Spezialisten für internationalen Reiseverkehr empfehlen Hepatitisimpfungen für Reisende nach Mittel- und Osteuropa und in den Mittelmeerraum
Rixensart, Belgien - (ots) In einer kürzlichen Konsensprüfung vorliegender Studien zeigte sich, dass das Risiko einer Infektion mit dem Hepatitis-A- und -B-Virus nicht nur bei Reisen in weit entfernte Tropenländer, sondern auch bei nahe gelegenen Reisezielen wie den Mittelmeerländern und Osteuropa besteht. Auf dem Kongress der internationalen Gesellschaft für Reisemedizin in Lissabon sagte Professor Dr. Hans Dieter Nothdurft, Spezialist für Reisekrankheiten am Tropeninstitut in München, dass viele Urlauber diese Gefahr leider unterschätzen.
Die Ausbreitung der Hepatitis-A-Viren erfolgt fäkal und oral. Infizierte Personen scheiden die Pathogene über den Stuhl aus. Hepatitis A ist im gesamten Mittelmeerraum sowie in Osteuropa weit verbreitet. So infizierten sich beispielsweise im vergangenen Sommer über 350 Urlauber aus 9 europäischen Ländern während eines Aufenthaltes in einem "Alles-inklusive"-Hotel an einem Badeort in Ägypten mit Hepatitis A. Eine Infektion mit dem Hepatits-A-Virus ist relativ harmlos und verläuft nicht tödlich, die Krankheit kann jedoch einen komplizierten Verlauf nehmen und zu längeren Krankenhausaufenthalten führen.
Eine durch das Hepatitis-B-Virus ausgelöste Entzündung der Leber ist dagegen in vielen Fällen sehr viel schwerer. Das Hepatitis-B-Virus wird durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten infizierter Personen wie Blut oder Sperma übertragen. Es gilt als anerkannt, dass Hepatitis B beispielsweise bei Sexualkontakten oder medizinischen Massnahmen übertragen wird. Solche Aktivitäten können bei Reisen jedoch weder geplant noch vermieden werden. In seiner Kritik an dem mangelnden Bewusstsein in grossen Teilen der europäischen Bevölkerung in Bezug auf die verbundenen Risiken erklärte Prof. Nothdurft, dass selbst winzige Wunden dem Virus Zugang zum Körper verschaffen können. Hepatitis B ist hoch infektiös und das Risiko einer Infektion ist etwa 100 Mal höher als bei HIV. Die Krankheit verläuft häufig chronisch und kann zu Leberzirrhose und Krebs führen. In Europa sterben jährlich tausende Patienten an den Folgen einer Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus.
Impfung ist der beste Schutz.
Gegen Hepatitis A und B stehen Impfstoffe zur Verfügung, darunter auch Kombinationsimpfstoffe gegen beide Erkrankungen. Den Ausführungen Prof. Nothdurfts zufolge zeigt der Ausbruch von Hepatitis in einem 4-Sterne-Hotel in Ägypten, dass es nirgends absolute Sicherheit gibt. Viele glauben, dass nur Rucksacktouristen an Hepatitis erkranken können, was einen fundamentalen Irrtum darstellt. Der beste Schutz ist daher eine vorbeugende Impfung gegen Hepatitis A und B.
Konsensus-Aussagen über die Impfung gegen Hepatitis A und Hepatitis B für Reiseziele in Mittel- und Osteuropa und den Mittelmeerraum
In Anbetracht der hohen Zahl an Feiertagen, Besuchen bei Freunden und Verwandten sowie Geschäftsreisen in die zunehmend beliebten Länder Mittel- und Osteuropas und in den Mittelmeerraum ist die Entwicklung und Übernahme von standardisierten Impfungen gegen Hepatitis A und B eine wichtiger Gesichtspunkt der öffentlichen Gesundheit.
Von einem internationalen Komitee mit Experten für Reisemedizin auf dem Kongress der Internationalen Gesellschaft für Reisemedizin in Lissabon wurde eine Konsens-Impfempfehlung ausgesprochen.
Für folgende Reiseziele in Mittel- und Osteuropa wird sowohl eine Impfung gegen HAV als auch gegen HBV empfohlen: Bulgarien, Bosnien und Herzegowina, Rumänien, Russland und die GUS-Länder, Serbien und Montenegro (einschliesslich Kosovo), Slovakien und Ukraine.
Auch für folgende Reiseziele im Mittelmeerraum empfiehlt sich eine Doppelimpfung gegen HAV und HBV: Albanien, Ägypten, Mazedonien (ehemalige jugoslawische Republik), Israel, Jordan-Land, Libanon, Libyen, Marokko, Syrien, Tunesien und Türkei.
Auf einem von GlaxoSmithKline organisierten Satellitensymposium stellten die Experten folgende Punkte heraus:
- Jedes Reiseziel birgt ein Risiko für Infektionen mit Hepatitis A
- Hepatitis B ist mit bestimmten Verhaltensweisen verknüpft, beispielsweise Sexualkontakten, Tätowierungen, Piercing, der Ausübung von Risikosportarten und bei medizinischen Behandlungen (z. B. beim Zahnarzt oder bei kosmetischen Operationen), die auf Reisen nicht immer verhindert werden können.
- Die Dauer des Aufenthalts sollte aufgrund des durch eine Impfung vermittelten Langzeitschutzes und der Möglichkeit häufigerer Reisen bei der Entscheidung hinsichtlich einer Impfung nicht ausschlaggebend sein.
Kontakt:
Anne Walsh, Rixensart
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E-Mail : anne.walsh@gskbio.com