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ASTAG Schweiz. Nutzfahrzeugverband

ASTAG fordert von SBB Cargo mehr Kundennähe

Bern (ots)

Die ASTAG, der Dachverband der Schweizer
Transporteure fordert von der SBB Cargo mehr Kundennähe und
Marktorientierung. Nach Ansicht der ASTAG geht es nicht an, dass das
staatlich subventionierte Bahnunternehmen jetzt indirekt das private
Strassentransportgewerbe für den notwendigen Stellenabbau
verantwortlich machen will. Das Strassentransportgewerbe hat mit viel
Flexibilität und Einsatz auf die Einführung der LSVA (2001) und deren
massive Erhöhung (2005) reagiert. Davon hat nicht zuletzt die gesamte
Wirtschaft profitiert. Anstatt eine weitere Gebührenerhöhung für den
flächendeckenden Strassentransport im Binnenverkehr zu fordern,
müssen die SBB Cargo selbst mehr auf die Kundenwünsche eingehen und
sich flexibler zeigen. Diese Forderung hat die ASTAG auch dem UVEK in
einem Schreiben zugestellt.
Vergangene Woche haben die Verantwortlichen von SBB Cargo den
Abbau von insgesamt 650 Stellen bei den Bundesbahnen bekannt gegeben.
590 Stellen sollen alleine im nach wie vor defizitären Cargobereich
abgebaut werden. Der geplante Stellenabbau ist eine Reaktion auf die
unbefriedigende Geschäftsentwicklung. Im Wagenladungsverkehr Schweiz
soll das Bedienungsnetz den Bedürfnissen der verladenden Wirtschaft
angepasst werden. Zahlreiche Verladestationen sollen in Zukunft nicht
mehr bedient werden.
Hauptverantwortlich für die notwendigen Massnahmen und das
schlechte Geschäftsergebnis wird dabei vor allem das
Strassentransportgewerbe gemacht. Dieses hat nach Ansicht der SBB von
der Erhöhung der Gewichtslimite profitiert. Die per 1. Januar 2005
schon massiv erhöhte LSVA habe diese Produktivitätsfortschritte nur
ungenügend kompensiert.
Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG wehrt sich gegen eine
derartige Argumentation. Das schweizerische Strassentransportgewerbe
ist in den vergangenen Jahren massiv unter Druck geraten. Die
Einführung der LSVA, deren massive Erhöhung sowie die aktuell
steigenden Dieselpreise haben viele Unternehmen stark unter Druck
gesetzt. Nicht zufällig steht die Schweiz bei den Abgaben für das
Strassentransportgewerbe im europäischen Raum mit Abstand an der
Spitze.
Darauf haben die Strassentransporteure mit grosser Flexibilität
und viel Engagement reagiert. Nur so war es möglich, dass im
Binnenverkehr strassenseitig nach wie vor ein ausgezeichnetes Angebot
vorhanden ist. Davon hat mit der Wirtschaft die gesamte Schweiz
profitiert. Die Strassentransporteure garantieren nach wie vor ein
flexibles und flächendeckendes Transportangebot.
Angesichts dieser Ausgangslage geht es nicht an, dass die
SBB-Verantwortlichen nun nochmals eine Erhöhung der LSVA fordern. Die
Bahn wird dadurch nicht konkurrenzfähiger. Vielmehr muss die SBB
Cargo einmal grundsätzlich ihre Geschäftsphilosophie überdenken. Neue
Produktionskonzepte, die von den Kunden mehr Flexibilität verlangen
(Medienmitteilung der SBB Cargo vom 28. Oktober 2005), zielen am
Markt vorbei.
Es ist aus unserer Sicht an der Zeit, dass die
SBB-Verantwortlichen umdenken. Auch die schweizerische
Verkehrspolitik muss sich nach der Realität richten und Abschied
nehmen von Wunschvorstellungen. Diesen Realitäten ist vor allem bei
der Ausarbeitung der künftigen Verlagerungspolitik
(Güterverkehrsvorlagen) Rechnung zu tragen.
Konkret bedeutet dies: Der Strassentransport darf im Binnenverkehr
nicht noch mehr belastet werden. Schon heute bezahlt ein Transporteur
für einen 40-Tönner, der 80'000 Kilometer im Jahr zurücklegt, 80'000
Franken in die Bundeskasse. Damit werden unsere Bahnen im
Güterverkehr nicht gestärkt. Stattdessen werden vielmehr auch
strassenseitig noch mehr Arbeitsplätze und der nationale Zusammenhalt
aufs Spiel gesetzt. Betroffen sind nämlich vor allem auch die
Randregionen.

Kontakt:

ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
Michael Gehrken
Weissenbühlweg 3
3007 Bern
Tel. +41/31/370'85'24

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