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KPMG

Das M&A-Geschäft zieht deutlich an: 19 Prozent Steigerung gegenüber dem Vorjahr

Zürich (ots)

Der globale M&A-Markt hat gegenüber dem erhöhten
Aktivitätsniveau des vergangenen Jahres nochmals um 19 Prozent
zugelegt - Wert und Volumen der abgeschlossenen Transaktionen sind im
gleichen Umfang gestiegen. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Analyse
des Bereichs Corporate Finance von KPMG, die auf Daten von Dealogic
beruht.
Bisher wurden in diesem Jahr weltweit 24'806 M&A-Transaktionen im
Wert von insgesamt 2'059 Mrd. US$ abgeschlossen. Gegenüber der
positiven Entwicklung im Vorjahreszeitraum, (Januar bis November
2004) als 20'888 Transaktionen im Wert von 1'736 Mrd. US$
abgeschlossen wurden, entspricht dies einer Steigerung von 19
Prozent. Die markante Zunahme des Transaktionsvolumens zeigt, dass
das diesjährige Wachstum auf einer echten Erhöhung des
Aktivitätsniveaus basiert und nicht durch einige wenige
Grosstransaktionen bestimmt wird.
Jürg Glesti, Partner und Leiter des Bereichs Corporate Finance in
KPMG's M&A Group, meint dazu: "Im Vorjahr berichtete der KPMG-Bereich
Corporate Finance von einer Trendwende in einem bis dahin
rückläufigen Markt. Das anhaltende Wachstum im Jahr 2005 beweist,
dass es dabei sich nicht um ein kurzzeitiges Phänomen handelte.
Besonders erfreulich ist die ebenfalls robuste Zunahme des
Transaktionsvolumens, die das Fundament für einen dynamischen
M&A-Markt bildet. In der Schweiz wurden in den letzten Monaten
verschiedene Transaktionen etwas im Bankenbereich (z.B. Akquisitionen
der Bank Julius Bär), der Industrie (z..B. Sika AG/Sarna Kunststoff
Holding AG) oder im Bauwesen (z.B. Zschokke Holding AG/Batigroup
Holding AG) bekannt gegeben."
2005 wurden bis anhin 2'255 Transaktionen pro Monat abgeschlossen
- der höchste monatliche Wert seit 2000, als die Zahl der monatlich
abgeschlossenen Transaktionen 2'522 erreicht hatte. Ein ähnliches
Bild präsentiert sich beim monatlichen Transaktionswert, der sich in
diesem Jahr auf durchschnittlich 187 Mrd. US$ beläuft - höher als in
jedem Jahr davor seit 2000. Spitzenmonat in diesem Jahr war der
Oktober, als insgesamt 2'425 Transaktionen im Wert von 306 Mrd. US$
abgeschlossen wurden.
Und weiter: "In diesem Jahr waren im System deutlich mehr
Geräusche vernehmbar, deshalb scheint eine 19-prozentige Steigerung
auf den ersten Blick hinter den Erwartungen zurückzubleiben. Aber es
kommt weniger auf die Transaktionen an, die für Gesprächsstoff
sorgen, als vielmehr auf jene, die abgeschlossen werden. Unsere
Analyse, die auf den abgeschlossenen Transaktionen basiert, zeigt
eine rasante Zunahme der Aktivitäten im dritten Quartal, was einen
starken Jahresabschluss und einen schwungvollen Start ins 2006
erwarten lässt."
In welchen Ländern ist diese Belebung der M&A-Tätigkeit besonders
ausgeprägt? Während die Regionen Nord- und Lateinamerika sowie EAME
(Europa, Mittlerer Osten und Afrika) weiterhin für den Löwenanteil
der Transaktionstätigkeit verantwortlich sind, verzeichnet der
asiatisch-pazifische Raum das höchste Wachstum an zielgerichteten
Fusionen und Übernahmen (M&A) - beim Wert betrug die Zunahme plus 39
Prozent, beim Volumen plus 50 Prozent. Tatsächlich hat sich 2005 für
