BA: Korruptionsverdacht an der ETHL Lausanne: Bundesanwaltschaft eröffnete Ermittlungsverfahren
Bern (ots)
Bern, 14. Juli 2003. Die Bundesanwaltschaft führt seit dem 16. Mai in enger Zusammenarbeit mit der Bundeskriminalpolizei und der Kriminalpolizei des Kantons Waadt gerichtspolizeiliche Ermittlungen, unter anderem gegen einen Bundesangestellten an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (ETHL) wegen Verdachts auf passive Bestechung (Art. 322quater StGB) und ungetreue Amtsführung (Art. 314 StGB).
Aufgrund einer von der ETHL am 12. Mai eingereichten Strafanzeige wurde der unter Hauptverdacht stehende Bundesangestellte verhaftet und von den Ermittlern der Bundeskriminalpolizei und der Bundesanwaltschaft befragt. Es wurden verschiedene Hausdurchsuchungen durchgeführt und Material beschlagnahmt. Der Angeschuldigte befand sich vom 24. Juni bis am 11. Juli wegen Kollusionsgefahr in Untersuchungshaft.
Die gesammelten Informationen und die Hinweise des Angeschuldigten stützen den Verdacht auf den Betrieb eines Bestechungssystems im Zusammenhang mit der Auftragserteilung. Der Angeschuldigte wird verdächtigt, während mehrerer Jahre ein Bestechungssystem innerhalb der ETHL betrieben zu haben, in welches mehrere Unternehmen der Region verwickelt waren. Gemäss ersten Ermittlungserkenntnissen liess sich der Verdächtigte von den Unternehmern für jede neue durch ihn vermittelte Auftragsvergabe mutmasslich illegale Kommissionen überweisen. Die weiteren Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden haben sich auf die Unternehmen der Region konzentriert, die möglicherweise in den Fall verwickelt sind. Mehrere der aktiven Bestechung (Art. 322ter StGB) verdächtigte Angeschuldigte wurden bereits befragt.
Mit Rücksicht auf die weiteren Ermittlungen im Rahmen dieser Untersuchung und die weiteren Entwicklungen in diesem Verfahren können die Strafverfolgungsbehörden im Moment keine weiteren Details bekannt geben.
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