Alle Storys
Folgen
Keine Story von Staatskanzlei Luzern mehr verpassen.

Staatskanzlei Luzern

Divergente Meinungen zum Agglomerationsprogramm Luzern und zur Richtplananpassung

Luzern (ots)

Das Agglomerationsprogramm Luzern und die damit
verbundene Anpassung des kantonalen Richtplans werden unterschiedlich
beurteilt. Während die Stadt Luzern, die Gemeinden, die
Nachbarkantone, CVP und FDP dem Programm und der Integration in den
Richtplan im Wesentlichen zustimmen, verlangen SP, GB und
Umweltverbände sowie wirtschaftlich orientierte Organisationen aus
entgegengesetzten Gründen eine Überarbeitung. Das
Agglomerationsprogramm Luzern lag zusammen mit der entsprechenden
Anpassung des Richtplans im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens während
60 Tagen öffentlich auf.
Mit dem Agglomerationsprogramm Luzern wird die künftige
Entwicklung von Siedlung, Verkehr, Umwelt und Wirtschaft im Raum
Luzern koordiniert. Das Programm umfasst 24 Massnahmen im Bereich des
öffentlichen und des motorisierten Individualverkehrs, beim
Langsamverkehr, der kombinierten Mobilität und der Verkehrslenkung
sowie in der Raumordnung und im Umweltschutz. Gewichtige
strassenseitige Infrastrukturmassnahmen sind der Bypass Luzern, die
beiden Spangen Luzern Nord und Süd zur Entlastung der Innenstadt und
Leistungssteigerung des öffentlichen Verkehrs, die neuen
Autobahnanschlüsse Rothenburg und Buchrain mit Zubringer Rontal sowie
die Neuorganisation des Seetalplatzes. Auf dem Schienennetz stehen
die Grossprojekte Doppelspur am Rotsee, Ausbau der Bahnhofzufahrt
Luzern auf vier Spuren sowie die Tieflegung und der Ausbau der
Zentralbahn auf Stadtgebiet im Zentrum.
Bereits vor einem Jahr hatten die interessierten Kreise
Gelegenheit, im Rahmen eines Anhörungsverfahrens das
Agglomerationsprogramm Luzern zu beurteilen. In der überwiegenden
Mehrheit der 79 Stellungnahmen war das Agglomerationsprogramm positiv
beurteilt worden. Kritikpunkte und Anregungen wurden in die
Überarbeitung des Agglomerationsprogramms und die damit verbundene
Richtplananpassung einbezogen und so weit als möglich berücksichtigt.
Bei der nun vor kurzem abgeschlossenen öffentlichen Auflage sind
noch einmal 49 Stellungnahmen eingegangen. Neben den behördlichen
Stellen nahmen vor allem Parteien und Gruppierungen an der
Vernehmlassung teil, die sich in der Vergangenheit für den Ausbau des
öffentlichen Verkehrs und/oder die Förderung des Langsamverkehrs
eingesetzt haben.
In rund einem Drittel der Eingaben werden die vorgeschlagenen
Massnahmen positiv beurteilt. Grundsätzliche Zustimmung kommt von der
Stadt Luzern, den Agglomerationsgemeinden, Gemeinden ausserhalb der
Agglomeration, den Nachbarkantonen und den Parteien CVP und FDP. Die
meisten betonen, dass viele Anliegen aus früheren Vernehmlassungen in
die Überarbeitung eingeflossen sind. So erwähnen beispielsweise
Kriens die längerfristige Option der Erschliessung mit einem
schienengebundenen Transportmittel und Luzern die Koordination mit
der lufthygienischen Massnahmenplanung als positive Überarbeitungen.
Rund ein weiteres Drittel der Mitwirkenden fordert eine
grundlegende Überarbeitung des Agglomerationsprogramms. Parteien und
Gruppierungen aus dem links-grünen Spektrum und Umweltorganisationen
finden, das Agglomerationsprogramm sei zu stark auf den motorisierten
Individualverkehr und den Strassenbau ausgerichtet. Dem Problem Ziel-
und Quellverkehr sei mit einem Ausbau des öffentlichen Verkehrs und
einer Attraktivierung des Langsamverkehrs zu begegnen. Wirtschaftlich
orientierte Kreise dagegen machen geltend, der öffentliche Verkehr
werde zuungunsten des motorisierten Individualverkehrs gefördert und
das Thema wirtschaftliche Entwicklung vernachlässigt.
Ein letztes Drittel der Eingaben - sie stammen vor allem von
Privaten - äussert sich nicht zum Agglomerationsprogramm als Ganzes,
sondern nur zu gewissen Punkten und einzelnen Massnahmen, so etwa zum
Bypass oder einzelnen S-Bahn Haltestellen.
Die Stellungnahmen sind in einem Mitwirkungsbericht zur
öffentlichen Auflage detailliert ausgewertet worden und werden in die
Bereinigung des Agglomerationsprogramms und der Richtplananpassung
miteinbezogen. Es ist vorgesehen, dass der Regierungsrat das
Agglomerationsprogramm mit den entsprechenden Dokumenten im laufenden
Jahr dem Grossen Rat unterbreitet. Der grossrätlichen Beratung
schliesst sich das Genehmigungsverfahren bei den Bundesbehörden an.
Die Anpassung der kantonalen Richtplanung und die positive
Beurteilung des Agglomerationsprogramms bilden die Voraussetzung für
die Finanzierungsentscheide des Bundes im Agglomerationsverkehr.

Kontakt:

Kontakt
Sven-Erik Zeidler
Leiter Dienststelle Raumentwicklung, Wirtschaftsförderung und
Geoinformation
Tel. +41/41/228'51'81

Mike Siegrist
Abteilungsleiter Raumentwicklung
Tel. +41/41'228'51'89

Weitere Storys: Staatskanzlei Luzern
Weitere Storys: Staatskanzlei Luzern
  • 27.03.2006 – 10:18

    Verkehrsmanagement Schlund für das Areal Pilatusmarkt

    Luzern (ots) - Die Investoren des Pilatusmarktes haben im Rahmen der Baubewilligung die Auflage erhalten, den Verkehr innerhalb des Areals und in unmittelbarer Umgebung mittels eines Verkehrsmanagementsystems zu koordinieren. Die Hauptziele des Verkehrsmanagementsystems sind die Verhinderung von Rückstaus auf die Autobahn A 2 sowie der flüssige Verkehr auf dem Kantonsstrassennetz. Der Pilatus Markt Kriens öffnet ...

  • 24.03.2006 – 11:07

    Korrektur - Feinstaub: Partikel, die viel Staub aufwirbeln

    Luzern (ots) - Leider hat sich in der Medienmitteilung (siehe korrigierte Meldung unten) beim Datum ein Fehler eingeschlichen. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 29. März statt und nicht wie irrtümlich gemeldet Mittwoch 30. März. Korrigierte Meldung Die unsichtbar kleinen Staubpartikel können grosse gesundheitliche Probleme verursachen. In der Schweiz werden jährlich rund 3'700 vorzeitige Todesfälle ...