die Region bereits als Rekordjahr erwiesen, mit insgesamt 6'921
Transaktionen im Wert von 370 Mrd. US$ - das höchste, jemals im Raum
Asien/Pazifik erreichte Aktivitätsniveau. Mit einer Zunahme von 87
Prozent beim Transaktionswert beziehungsweise von 58 Prozent beim
Transaktionsvolumen bleibt Japan Spitzenreiter in der Region. In
Bezug auf das Transaktionsvolumen nimmt Japan somit hinter den USA
und Grossbritannien Platz drei ein und war in den ersten 11 Monaten
dieses Jahres sogar die aktivste Übernahmenation nach den USA.
Jürg Glesti: "Der japanische M&A-Markt gewinnt weiterhin an
Dynamik und wird dem westlichen Modell immer ähnlicher. In den
letzten Monaten gewannen Transaktionsformen wie Buyouts, Go-Privates
und sogar feindliche Übernahmeangebote zunehmend an Popularität. Als
strategische Beweggründe werden immer häufiger Diversifizierung,
Integration der Lieferkette und Branchenkonvergenz genannt, während
früher Ziele wie Branchenkonsolidierung, Gruppenreorganisation und
Turnaround-Transaktionen im Vordergrund standen."
Im Ländervergleich führen die USA die Rangliste weiterhin an, mit
einem Wert von 785 Mrd. US$ bei 6'522 abgeschlossenen Transaktionen.
Allerdings ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum keine Steigerung der
auf die USA ausgerichteten Aktivitäten festzustellen - der Gesamtwert
stagniert, während das Aktivitätsniveau um rund drei Prozent
abgenommen hat. Dazu Jürg Glesti: "In den USA macht sich eine
Bewertungslücke zwischen Käufern und Verkäufern bemerkbar, welche die
Aktivität dämpft und den zeitlichen Rahmen der Transaktionen
verlängert. Die Kreditanbieter agieren vorsichtig, da allgemein mit
einem weiteren Anstieg der kurzfristigen Zinsen gerechnet wird. Zudem
herrscht die Ansicht vor, dass der US-Konsument allmählich
‚ausgelaugt' ist, da der Immobilienboom zu Ende geht. Beide Faktoren
werden die amerikanische Wirtschaft weiterhin belasten."
Gemessen am Wert der Aktivitäten, belegen die Bereiche
Telekommunikation, Finanzdienstleister und Immobilien in diesem Jahr
die Spitzenplätze. Von diesen mussten die Finanzdienstleister
allerdings einen massiven Rückgang der Aktivitäten gegenüber dem
Vorjahreszeitraum hinnehmen: Wertmässig betrug die Abnahme bei
insgesamt 1'667 getätigten Transaktionen 35 Prozent (Volumen: minus 4
Prozent) auf 220 Mrd. US$.  Zwar wurden in diesem Jahr zusätzlich 444
Versicherungstransaktionen im Wert von 30 Mrd. US$ abgeschlossen,
aber auch dies liegt unter dem Aktivitätsniveau des Vorjahres;
wertmässig beträgt die Einbusse minus 53 Prozent, beim Volumen minus
13 Prozent.
Jürg Glesti stellt dazu fest: "Der Bereich der Finanzdienstleister
ist immer noch sehr aktiv, obwohl in diesem Jahr nicht mehr ganz so
viele schlagzeilenträchtige Transaktionen zu verzeichnen waren,
deshalb die rückläufige Tendenz beim Transaktionswert. In den
Bereichen Leasing und Fund Management kam es zu einer Erholung, die
durch eine Zunahme der Vermögenswerte und einen lebhafteren
Aktienmarkt gestützt wurde. Auch in Osteuropa sorgte der Bankensektor
für Lichtblicke, wobei italienische Banken in der Region besonders
aktiv waren. Der globale Rückversicherungssektor wurde dagegen in
diesem Jahr hart getroffen, was hauptsächlich auf die Auswirkungen
der Hurrikan-Saison zurückzuführen ist."
Gleichzeitig beleben ein gewaltiger Rohstoffboom sowie
