Lungenliga Schweiz / Ligue pulmonaire Suisse / Lega polmonare svizzera
Vernehmlassung Entwurf Tabakproduktegesetz: Lungenliga fordert besseren Jugendschutz
Bern (ots)
Für die Lungenliga geht der heute in die Vernehmlassung geschickte Entwurf des Tabakproduktegesetzes zu wenig weit. Es kann nicht sein, dass der Bundesrat die Wirtschaftsfreiheit höher gewichtet als die Gesundheit von Minderjährigen. Nur mit einem umfassenden Verbot von Tabakwerbung und -sponsoring lässt sich der Einstieg ins Rauchen bei Kindern und Jugendlichen reduzieren.
Die Lungenliga ist enttäuscht darüber, dass der Bundesrat auch weiterhin Werbung für Tabakwaren an Verkaufsstellen und das Tabaksponsoring von nationalen Festivals und Open Airs zulassen will. Nur mit einem umfassenden Verbot von Tabakmarketing kann sichergestellt werden, dass Jugendliche nicht in Kontakt mit Werbebotschaften kommen, die sie zum Rauchen verführen wollen. Sechs von zehn Rauchenden beginnen vor dem 18. Lebensjahr zu rauchen. Die Lungenliga verlangt deshalb einen lückenlosen Jugendschutz: Das Sponsoringverbot muss auch auf nationale Veranstaltungen ausgeweitet werden und die Tabakwerbung an Verkaufsstellen und auf Gegenständen muss verboten werden. Die Lungenliga begrüsst aber die vorgeschlagenen Massnahmen wie das Verbot von Plakat-, Print- und Kinowerbung und die Gleichstellung von E-Zigaretten mit konventionellen Zigaretten.
Tabakkonsum kostet jährlich 10 Milliarden Franken
Die Lungenliga unterstützt ein schweizweites Minimalalter von 18 Jahren für den Kauf von Tabakprodukten. Je früher jemand mit dem Rauchen beginnt, desto stärker ist später die Abhängigkeit. Viele Raucherinnen und Raucher von heute sind die Lungenkranken von morgen. In der Schweiz verursacht der Tabakkonsum jährlich nicht nur Kosten von 10 Milliarden Franken, sondern vor allem auch grosses Leid bei Betroffenen und ihren Angehörigen. Denn die Hälfte aller regelmässig rauchenden Personen stirbt vorzeitig. Die Lungenliga ist überzeugt, dass ein griffiges Tabakproduktegesetz die Zahl der Jugendlichen, die mit dem Rauchen beginnen, senken und damit auch zu einer Reduktion der Krankheitskosten führen kann.
Fakten belegen: Jugendschutz ist unabdingbar
- 57.4 % der Raucherinnen und Raucher haben zu rauchen begonnen, bevor sie 18-jährig waren. - Hat eine Person bis zum Alter von 21 Jahren nicht zu rauchen begonnen, besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass sie eines Tages regelmässig rauchen wird. - Die Hauptzielgruppe von Tabakmarketing sind Noch-nicht-Rauchende Jugendliche. - Bereits 13- bis 14-Jährige in der Deutsch- und Westschweiz erkennen anhand der Werbung über 80% der bekanntesten Zigarettenmarken, auch wenn die Namen und Logos unkenntlich gemacht worden sind.
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