Rückzug von der Expo 02
Zürich (ots)
Pro Infirmis Schweiz zieht sich von der Expo 02 zurück. Die unklare Projektsituation des Vorhabens "Respect village" und die ungenügende Berücksichtigung der Anliegen behinderter Menschen an der Expo 02 haben die grösste schweizerische Behindertenorganisation zu diesem Schritt bewogen.
Die über lange Zeit diffuse Projektsituation des Events "Respect Village", der finanziell in keiner Weise gesichert ist, hat Pro Infirmis Schweiz bewogen aus dem Projekt auszusteigen. Ursprünglich wollte Pro Infirmis mit einem "Er-Fahrens-Parcours" an diesem Event teilnehmen. Dieser Parcours hätte nicht behinderte Menschen für die Diskriminierung und Ausgrenzung, mit der Menschen mit Behinderung in der Schweiz tagtäglich konfrontiert sind, sensibilisieren sollen. Das Projekt ist jedoch bei den Expo-Verantwortlichen auf wenig Gegenliebe gestossen.
Der Rückzug aus der Expo 02 wurde zudem beeinflusst durch die Aussagen der Expo-Leitung, die Ausstellung werde aus finanziellen Gründen nicht vollumfänglich behindertengerecht sein.
Für Menschen mit Behinderung in der Schweiz ist es ein unerträglicher Gedanke, dass eine Landesausstellung im 21. Jahrhundert bezüglich Zugang und Nutzung nicht vollständig behindertengerecht geplant und gebaut wird. Damit werden Vorurteile zementiert, wird Ausgrenzung und Diskriminierung betrieben, die der Bundesverfassung klar widersprechen. (BV Art. 8: "Niemand darf diskriminiert werden, namentlich nicht wegen....einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung. ... Das Gesetz sieht Massnahmen zur Beseitigung von Benachteiligungen der Behinderten vor.")
Kontakt:
Pro Infirmis Schweiz
Mark Zumbühl, Leiter Kommunikation
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