Universität Luzern - öffentlicher Vortrag: Friedfertiger Buddhismus? Religiöse Konfliktkonstellationen in Sri Lanka
Luzern (ots)
Peter Schalk, Professor für Religionsgeschichte an der Universität Uppsala/Schweden, versucht aufzuzeigen, dass der Buddhismus nicht als ein Baum mit einem einzigen, alles tragenden Stamm darzustellen ist, sondern - wie so viele andere Religionen - schon von der Wurzel her Verzweigung und Verästelung aufweist. Diese haben viele verschiedene Formen, die sich im Lauf der mehr als 2000 Jahre alten Geschichte des Buddhismus herausgebildet haben. Eine solche Variante ist der politische Buddhismus.
Dieser spielt in der gegenwärtigen Politik Sri Lankas eine zentrale Rolle: Seit der Befreiung von der kolonialen Verwaltung ist es das Ziel der Regierung, den zentralisierten Einheitsstaate, dessen Kultur buddhistisch bestimmt ist, aufrechtzuerhalten. Ein solches Ziel stösst natürlich in einem multikulturellen Staat auf Widerstand. Der Widerstand seitens der Tamil ist in Sri Lanka zum bewaffneten Konflikt geworden - nachdem föderative Lösungen von allen Seiten verworfen wurden. Um die Existenz des buddhistischen Einheitsstaates zu rechtfertigen, wird auf ein buddhistisches Erbe zurückgegriffen, das die Insel als die Insel der buddhistischen Lehre darstelle. Neben diesem politischen Buddhismus gibt es natürlich noch andere buddhistische Verzweigungen, die sich auf verschiedene Art auf die Heilserwartung des Buddha besinnen. Auch innerhalb des lankesischen Buddhismus gibt es also Kontroversen um den richtigen Weg.
Prof. Dr. Peter Schalk, Professor für Religionsgeschichte an der Universität Uppsala/Schweden Donnerstag, 6. November 2008, 17.00 Uhr Universität Luzern, Pfistergasse 20, Hörsaal HS 2
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