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Deutsche Messe AG

Digitaler Druck auf der LIGNA+ HANNOVER 2007:

Hannover (ots)

- Unendliche Freiheit für individuelle Möglichkeiten
Nichts ist peinlicher bei einem gesellschaftlichen Empfang, als 
wenn die Stars in der gleichen Kleidung auftreten. Auch will 
jedermann seine Wohnung individuell einrichten, der Einzelhandel, die
Hotels und viele andere Unternehmen wollen ihr Angebot in individuell
gestalteten Räumen präsentieren. Für Architekten, Designer und 
Möbelhersteller bieten Dekorpapiere, die auf Span- und MDF-Platten in
Melaminharz verpresst werden, ungeahnte und kostengünstige 
Möglichkeiten, individuelle Kundenwünsche zu erfüllen. Sie und ihre 
Kunden können dabei zugleich höchste Anforderungen an die 
Eigenschaften der Möbel- beziehungsweise Holzwerkstoffoberflächen 
stellen, was Schmutzabweisung, Kratzfestigkeit, Stoßfestigkeit oder 
aggressive Einflüsse von Reinigungsmitteln betrifft. Um diese 
vielfältigen Anforderungen zu erfüllen, gibt es verschiedene 
Möglichkeiten. Das Niederdruckverfahren bietet Kostenvorteile, weil 
die direkt beschichteten Platten sofort auf Format geschnitten werden
können und ein zusätzlicher Pressvorgang entfällt. Die im 
Hochdruckverfahren beschichteten Platten verbinden dagegen 
vielfältigere Gestaltungsmöglichkeiten mit höherwertigen 
Gebrauchseigenschaften.
Sowohl beim Hoch- als auch beim Niederdruckverfahren wird das 
individuell bedruckte Dekorpapier mit einem darüber liegenden 
Melaminharz-Overlay so verpresst, dass das Overlay transparent ist. 
Der Dekordruck liegt nach der Verpressung unter einer glasharten 
Melaminschicht und ist somit bestens gegen mechanische  Einwirkungen 
wie Kratzen oder Stoßen geschützt. Diesen Schutz können Oberflächen, 
die mit Direktdrucktechniken (Sieb- oder UV-Tintenstahldruck) 
bedruckt werden, nicht aufweisen, da das Dekor hier direkt auf die 
Materialoberfläche gedruckt wird und deshalb wesentlich leichter 
beschädigt werden kann.
Mit dem Niederdruckverfahren lassen sich nur dünne, individuell 
bedruckte Overlaypapiere verpressen. Bedingt durch den geringeren 
Druck und die kurzen Verweilzeiten in der Presse kann das Harz nur 
dünne Papiere durchdringen. Abgedeckte opake (das heißt dichte und 
undurchsichtige) Papiere können mit dem Niederdruckverfahren nicht 
verpresst werden. Aber selbst bei dünnen Papieren können sich beim 
Pressen durch die nicht vollständig aufgelösten Papierstrukturen 
"Wolken" und Schleier bilden.
Beim Hochdruckverfahren erfolgt die Verpressung von individuellen 
Dekordrucken mit hohem Druck, aber auch bei großer Hitze und langer 
Verweildauer in der Presse. Das Harz durchdringt bei diesem Verfahren
nicht nur das dünne Overlaypapier, sondern auch dickere abgedeckte 
Dekorapiere. Die Transparenz der über dem Dekor liegenden 
Melaminharz-Schicht ist deutlich höher als im Niederdruckverfahren. 
Unter dem Dekor liegt ebenfalls ein Unidekor, und direkt unter diesem
befindet sich der harte Phenolharzkern, der die Stoß- und 
Druckfestigkeit der Oberfläche gewährleistet. Das Phenolharz wird auf
die Trägerplatte verpresst. Der größere gestalterische Spielraum 
ergibt sich bei diesem Verfahren dadurch, dass Dekordrucke auf 
Overlay und opakem Papier verpresst werden können.
Diese unterschiedlichen Eigenschaften der Verfahren werden auch 
durch den digitalen Dekordruck nicht aufgehoben - ganz im Gegenteil: 
Sie müssen berücksichtigt werden, um den digitalen Druck optimal 
einzusetzen. Die für den digitalen Dekordruck verwendeten Druckfarben
sind mit den Farbsystemen des Tiefdrucks verwandt. Beide Drucksysteme
verwenden wasserbasierende, hoch lichtechte Pigmente. Allerdings 
garantiert auch der digitale Dekordruck nur einen hohen 
Lichtechtheitswert, aber keinen vollen. Es gibt keinen Farbstoff, der
sich nicht durch Einwirkung von Licht und UV-Strahlung im Lauf der 
Zeit reduziert. Die Lichtbeständigkeit ist abhängig vom Farbauftrag 
und damit von der Gestaltung. Die harzdurchlässigen Overlay- und 
Dekorpapiere dehnen sich mit zunehmendem Farbauftrag aus. Die 
Spannungen im Papier können sich im Druck durch Streifen und Wolken 
abbilden. Bei farbigen Bilddrucken mit wechselnden Farbaufträgen und 
Helligkeiten fallen diese allerdings kaum auf. Im Gegensatz zu 
anderen Druckverfahren wird beim digitalen Dekordruck die Farbe 
mittels Piezotechnologie rechnergesteuert durch feinste Düsen 
gespritzt, wobei eine Druckauflösung von 720 dots pro inch die 
Untergrenze sein sollte, um hohe Qualitäten zu erreichen. Bei einer 
knapp vier Quadratmeter großen Fläche entspricht dies 112 Milliarden 
Punkten (dots), die einzeln gesteuert und gedruckt werden. Zwar lässt
sich aufgrund der Technik eine Fehlerquote feststellen - 
beispielsweise sind bei einer Fehlerquote von 0,001 Prozent zwölf 
Millionen dots fehlerhaft - doch wird diese Druckqualität mit keiner 
anderen Drucktechnik erreicht. Farbschwankungen des Drucksystems, der
Tinten, des Dekorpapiers sind Fehlerquellen, die wie bei allen 
anderen Druckverfahren auch beim Digitaldruck auftreten. Das heißt, 
"alles ist möglich" geht auch mit dem Digitaldruck nicht. Der 
digitale Dekordruck bietet als einziges Druckverfahren die 
Möglichkeit, Oberflächen individuell und kurzfristig bei hoher 
Qualität zu  angemessenen Preisen zu produzieren. Die technischen 
Grenzen, die weniger im Verfahren, sondern viel mehr bei Farbe und 
Papier liegen, verhindern aber auch beim Digitaldruck eine 
hundertprozentige Farbidentität. Das heißt: Beim Einsatz von 
Digitaldruckverfahren bleibt das Unikat ein Unikat.
Bei der LIGNA+ HANNOVER 2007 werden im Bereich der 
Oberflächenbearbeitung noch höherwertige digitale Druckverfahren 
gezeigt werden als bisher. Der eigentliche Fortschritt für die Holz- 
und Möbelindustrie wird aber darin liegen, die hohe Qualität des 
digitalen Drucks und seine Möglichkeiten zur individuellen 
Dekorgestaltung mit den Eigenschaften der Harze und Papiere sowie der
Pressverfahren zu verbinden.
Weitere Informationen zum gesamten Programm der LIGNA+ HANNOVER 
2007 sowie zu einzelnen Angebotsschwerpunkten stehen im Internet 
unter www.ligna.de.

Pressekontakt:

Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Anja Brokjans
Tel. +49 511 89-31602
E-Mail: anja.brokjans@messe.de

Weitere Pressetexte und Fotos finden Sie unter:
www.ligna.de/presseservice

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