmeldefrist für den Projektbeginn im Schuljahr 2005/06 läuft bis zum 28. Januar 2005.
Kontakt:
Dr. Anton Schwingruber
Bildungs- und Kulturdirektor
Tel. +41/41/228'52'03
Dr. Charles Vincent
Vorsteher Gruppe Volksschulen
Tel. +41/41/228'52'12
Otti Gürber
Präsident Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverband LLV;
von 11.30 - 13.30
Tel. +41/41/280'53'10
Donald Locher
Verband Schulpflegepräsidentinnen- und Präsidenten
Kanton Luzern.
Erreichbar 10 bis 16 Uhr
Tel. +41/41/227'77'66
Nik Ricklin
Präsident Verband der Schulleiterinnen und -leiter der
Volksschulen des Kantons Luzern 12.45-13.15 Uhr
Tel. +41/41/497'34'61