Schwarz-Peter-Spiel endlich aufgeben: Aids-Hilfe Schweiz appelliert an die Gäste von Evian
Zürich (ots)
Beim Gipfeltreffen der sieben mächtigsten Industriestaaten und Russlands in Evian am Genfersee steht auch Aids auf der Traktandenliste. Die Aids-Hilfe Schweiz fordert die Regierungen auf, das Schwarz-Peter-Spiel aufzugeben und nach praktikablen Lösungen für den weltweiten Zugang zu lebensrettender Medizin zu suchen. Dafür müssen alle Akteure über ihren Schatten springen.
Die Verantwortung für die weitere Entwicklung der Aids-Epidemie lässt sich nicht delegieren. Die USA, die eine sinnvolle Regelung im Patentschutz bisher verhindert haben und die Hilfsgelder an unrealistische Bedingungen (wie Propaganda für sexuelle Abstinenz) knüpfen, stehen ebenso in der Pflicht wie die europäischen Länder, deren Zahlungen in den Fonds zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose bislang unzureichend geblieben sind. Aber auch die am stärksten betroffenen Staaten Afrikas, teilweise als Gäste beim Gipfel zugegen, sind gefragt: Ohne den entschiedenen Willen der Regierungen, das Problem anzupacken, kommt die Prävention dort nicht vom Fleck.
Weltweit leben 42 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, drei Viertel davon in Afrika, wo die Aids-Medikamente nicht verfügbar sind. Die Krankheit bedroht, weil sie vor allem Menschen im aktiven Alter dahinrafft, die Fundamente der Gesellschaft. Weder Kinderbetreuung noch Bildung, weder landwirtschaftlicher Ertrag noch innere Sicherheit sind gewährleistet, wenn aus einer Gesellschaft die Mitte wegbricht. Die Implosion eines ganzen Kontinents hätte für die Welt dramatische Folgen.
Bundespräsident Pascal Couchepin, Zaungast in Evian, wird aufgerufen, die Stimme der Schweiz in diesem Sinn zu Gehör zu bringen.
Dieser Text kann auch unter www.aids.ch/d/ahs/medienmitteilung.php oder via OTS unter www.newsaktuell.ch abgerufen werden.
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Mediensprecher Aids-Hilfe Schweiz
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