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Todesursache: "Alkoholkonsum"
Der Blutzoll junger Männer
Lausanne (ots)
Jährlich sterben ca. 2100 Menschen an Todesursachen, die direkt mit Alkoholkonsum in Verbindung stehen. Es sind mehrheitlich Männer, und der Grossteil der Alkoholsterblichkeit ist durch Folgeerkrankungen chronischen Alkoholmissbrauchs bedingt. Junge Männer indes sterben eher eines akuten Alkoholtodes, meist durch Unfälle. Dies hat eine Studie der Alkoholmortalität der Schweizerischen Fachstelle für Alkoholprobleme (SFA) in Lausanne ergeben.
Ein zuviel an Alkohol kann tödlich sein, daran besteht wohl kein Zweifel. Die Zahl der Alkoholtoten in der Schweiz wird auf jährlich 2100 geschätzt. Interessant zu wissen ist es, wer genau unter welchen Umständen an alkoholbedingten Todesursachen stirbt? Liessen sich daraus doch Hinweise auf Vorbeugemöglichkeiten ableiten.
Die Forschungsabteilung der Schweizerischen Fachstelle für Alkoholprobleme (SFA) in Lausanne hat in einer neuen Untersuchung errechnet, dass jährlich doppelt so viele Männer wie Frauen in der Schweiz alkoholbedingt sterben. In drei von vier Fällen sind die Ursachen im Bereich des chronischen Alkoholmissbrauches mit körperlichen Folgeerkrankungen und tödlichem Ausgang zu suchen. Das vierte Viertel machen akute Ursachen, d.h. alkoholbedingte Unfälle und Selbsttötungen aus.
Junge Menschen zahlen hohen Blutzoll
Die SFA-Forscher haben die Alkoholmortalität auch über die verschiedenen Lebensalter untersucht. Dabei zeigte sich, dass insbesondere junge Männer einen hohen Tribut an den "König Alkohol" zahlen. Fast 11% der Gesamtsterblichkeit der 15- bis 34jährigen Männer waren Mitte der 90er Jahre alkoholbedingt (126 von 1213 Todesfällen im Jahre 1995/6). SFA-Projektleiter Dr. Gerhard Gmel fügt hinzu: "Bei jüngeren Menschen überwiegen zudem eindeutig die akuten Todesursachen, sprich die Alkoholunfälle und Selbsttötungen."
Für die SFA ist somit klar, dass der Alkoholmissbrauch in jüngeren Altersgruppen eine der grössten vermeidbaren Todesursachen darstellt. Soll die Sterblichkeit junger Menschen reduziert werden, führt kaum ein Weg an alkoholspezifischen Massnahmen vorbei. Diese sollten insbesondere bei den jungen Männern an die Reduzierung des sporadisch exzessiven bzw. situativen Überkonsums an Alkohol ausgerichtet sein.
Quelle: Gmel, G., Rehm, J.: Social harm of Alcohol consumption: where have we come from, where should we go? Lausanne, 2001
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