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Institut für Telematik

Fehlerfreie Mikrochips herstellbar durch neues Verfahren des Trierer Instituts für Telematik

Trier (ots)

Ein junger Wissenschaftler des Instituts für
Telematik hat ein mathematisches Verfahren entwickelt, mit dem
Chiphersteller schon in der Entwicklungsphase von Mikroprozessoren
und integrierten Schaltkreisen deren Fehlerfreiheit sicherstellen
können. Wie das Trierer Spitzenforschungszentrum mitteilte, lassen
sich dadurch die mit Hardware-Fehlern gelegentlich verbunden hohen
finanziellen Risiken ausschliessen. Das vom Informatiker Dr. Harald
Sack (36) geschaffene neue Verfahren zur computergestützten
automatischen Schaltkreis-Überprüfung erweitert die bislang genutzten
Datenstrukturen der sogenannten "geordneten binären
Entscheidungsdiagramme (OBDDs)".
"Die anhaltende Miniaturisierung und explosionsartig zunehmende
Komplexität von integrierten Schaltkreisen macht es für Entwickler
immer schwieriger, absolut korrekt arbeitende Mikrochips zu
gewährleisten", beschreibt Sack, der jetzt mit einer Doktorarbeit zu
diesem Thema an der Uni Trier promovierte, die Lage in der Industrie.
Der Konkurrenzdruck zwischen den Herstellern führe zudem zu immer
kürzeren Entwicklungszyklen. Welche fatalen Folgen fehlerhafte Chips
haben könnten, sei der Öffentlichkeit erstmals Ende 1994 bewusst
geworden, als in Intels Pentium 1-Prozessor der als "FDIV-Bug"
bezeichnete Fehler in der Floating Point Unit aufgetreten sei. "Die
dadurch ausgelöste Umtauschaktion kostete den Hersteller mehr als 475
Millionen US-Dollar", rechnet der Trierer Wissenschaftler vor.
Institutsdirektor Professor Christoph Meinel (47) hat beobachtet,
dass seither die Kette aufgetretener Fehler in Mikroprozessoren nicht
abgerissen ist: "Nicht immer sind die Folgen so spektakulär wie
damals", betont Meinel. Nach seinen Informationen existieren zu allen
aktuellen Prozessoren Listen mit bekannten, aufgetretenen Fehlern,
doch minderten diese die Einsatzfähigkeit der Chips nur in geringem
Masse. Trotzdem sei es gerade bei sicherheitskritischen Anwendungen
in Flug- oder Kraftfahrzeugen wichtig, Hardware-Fehler bereits
möglichst früh im Designprozess zu erkennen. Hierfür sei das von Dr.
Sack entwickelte Verfahren eine wichtige Voraussetzung.
Meinels als eingetragener Verein verfasstes gemeinnütziges und
ausseruniversitäres Institut für Telematik ist in seiner Ausrichtung
in Deutschland einmalig. Nach nur vier Jahren Arbeit kann es schon
auf zwei Patente, drei Promotionen und gut 70 Fachbeiträge zu
internationalen Konferenzen verweisen. Die fast 50-köpfige Mannschaft
rund um Prof. Meinel entwickelt anwenderfreundliche und
praxistaugliche Hightech-Lösungen. M-Commerce, Internet/Intranet,
Sicherheit der Datenkommunikation in offenen Netzen, Telemedizin,
Elektronisches Publizieren, Systementwurf und -analyse - das sind die
derzeitigen Tätigkeitsfelder des international beachteten
Spitzenforschungsinstituts. Es ist Mitglied der Initiative D21 und
Träger des Erfinderpreises Rheinland-Pfalz für seine patentierte
Internet-Sicherheitslösung "Lock-Keeper", die Firmencomputer im
Internet sicherer vor Online-Attacken von Hackern schützt als die
klassischen Firewalls.

Kontakt:

Institutsleitung
Prof. Dr. sc. Christoph Meinel
Bahnhofstrasse 30-32
D-54292 Trier
Tel. +49/651/97551-19
Fax +49/651/97551-12
Internet: www.ti.fhg.de
E-Mail: allgaier@ti.fhg.de

Medienanfragen bitte an:
AllgaierCommunication
Hans-Joachim Allgaier
Tel. +49/6081/577630
Mobile +49/179/2675466
Fax +49/6081/962517
E-Mail: allgaiercommunication@t-online.de

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