Der Tiefbahnhof Luzern gehört auf die «Bahn 2030»-Liste
Luzern (ots)
Auch die neuen Studien zeigen, dass der Tiefbahnhof Luzern mit unterirdischer Direktzufahrt ab Ebikon die Engpass-Probleme am Rotsee und im Zufahrtsbereich des Bahnhofs am besten löst. Für die Kantone Luzern, Obwalden und Nidwalden und die Stadt Luzern gehört deshalb der Tiefbahnhof Luzern zwingend auf die Projektliste von Bahn 2030. Die unmissverständliche Forderung wurde in den Stellungnahmen zu dem vom Bundesamt für Verkehr (BAV) veröffentlichten Arbeitsstand von Bahn 2030 gestellt.
Das BAV hat am 22. März 2010 über den Stand der Arbeiten bei der Planung von Bahn 2030 orientiert und dabei bekannt gegeben, dass der Tiefbahnhof Luzern nur als Projekt 2. Priorität eingestuft sei. Im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens zum BAV-Zwischenbericht haben die Kantone Luzern, Obwalden und Nidwalden sowie die Stadt Luzern und das Zentralschweizer Komitee Tiefbahnhof Luzern vor den Medien erneut die Notwendigkeit und Zweckmässigkeit des Projekts unterstrichen. Sie beziehen sich dabei insbesondere auf die in der Zwischenzeit erstellten weiteren Studien, bei der auch die zusätzlich in die Diskussion eingebrachten Varianten untersucht wurden. Die Studien bestätigen, dass Lösungen, die sich an der bestehenden Infrastruktur orientieren, nur einen Bruchteil des Nutzens bringen. Mit dem Tiefbahnhof können dagegen die bestehenden und anerkannten Engpässe beseitigt und eine langfristige und ausbaufähige Lösung realisiert werden. Es wird deshalb erwartet, dass das Bundesamt für Verkehr die Zuordnung umgehend korrigiert und den Tiefbahnhof als 1. Priorität für die Umsetzung bezeichnet.
Bereitschaft zur Mitfinanzierung bekräftigt Der Luzerner Regierungsrat Max Pfister betonte vor den Medien erneut die Bereitschaft zur Mitfinanzierung des Tiefbahnhofs Luzern. Bislang habe sich noch keine Region derart klar für eine Mitfinanzierung eines Projektes von Bahn 2030 ausgesprochen und man akzeptiere, dass der Tiefbahnhof Luzern mit dem Vorbehalt und unter der Bedingung der Mitfinanzierung in der Vorlage Bahn 2030 aufgeführt werde. Der Luzerner Bau- und Wirtschaftsdirektor sprach sich dafür aus, dass die einzelnen Massnahmen von Bahn 2030 nicht mit dem Gesamtbetrag, sondern nur mit dem für den Bund massgeblichen Nettobetrag aufgeführt werden. «So könnten die finanziellen Vorgaben eingehalten und eine ausgewogene Berücksichtigung der Regionen erreicht werden.»
Eine vernachlässigte Region Unisono kritisierten die Vertreter der Kantone Luzern, Obwalden und Nidwalden wie auch die Vertreterin der Stadt Luzern, dass der Raum Zentralschweiz in den letzten 20 Jahren von keinen Ausbauschritten beim öffentlichen Schienenverkehr profitieren konnte. Die Zentralschweiz habe einen Anspruch auf ein zeitgemässes Angebot, das dem Stand der übrigen Schweiz und dem Verkehrsaufkommen entspreche. Der Raum Luzern/Obwalden/Nidwalden dürfe nicht in seiner dynamischen Weiterentwicklung zurückgebunden werden, indem Angebotsausbauten verhindert würden, erklärte der Nidwaldner Volkswirtschaftsdirektor Gerhard Odermatt. Auf die Realisierung des Tiefbahnhofs Luzern könne nicht mehr länger gewartet werden. Sollte die Zentralschweiz wiederum abseits stehen, gefährde dies den nationalen Zusammenhalt. Für den Obwaldner Volkswirtschaftsdirektor Niklaus Bleiker ist es nicht akzeptierbar, dass eine Wachstumsregion der Schweiz dermassen stiefmütterlich behandelt wird. Die neue Studie zeige, dass das Kosten-/Nutzenverhältnis des Tiefbahnhofs Luzern bestechend sei, betonte die Luzerner Stadträtin Ursula Stämmer, Direktorin Umwelt, Verkehr und Sicherheit. Sie verwies auf die Metropolitankonferenz Zürich und die Städte-Allianz Öffentlicher Verkehr Ost- und Zentralschweiz, die sich zur Umsetzung des Viertelstundentaktes nach Luzern bekannt hätten. Umgesetzt werden könne diese Forderung nur mit dem Tiefbahnhof Luzern.
Komitee will den Schwung nutzen Unterstützt wird das energische Vorgehen der Regierungen Luzerns, Obwaldens und Nidwaldens sowie der Stadt Luzern durch das Zentralschweizer Komitee Tiefbahnhof Luzern. Politik, Wirtschaft und Bevölkerung der Zentralschweiz stünden mit grosser Mehrheit hinter dem Projekt, betonte alt Ständerat und Komitee-Präsident Franz Wicki vor den Medien. Eine Aufbruchstimmung habe die Zentralschweiz erfasst und diesen Schwung gelte es nun zu nutzen. Franz Wicki: «Die Zentralschweiz braucht den Tiefbahnhof. Jetzt und nicht erst im nächsten Jahrhundert.»
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Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement
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