A.T. Kearney und Foreign Policy Magazine veröffentlichen Globalisierungsindex - Grüne Insel überholt kleinen Tiger
Düsseldorf (ots)
Irland, ehemaliges Sorgenkind der europäischen Union, hat eine rasante Entwicklung vorgelegt: Das Land belegte Platz eins beim "A.T. Kearney/Foreign Policy Magazine Globalization Index (tm)", der in diesem Jahr zum zweiten Mal erscheint - und überholte damit Singapur. Deutschland belegt Platz vierzehn - hinter den USA und Frankreich. Einen Platz unter den ersten zehn belegt die Bundesrepublik mit Platz sieben lediglich in der Unterkategorie Politisches Engagement. Einen bemerkenswerten 17. Platz sicherte sich die Tschechische Republik. Insgesamt wurden 62 Länder auf ihren Globalisierungsgrad bewertet.
Irland ist kein Einzelfall. Acht der ersten zehn Ränge werden von kleineren Ländern belegt. Ihnen ermöglicht die Globalisierung den Zugriff auf Waren, Dienstleistungen und Kapital, die auf den heimischen Märkten nur schwer zugänglich sind - mit der Folge, dass sich diese Nationen mehr öffnen als beispielsweise Deutschland. Michael Träm, Deutschlandchef von A.T. Kearney: "Diese Länder haben, was wir uns wünschen: die gewisse Flexibilität in der Wirtschafts- und Technologiepolitik."
Insgesamt konnte die Globalisierung auch in 2000 noch einmal zulegen. Die Indikatoren internationaler Handelsbeziehungen erreichten neue Rekordmarken. So lag die Gesamtsumme exportierter Waren in 2000 um 12 Prozent höher als im Vorjahr, der Export von Dienstleistungen stieg um immerhin 6,1 Prozent. Auch das Volumen an Direktinvestitionen stieg von 1,08 Trillionen US-Dollar im Jahr 1999 auf 1,27 Trillionen in 2000. Noch zehn Jahre zuvor lag der Wert gerade einmal bei 203 Milliarden.
Die diesjährige Untersuchung stürzt auch den Mythos vom Sockel, die Globalisierung ziehe eine Spirale der Steuersenkungen und Sozialkürzungen nach sich, die lediglich dazu dienten, ausländisches Kapital anzuziehen. Die Ergebnisse beweisen das Gegenteil. Zudem wurde festgestellt, dass ein hoher Globalisierungsgrad mehr politische Freiheit und weniger Korruption bedeutet. Dies wird auf der anderen Seite belegt durch den Umstand, dass die Menschen der globalisierten Länder insgesamt zufriedener sind.
Die Attentate vom 11. September 2001 markierten für viele Beobachter den Anfang vom Ende der Globalisierung. Da der Untersuchungszeitraum in die Zeit vor dem 11. September 2001 fiel, ist der Index eine exakte Momentaufnahme der Zeit "vor Afghanistan". Die nächste Untersuchung wird zeigen, ob die Globalisierung wirklich zum Stillstand gekommen ist bzw. ihren Zenit überschritten hat. "Nichts wäre fataler für die Weltwirtschaft", bemerkt Michael Träm, "als das Ende der Globalisierung. Zeigt die Untersuchung doch, dass sowohl die Staatskassen als auch die Verbraucher davon profitieren."
Die Top 20
1. Irland 11. Norwegen 2. Schweiz 12. Vereinigte Staaten 3. Singapur 13. Frankreich 4. Niederlande 14. Deutschland 5. Schweden 15. Portugal 6. Finnland 16. Tschechien 7. Kanada 17. Spanien 8. Dänemark 18. Israel 9. Österreich 19. Neuseeland 10. Großbritannien 20. Malaysia
Methodik der Untersuchung
Im Rahmen der Studie werden 62 Industrie- und Schwellenländer der Erde auf den Grad ihrer jeweiligen Globalisierung hin betrachtet. Dabei wird untersucht, inwieweit die Länder in wirtschaftlicher, sozialer, und politischer Ebene mit dem Ausland verflochten sind und wie technologisiert sie sind. Die 62 untersuchten Länder stellen vier Fünftel der Weltbevölkerung und 95 Prozent der globalen wirtschaftlichen Leistung. Träm über die Ziele des Projektes: "Mit dem Index wollen wir das häufig gebrauchte und selten hinterfragte Schlagwort von der Globalisierung mit konkreten Daten statt Spekulationen füllen. Der Index ist konkurrenzlos. Keine andere Untersuchung zeigt die Auswirkungen der Globalisierung auf die Leben der Menschen so dezidiert und detailliert."
Das Gesamtergebnis können Sie in englischer Sprache als PDF-Dokument unter folgender Webadresse herunterladen:
http://www.atkearney.com/pdf/eng/FP_article_2001_S.pdf
Kontakt:
Marion M. Sommerwerck
A.T. Kearney
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