56. Tagung der Walfangkommission
(ots)57 Vertragsstaaten nahmen vom 19. bis zum 22.Juli 2004 an der 56. Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Sorrento (Italien) teil. Die Schweiz war durch eine Zweierdelegation vertreten. Infolge einer Patt-Situation konnten keine grundlegenden Beschlüsse gefasst werden.
Seit Jahren besteht die IWC aus zwei Lagern mit weitgehend unvereinbaren Standpunkten: Einerseits aus Nationen, welche weiterhin ein Interesse haben, Wale zu bejagen und andererseits aus Nationen, welche einen Fang von Walen, insbesondere zu kommerziellen Zwecken, grundsätzlich ablehnen. Dazwischen liegt eine Gruppe von Ländern - zu denen auch die Schweiz zählt - welche versuchen, zwischen den gegenseitigen Standpunkten vermittelnd zu wirken. In diesem Jahr waren die Kräfteverhältnisse fast ausgeglichen. Diese Ausgangslage macht Verhandlungsforschritte schwierig.
Sowohl die Anträge für die Errichtung von Walschutzzonen im Südpazifik und Südatlantik - zusätzlich zum existierenden Walfangmoratorium in allen Meeren -, wie auch Anträge zur Gewährung einer Quote für den Fang von Zwerg- und Brydewalen in der Antarktis und im Nordpazifik erreichten die erforderliche Dreiviertelsmehrheit nicht. Auch das Bewirtschaftungsprogramm (Revised Management Procedure) machte kaum Forschritte. Man konnte sich jedoch auf ein Vorgehen einigen, welches erlauben soll, die Arbeiten am Bewirtschaftungsprogramm an der nächsten Tagung abzuschliessen. Kein Durchbruch wurde in der Frage der Schaffung eines "Conservation Committee" erzielt, welches die IWC bezüglich der für Wale kritischen Umweltgefahren beraten sollte.
BUNDESAMT FÜR VETERINÄRWESEN Medien- und Informationsdienst Auskunft: Thomas Althaus, Leiter Artenschutz, Bundesamt für Veterinärwesen, Tel. 079 475 60 84