Infrastrukturausgaben in den Entwicklungsländern die M&A-Aktivitäten
im weltweiten Ressourcensektor. Für die globale Öl- und Gasindustrie
zeigt unsere Analyse eine Steigerung des Transaktionswerts von 49
Prozent (Transaktionsvolumen: plus 14 Prozent) auf 943 Transaktionen
im Wert von 141 Mrd. US$. Darüber hinaus verzeichnete auch der
Bergbau in diesem Jahr bisher 593 Transaktionen im Wert von 36 Mrd.
US$, was gegenüber 2004 einer Zunahme von 69 Prozent beim
Transaktionswert und 40 Prozent beim Transaktionsvolumen entspricht.
Der Wert der Private-Equity-Transaktionen gemessen an den
weltweiten Transaktionen erreichte in diesem Jahr bisher 13 Prozent
(volumenmässig: 7 Prozent) und entspricht weitgehend dem Marktanteil
aus dem Vorjahr.  Die in diesem Jahr abgeschlossenen 1'600
Private-Equity-Transaktionen in Höhe von 265 Mrd. US$ ergeben für den
Wert der Private- Equity-Aktivitäten eine Steigerung von 19 Prozent,
während das Transaktionsvolumen verglichen mit den ersten 11 Monaten
des Vorjahres um drei Prozent zurückgegangen ist.
Dazu Jürg Glesti: "Geschäftsabschlüsse durch Finanzsponsoren
nahmen in den Jahren stagnierender M&A-Aktivitäten rasant zu, während
sich die CEOs vor ihren Verwaltungsräten wegen der vergebenen Chancen
rechtfertigen mussten. Zwar bleibt die Anzahl der Transaktionen durch
Finanzsponsoren auch in diesem Jahr robust, doch dürfte ihr Anteil am
Gesamtmarkt seine Obergrenze erreicht haben. Die Unternehmen setzen
sich heute vermehrt zur Wehr und sind besser positioniert, die
zugrunde liegenden Synergien zu nutzen. Der Anteil der
Private-Equity-Aktivitäten könnte also im nächsten Jahr zurückgehen,
sofern das Selbstvertrauen der Unternehmen weiter wächst."
Was den Überhang bei den Transaktionsaktivitäten kurz vor dem
Jahreswechsel anbetrifft, so wurden bislang 3'015 der 2005 weltweit
angekündigten Transaktionen im Wert von 987 Mrd. US$ noch nicht
abgeschlossen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergibt dies einen
deutlich höheren Pipelinewert von 479 Mrd. US$, was auf der Basis des
Gesamtwerts der bis anhin 2005 abgeschlossenen Transaktionen einer
Steigerung von 48 Prozent entspricht.
Jürg Glesti meint abschliessend: "Der Wert der ausstehenden
Transaktionen könnte den Wert der Transaktionen, die in den nächsten
Monaten abgeschlossen werden, um weitere 50 Prozent steigern. Wir
haben es mit einer gut gefüllten Deal-Pipeline zu tun, die für das
nächste Jahr sehr positive Signale setzt. Auch das Umfeld präsentiert
sich angesichts des gestiegenen Selbstvertrauens der Unternehmen und
weiterhin lebhafter Aktienmärkte günstig."
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund
94'000 Mitarbeiter in 148 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz
sind in der KPMG Holding (dem Schweizer Mitglied von KPMG
International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG in
der Schweiz rund 1'350 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im
Geschäftsjahr 2004 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 342.1
Millionen Franken.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.kpmg.ch.

Kontakt:

KPMG
Stefan Mathys
Corporate Communications
Telefon: +41 44 249 27 74
Mobil: +41 79 227 98 31
e-mail: kpmgmedia@kpmg.ch

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