Eidg. Abstimmung: Schweizer Stimmvolk will keinen Gentech-Anbau - ein wichtiges Signal nach innen und aussen
Zürich/Bern (ots)
Heute haben die StimmbürgerInnen die Gentechfrei-Initiative angenommen, die ein 5-jähriges Moratorium für den kommerziellen Anbau von Gentech-Pflanzen forderte. Greenpeace begrüsst diesen Entscheid als Schritt in die richtige Richtung und vor allem als wichtiges Signal an die Schweizer Gesetzgeber und ins Ausland. Eine gentechfreie, ökologische Landwirtschaft hat Zukunft, das sollten auch die politischen Behörden in Brüssel, Berlin und anderswo endlich akzeptieren. Im Jubel über die gewonnene Abstimmung darf aber nicht vergessen werden, dass auch in der Schweiz viele Probleme im Umgang mit genmanipulierten Organismen ungelöst sind. Für Greenpeace bleibt nach wie vor viel zu tun.
Das heutige Abstimmungsresultat hat der Schweizer Landwirtschaft etwas Luft und Zeit verschafft, die Probleme im Umgang mit Gentech-Pflanzen sind damit aber nicht vom Tisch. Die Auskreuzung von Gentech-Pflanzen auf Bio-Nutzpflanzen und wilde Verwandte, die Bildung resistenter Superunkräuter, mit damit einhergehendem erhöhtem Spritzmitteleinsatz, die Kontamination gentechfreien Saatguts, die Beeinträchtigung von Nutzinsekten und die Bedrohung der Artenvielfalt, sind in Gentech-Anbau-Ländern traurige Tatsachen. Die schleichende Kontamination von Import-Lebensmitteln und der völlig intransparente Umgang mit Produkten von Tieren, die mit Gentech-Futtermittel gemästet werden, wurden durch die heutige Abstimmungsvorlage gar nicht thematisiert. So werden den Schweizer KonsumentInnen Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte vor allem aus ausländischer Produktion ohne Gentech-Kennzeichnung angeboten. Gemäss einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen neuen Isopublic-Umfrage wollen 84.7% der Befragten zumindest eine Deklarationspflicht für solche Produkte. Eine deutliche Mehrheit lehnt den Konsum von Gentech-Lebensmitteln weiterhin ab und findet, dass Freilandversuche mit GVOs Risiken bergen. Die Mehrheit der Befragten befürchtet eine Beeinträchtigung der gentechfreien Landwirtschaft, sollte es einmal zum Gentech-Anbau kommen.
Für Greenpeace bleibt weiterhin viel zu tun. Die Umweltorganisation setzt sich gegen jegliche Freisetzung genmanipulierter Organismen in die Umwelt sowie die Kontamination von gentechfreiem Saatgut und Lebensmitteln ein und wird sich weiterhin für eine ökologische und gentechfreie Landwirtschaft engagieren. "Es geht dabei um eine langfristige Sicherung unser aller Nahrungs- und damit Lebensgrundlage, um unsere Böden, unser Saatgut sowie die pflanzliche und tierische Vielfalt, ohne die eine gesunde Lebensmittelproduktion undenkbar ist", sagt Greenpeace-Pressesprecher Yves Zenger.
Weitere Informationen und die Umfrage unter www.greenpeace.ch oder bei
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