Lungenliga Schweiz / Ligue pulmonaire Suisse / Lega polmonare svizzera
Passivrauchen verursacht mehr Tote als Aids, Drogen oder Gewaltverbrechen
Bern (ots)
Lungenliga Schweiz und Schweizer Pneumologen wenden sich an Parlamentarier
Die Lungenliga Schweiz und die Schweizerische Gesellschaft für Pneumologie (SGP) machen auf die Gefahren des Passivrauchens aufmerksam und fordern die kantonalen und nationalen Politikerinnen und Politiker auf, sich für rauchfreie Räume einzusetzen. Denn 71% der Schweizer Bevölkerung rauchen nicht und möchten auch nicht passiv rauchen.
Mit grosser Besorgnis nehmen die Lungenliga Schweiz und die Schweizer Lungenfachärzte zur Kenntnis, dass in der Schweiz immer noch viele Menschen unter Tabakrauch leiden und frühzeitig sterben, ohne dass sie selbst je geraucht haben. In der Schweiz stirbt man eher am Passivrauchen als an einem Gewaltverbrechen. Auch an Aids und illegalen Drogen sterben weniger Menschen als am Passivrauchen. Tatsache ist, jeden Tag stirbt ein Mensch in unserem Land an den Folgen von Passivrauchen.
Schutz vor Passivrauchen ist eine Aufgabe des Staates
Der Staat hat die Aufgabe, klare Regeln im Zusammenleben aufzustellen und Menschen vor Verletzung der körperlichen Integrität durch Dritte zu schützen. Die Kantone sind in der Schweiz für Prävention und Gesundheit verantwortlich. Die Lungenliga Schweiz und die Schweizerische Gesellschaft für Pneumologie fordern deshalb alle kantonalen und nationalen Parlamentarie-rinnen und Parlamentarier auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und klare gesetzliche Regelungen für rauchfreie öffentlich zugängliche Räume wie Verwaltungen, Bildungsstätten, Versammlungslokale, Theater, Konzerthallen, Verkehrsmittel, Sportstätten und Spitäler zu schaffen. Es geht um den Schutz der Bevölkerung vor dem schädlichen Passivrauchen und damit um des Menschen höchstes Gut: seine Gesundheit.
32 Prozent der 14- bis 65-jährigen Bevölkerung sind während mindestens sieben Stunden pro Woche dem Tabakrauch ausgesetzt, d.h., während durchschnittlich mindestens einer Stunde pro Tag. Die Auswirkungen des Passivrauchens erhöhen das Risiko für Lungenkrebs, Herz- und Kreislauf-Erkrankungen, Bronchitis, Asthma und Schlaganfälle. Rund drei Viertel der Bevölkerung rauchen nicht und möchten auch nicht passiv rauchen. Die meisten Raucherinnen und Raucher möchten den Konsum reduzieren oder gar aufhören. Die Mehrheit der Bevölkerung - darunter auch viele Raucherinnen und Raucher - befürwortet ein gesetzliches Rauchverbot in öffentlich zugänglichen Räumen.
Länder wie Australien, Norwegen, Kanada, Irland und Italien haben zum Schutze ihrer Bürger erfolgreich klare Rauchregelungen in öffentlich zugänglichen Gebäuden umgesetzt, ohne dass dies zu mehr Arbeitslosen oder leeren Gaststätten geführt hat. Schweden und Schottland werden im Verlaufe des Jahres folgen. In der Schweiz wurden bereits in vielen Kantonen politische Vorstösse zum Schutz vor Passivrauchen eingereicht. Regelungen zum Schutz vor Passivrauchen haben eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, weil der Nutzen einleuchtet. Klare Haltungen der Erwachsenen und der Regierung gegenüber Suchtmitteln haben zudem eine Vorbildwirkung auf das Konsumverhalten von Jugendlichen.
Jetzt sind die Politikerinnen und Politiker gefordert, die Tabakprävention in ihrem Kanton und auf Bundesebene markant zu verbessern.
Factsheet und weitere Informationen rund ums Rauchen: www.lungenliga.ch (ab Montag, 30. Mai '05 12.00 Uhr)
Neue Broschüre "Passivrauchen"
Die Lungenliga Schweiz gibt Ende Juni 2005 eine Neuauflage der Broschüre "Passivrauchen" in den Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch heraus.
Die Broschüre kann kostenlos bezogen werden bei: Lungenliga Schweiz, Südbahnhofstrasse 14c, 3000 Bern 14 Tel. 031 378 20 50, Fax 031 378 20 51, E-Mail info@lung.ch
Schön altern ohne Rauchspuren im Gesicht
Die kantonalen Lungenligen organisieren im Zusammenhang mit dem Welttag ohne Tabak am 31. Mai 2005 verschiedene Anlässe zu den Themen Tabakprävention und Rauchstopp. Die Lungenliga beider Basel hat beispielsweise mit "smoke-effects" soeben eine Schweizer Premiere lanciert. Das Projekt "smoke-effects" soll jungen Frauen zwischen 15 und 25 Jahren mittels Morphing-Software den Unterschied des Alterungsprozesses zwischen Nichtraucherinnen und Raucherinnen am eigenen Gesicht deutlich machen. Ziel ist es, die Raucherinnen zu einem Rauchstopp zu motivieren. Denn, Zigaretten lassen ihre Konsumentinnen im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen. "Das Wissen um den Zusammenhang von Rauchen und Hautalterung kann nach Überzeugung von Wissenschaftlern ein wichtiger Aspekt der Motivationsbildung bei der Raucherentwöhnung sein", erklärt die Leiterin der Fachstelle Tabakprävention der Lungenliga beider Basel, Margit Heintz. Das Projekt "smoke-effects" wird demnächst auch von anderen Deutschschweizer Lungenligen durchgeführt. Weitere Informationen: www.lungenliga-bl-bs.ch
Kontakt:
Stephanie Reuter
Leiterin Marketing/Kommunikation/Fundraising
LUNGENLIGA SCHWEIZ
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Tel.: +41 31 378 20 76
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E-Mail: s.reuter@lung.ch