Media Service: Couchepin: "China gehört nicht auf die Anklagebank" (swissinfo-Interview)
Bern (ots)
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Bundespräsident Pascal Couchepin hat seinen Besuch in Vietnam beendet und wird am Freitag in Peking an der Eröffnung der Olympischen Spiele teilnehmen. China wolle sich kaum vom Westen bevormunden lassen, so Couchepin im Interview mit swissinfo.
Frage: Am Freitag sind Sie bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking mit dabei. Was fühlen Sie dabei, und was erwarten Sie?
Pascal Couchepin: In erster Linie wünsche ich mir, dass alles, auch die Zeremonie, bestens klappt. Und natürlich hoffe ich, dass die Schweiz Medaillen gewinnt. Dieses Jahr hatten die Schweizer in sportlicher Hinsicht noch nicht viel Erfolg.
Zwar haben wir die Euro 2008 organisiert. Und Federer hat in Wimbledon einen heroischen Wettkampf geliefert. Jetzt warten wir auf Olympia und hoffen auf einige Erfolge.
swissinfo: Schon letzten Januar haben Sie angekündigt, bei der Eröffnung der Spiele mit dabei zu sein. Weshalb?
P.C.: Einfach aus Rechtschaffenheit. Ich habe darauf gesetzt, dass ein Grossteil der Staatsoberhäupter an der Zeremonie teilnehmen wird - was im Übrigen auch der Fall ist. So fand ich es korrekt, meine Teilnahme frühzeitig bekannt zu machen.
swissinfo: Der Entscheid für Peking aus Austragungsort ist immer noch umstritten, wegen der Menschenrechts- und der Tibet-Frage. China behauptet, dank den Spielen verbessere sich die Situation. Ist das ein Dialog unter Gehörlosen?
P.C.: Wenn der Westen glaubt, ein Dialog bedeute, China in Schwierigkeiten zu bringen, dann entsteht wohl schnell ein Dialog unter Gehörlosen.
Das Land ist sich seiner Stärke bewusst, auch von seiner Kultur und Tradition her. China wird kaum Lust haben, sich bevormunden zu lassen, und sei dies auch nur symbolisch oder moralisch gemeint.
Ich denke, die Menschenrechts-Situation in China verbessert sich zwar, und dass noch viel zu tun bleibt. Aber wir dürfen China nicht auf die Anklagebank setzen. Das bringt gar nichts, zumindest jenen nicht, die wir schützen möchten.
Ganzes Interview unter: www.swissinfo.ch
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