Lungenliga Schweiz / Ligue pulmonaire Suisse / Lega polmonare svizzera
Umfrage zeigt: Lungenliga Information bringt Verbesserung bei Asthma - Welt-Asthmatag zum Thema: Asthma und gute Lebensqualität
Bern (ots)
In der Umfrage unter Ärzten und Asthmapatienten werden Informationen und Dienstleistungen der Lungenliga vom Grossteil als wertvoll beurteilt. Zu lösen bleibt das Problem des Rauchstopps, den 28 Prozent der antwortenden Asthmatiker trotz Aufhörwillen nicht erreichen. Das von Prof. J.M. Tschopp präsentierte Walliser Modell zeigt, wie mit einer Asthma-Behandlung in einem Gesundheitsnetzwerk pro Patient eine Aufwandreduktion gegenüber der Vorbehandlung von über 5000 Franken pro Jahr erreicht werden kann - und dies bei wesentlich gesteigerter Lebensqualität.
An der heutigen Konferenz zum Welt-Asthmatag interessierten speziell die Ergebnisse der Umfrage, die im Vorfeld bei Ärzten und Asthma-Patienten durchgeführt wurde und das Walliser Modell zur optimierten Betreuung, das gleichzeitig zur Verbesserung der Lebensqualität und zu Kosteneinsparungen führt. Am Fachsymposium unter der Leitung von Dr. W. Karrer wurde den Ärzten und Apothekern die neuesten Erkenntnisse vermittelt. Die Ergebnisse der Umfrage bei behandelnden Ärzten und Asthma-Patienten zeigt, dass dank den Anstrengungen aller Beteiligten in den letzen vier Jahren die Lebensqualität verbessert, respektive gute Lebensqualität erhalten werden konnte (Abb. 1).
Eine praktisch normale oder nur leicht eingeschränkte Lebensqualität erreichte nach diesen Angaben ein Grossteil der Patienten, nämlich rund 67 Prozent. Der Vergleich mit der Einschätzung der behandelnden Ärzte zeigt, dass durch die heutige Asthmabehandlung viel erreicht werden kann. 90 Prozent der antwortenden Ärzte geben an, dass die Mehrheit ihrer Patienten eine praktisch normale oder nur leicht eingeschränkte Lebensqualität erreicht (Ausführliche Ergebnisse in Beilage "Umfrage")
Asthma-Behandlung verbessert
Für 70 Prozent aller Patienten und 80 Prozent der behandelnden Ärzte hat sich die Asthma Behandlung seit 1999 verbessert (Abb. 2). Einfachere Behandlungsmethoden und bessere Medikamente erhöhten die Compliance und den Behandlungserfolg. Durch die verstärkte Aufklärung gelang es zudem, mehr Asthma-Patienten zu einer heute als Standard geltenden Basistherapie zu motivieren und so eine praktisch normale Lebensqualität zu ermöglichen. Die meisten Patienten geben als Behandlungsform denn auch die Inhalation oder Einnahme einer Basistherapie an. Nur wenige brauchen Tabletten für den Notfall.
Rauchstopp sollte gefördert werden
Erstaunlich ist, dass 28 Prozent der Asthma-Patienten rauchen und es trotz mehrmaligen Versuchen noch nicht geschafft haben, aufzuhören (Abb. 3). Wie Frau A. Burkhalter, die Verantwortliche für das Rauchstopp-Programm bei der Lungenliga Schweiz, bestätigte, wurden schon dieses Jahr verstärkte Massnahmen zur Förderung des Rauchstopps unternommen. Für Ärztinnen und Ärzte wurde neu ein Ausbildungsprogramm konzipiert. Durch die dabei erlernte aktive Intervention können Aufhörwillige noch besser und gezielter beraten und unterstützen werden.
Professionelle Beratung und Betreuung
Die Lungenliga ergänzt seit Ende der neunziger Jahre die behandelnden Ärzte in der Prävention, Behandlung und Betreuung von Patienten mit Asthma.
Die beiden Schwerpunkte sind
- das Vermeiden von auslösenden Faktoren (Prävention) und - die Basisbehandlung zur Entzündungskontrolle.
Mit dem Zielen optimierte Lebensqualität und Notfall-Prävention bietet die Lungenliga den Betroffenen Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten wichtige Unterstützung in den nachstehenden Bereichen an:
- Information Die Lungenliga fördert das Verständnis für besseres Leben mit Asthma.
- Motivation Wie bei jeder chronischen Erkrankung, benötigen viele Patienten unterstützende Motivation und Hilfe bei sozialen Problemen. Die Lungenliga setzt sich dafür ein dass die Betroffenen eine optimierte Lebensqualität erreichen und Asthma-Anfälle oder Notfälle möglichst vermeiden können.
- Instruktion Die Lungenliga zeigt auf, wie die meisten Betroffenen eine normale Leistungsfähigkeit erreichen können und bietet bereits in mehreren Kantonen Schulungs-Programme für die richtige Anwendung der vom Arzt verordneten Massnahmen. Für Aufhörwillige Rauchende organisiert die Lungenliga Kurse und sie bietet Rauchstopp-Hilfen.
- Training Die Lungenliga organisiert Kurse und Veranstaltungen, zur Erholung und zur Ertüchtigung der Atemwege (z.B. Atemkurse, Schwimmkurse, Walking, pulmonale Rehabilitation usw.)
Eine Vielzahl an Dienstleistungen wird angeboten und von den Betroffenen aktiv genutzt. Die Qualität dieser Leistungen wird überwiegend positiv bewertet und hat sich für eine Mehrheit der Patienten in den letzen Jahren verbessert (siehe Beilage Umfrage").
Neue Erkenntnisse
Zum Thema "Asthma und gute Lebensqualität" wurden die neusten Erkenntnisse am diesjährigen Welt-Asthmatag der Lungenliga Schweiz von Experten präsentiert und diskutiert.
Prof. Dr. med. J.M. Tschopp konnte zeigen, wie durch optimierte und kosteneffiziente Behandlung mit dem Walliser Modell für Patienten eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität errreicht wird und gleichzeitig die Kosten für das Gesundheitswesen reduziert werden konnten (siehe Tabellen 1 und 2). Dies gelang durch eine koordinierte aktive Zusammenarbeit von Ärzten und Lungenliga in einem partnerschaftlichen Gesundheits-Netzwerk. Die gesamte Publikation findet sich online unter http://www.smw.ch/pdf200x/2002/07/smw-09948.pdf
Tabelle 1: Lebensqualität vor und 12 Monate nach der therapeutischen Intervention Vorher nachher Lebensqualität 4.5±0.9 5.2±1.1 Aktivität 4.5±0.9 5.0±1.1 Symptome 4.1±1.2 5.3±1.3 Stimmung 4.8±1.2 5.6±1.2 Umgebung 4.6±1.4 5.0±1.5
Tabelle 2: Geschätzte Einsparung von Gesundheitskosten (66 Patienten)
Indirekte Kosten 526 verlorene Arbeitstage x 385.- = CHF 202'510.- Direkte Kosten 164 Tage Hospitalisation x 800.- = CHF 131'200.- Total CHF 333'710.- Kosteneinsparungen pro Patient CHF 5'056.-
Bildmaterial und Impressionen aus der öffentlichen, interaktiven Ausstellung zum Thema "Asthma und gute Lebensqualität" und von den Lungenfunktionskontrollen der Ausstellungs-Besucher finden Sie auf www.lungenliga.ch
Kontakt:
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