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Staatskanzlei Luzern

Schwerverkehr im Surental ist vorwiegend hausgemacht

Luzern (ots)

Das gesamte Schwerverkehrsaufkommen im Surental ist
nicht höher als auf anderen Hauptverkehrsachsen. Rund drei von vier
der an verschiedenen Querschnitten im Surental gezählten Lastwagen
bedienen regionale Industrie- und Gewerbebetriebe. Nur rund jeder
vierte Lastwagenchauffeur benützt die Kantonsstrasse im Surental
zwischen den beiden Autobahnanschlüssen Aarau West der A1 und Sursee
der A2 als Abkürzung. Dies ergab eine Erhebung über die Fahrtrouten
des Schwerverkehrs, welche die Dienststelle Verkehr und Infrastruktur
des Kantons Luzern im Surental durchführen liess. Für
Lenkungsmassnahmen sieht die kantonale Dienststelle daher weder eine
Notwendigkeit noch eine Möglichkeit.
Von der Bevölkerung und den lokalen Behörden war die Befürchtung
geäussert worden, dass Lastwagenchauffeure vermehrt die Autobahn
verlassen und Abkürzungen über das untergeordnete Strassennetz durch
die Dörfer des Surentals suchen würden. Moderne Navigationsgeräte
zeigen kürzeste Verbindungen, dank denen die Ausgaben für die
leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe reduziert werden können.
Mit einer Nummernschilderhebung wurde im Surental an einem
typischen Werktag (20. September 2006) an 9 Standorten zwischen 5.00
Uhr und 18.30 Uhr systematisch der Schwerverkehr erfasst, so dass
nachher die Fahrtrouten der Schwerverkehrsfahrzeuge nachverfolgt
werden konnten. Parallel dazu wurde auch der gesamte Verkehr mit
automatischen Verkehrszählgeräten erhoben. Die Ergebnisse der
Schwerverkehrsanalyse liegen nun in einem technischen Bericht vor.
Die wichtigsten Erkenntnisse sind:
  • Im Querschnitt Geuensee Süd wurden 739 Lastwagen erfasst, davon bedienten 557 oder 75.4 Prozent Betriebe im Surental. 182 oder 24.6 Prozent der Fahrten waren dem Transitverkehr zuzuordnen. Von den Transitfahrzeugen hätten 137 oder 18.5 Prozent aller Lastwagen auch die Autobahn benützen können. Im Querschnitt Triengen Nord wurden 528 Lastwagen gezählt, der Transitverkehrsanteil betrug 34.5 Prozent. Hier hätten 25.9 Prozent aller Lastwagen auch die Autobahn benützen können.
  • Insgesamt wurden während der Erhebung 1680 Lastwagen erfasst, davon hatten 1498 oder 89.2 Prozent den Fahrtbeginn oder das -ende im Surental. Der Transitanteil des Schwerverkehrs durch das Surental betrug 10.8 Prozent.
  • Der Anteil des Schwerverkehrs am Gesamtverkehr im Surental beträgt zwischen rund 6 Prozent (Geuensee Süd) und 10 Prozent (Triengen Nord). Er liegt damit in der gleichen Grössenordnung wie auf anderen Hauptverkehrsstrassen im Kanton Luzern.
  • Auch das Wachstum der letzten Jahre des Schwerverkehrs im Surental liegt mit 1.0-1.5 Prozent pro Jahr in einer ähnlichen Grössenordnung wie auf anderen Hauptverkehrsachsen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Gewerbe- und Industriebetriebe in
der Region einen regen Güterverkehr verursachen. Die Dienststelle
Verkehr und Infrastruktur hat mit der Erhebung im Surental bereits
eine zweite Schwerverkehrsanalyse durchgeführt. Im Jahr 2005
analysierte sie das Schwerverkehrsverhalten im Gebiet Sempach -
Seetal - luzernisches Reusstal und gelangte zu einem ähnlichen
Befund. Die ermittelten Zusammenhänge sind deshalb auch als
repräsentativ für andere Regionen zu betrachten. Die Erhebung macht
deutlich, dass selbst ein Lastwagenfahrverbot die
Schwerverkehrsbelastung im Surental nur geringfügig verändern würde,
da der Zubringerverkehr, der knapp 90 Prozent der gesamten
Schwerverkehrsfahrten ausmacht, davon ausgenommen werden müsste. Ein
solches Teilfahrverbot wäre strassenverkehrsrechtlich
unverhältnismässig und könnte nicht verfügt werden.
Die Dienststelle Verkehr und Infrastruktur empfiehlt deshalb die
Realisierung von lokalen Massnahmen, wie sie im Bauprogramm 2007 -
2010 für die Kantonsstrassen enthalten sind:
- Geuensee, Sternen-/Käsereiplatz: Umbau Knoten
   - Büron - Geuensee: Radverkehrsanlage, Sanierung Strasse 
   - Büron Zentrum: Umgestaltung Knoten, Radverkehrsanlagen,
     Sanierung Strasse 
   - Triengen, Dorf-Grund: Verkehrsberuhigende Massnahmen
Der technische Bericht mit den Erhebungsresultaten kann unter
www.vif.lu.ch eingesehen werden.

Kontakt:

Ernst Schmid
Gesamtverkehrskoordinator
Dienststelle Verkehr und Infrastruktur
Tel.: +41/41/318'19'74

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