Tragische Ereignisse von Zug
Bern (ots)
Information durch den Bundesratssprecher
Nach einer Schweigeminute als Zeichen der Trauer und der Verbundenheit mit den Opfern und ihren Angehörigen hat sich der Bundesrat heute über die tragischen Ereignisse von Zug ausgesprochen.
Für den Bundesrat darf das, was gestern in Zug geschah, unsere politische und kulturelle Tradition nicht in Frage stellen. Die extreme Tat eines unzufriedenen und mit unglaublichem Zorn gegenüber dem Staat erfüllten Bürgers, darf nicht dazu führen, dass Regierung und Staat sowie die Politik schlechthin sich von den Bürgerinnen und Bürgern isolieren. Sie sollen sich im Gegenteil noch näher kommen. Die gestrige schreckliche Tat soll uns alle dazu veranlassen, noch solidarischer und noch aufmerksamer auf die Sorgen und Nöte Einzelner einzugehen.
Auch in Zukunft sollen unsere direkte Demokratie und unser Milizsystem dafür sorgen, dass Bürgerinnen und Bürger in die Politik, in den Staat und in die Behörde eingebunden sind. Das ist unsere Stärke. Die Besinnung auf unsere Stärken und Besonnenheit geben dem Bundesrat die Gewissheit, dass sowohl Rufe nach übertriebener Sicherheit wie auch Ängste wegen zu wenig Sicherheit bei uns keine Chance haben, sondern dass uns auch in dieser Situation Augenmass und gelebter Verantwortungssinn leiten müssen. Dies bedeutet für den Bundesrat, dass sich Sicherheitsmassnahmen nicht an Extremfällen orientieren können, soll die Nähe der Bevölkerung zu seinen Behörden nicht in Frage gestellt werden.
Eine Delegation des Bundesrates wird an der Trauerfeier vom Montag in Zug teilnehmen. Ihr gehören Bundespräsident Moritz Leuenberger, Bundesrat Kaspar Villiger, Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold und Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz an.
Der Bundesrat unterstützt die Erklärungen der Kantone und ruft die Schweizer Bevölkerung dazu auf, am Montag um 10.00 Uhr eine Minute der Besinnung und des Gedenkens einzuhalten, um auf diese Weise ihre Solidarität mit den Opfern, deren Angehörigen, den Behörden und der Bevölkerung des Kantons zu zeigen.
Bund und Kantone setzen die Fahnen bis Montag Abend auf Halbmast. Im Bundeshaus West wird am Montag, den 1. Oktober, und am Dienstag, den 2. Oktober, jeweils von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr ein Kondolenzbuch aufgelegt.
Kontakt:
Der Bundesratssprecher
Achille Casanova