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Aktuelle Umfrage von Booz Allen Hamilton zum Thema Reisesicherheit unter den Kunden der Airlines

Zürich (ots)

Flugzeug gilt weiterhin als sicherstes Verkehrsmittel - Mehrzahl ist
bereit, für Sicherheit mehr Geld zu bezahlen. Information ist der
Schlüssel zum Vertrauen der Reisenden.
Als Folge der Terroranschläge vom 11. September
sind die Einnahmen der US-Fluggesellschaften im Oktober um fast 40
Prozent gesunken, auch die Rückgänge in Europa sind ähnlich
dramatisch.
Eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen für die Branche
ist es, das Vertrauen der Reisenden zurückzugewinnen. Vor diesem
Hintergrund hat die internationale Management- und
Technologieberatung Booz Allen Hamilton eine umfassende Umfrage
durchgeführt - unter 1.300 Geschäfts- und Privatreisenden in vier
europäischen Ländern (Deutschland, Grossbritannien, Schweiz,
Frankreich) sowie den USA zu den Themen Flugsicherheit (zum Beispiel
Unfallrisiko) und Sicherheitsmassnahmen (zum Beispiel im Hinblick auf
Terroranschläge). Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage lauten:
  • Auch nach dem 11. September werden Flugzeuge immer noch als das sicherste Massentransportmittel angesehen, verglichen mit der Eisenbahn, öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Auto.
  • 45 Prozent der Reisenden fühlen sich jedoch "nicht so gut" oder "unzureichend" über Sicherheitsmassnahmen in der Luftfahrt informiert. Beim Schienenverkehr liegt der entsprechende Anteil bei 81 Prozent.
  • Kunden verlangen eine kontinuierliche Veröffentlichung von Daten über die Sicherheit bei Personentransportunternehmen sowie die Aufstellung einer Ranking-Liste.
  • Für besonders effektive Sicherheitsmassnahmen halten die Befragten "regelmässige, verdeckte Inspektionen der Sicherheitsvorkehrungen" sowie "besser trainiertes Personal bei den Sicherheitskontrollen für Passagiere und Gepäck".
  • Eine deutliche Polarisierung zeichnete sich bei dem Aspekt Preiszuschläge für erhöhte Sicherheit ab: 22 Prozent der Reisenden wären nicht bereit, mehr zu zahlen. 49 Prozent dagegen, wären bereit, bis zu 40 US-Dollar und mehr zusätzlich zu einem 700 US-Dollar teuren Ticket zu zahlen. 23 Prozent der regelmässigen Geschäftsreisenden wären sogar bereit, einen Zusatzbetrag von 80 US-Dollar neben dem Ticketpreis zu entrichten.
Nach Auffassung von Booz Allen Hamilton ist die individuelle
Wahrnehmung von Sicherheit bei den Kunden vor allem eine
psychologische Angelegenheit. Sicherheit wird an Vorfällen gemessen,
die so gut wie nie geschehen. Deshalb haben die meisten Reisenden
kein objektives Wissen über die Flugsicherheit. Sie verlassen sich
vielmehr lediglich auf ihre subjektive Wahrnehmung und
Interpretation. So zeigt die Umfrage, dass die offensichtliche
Anwesenheit von Sicherheitspersonal und bewaffneten Wachmännern das
Sicherheitsgefühl der Reisenden nicht unbedingt verbessert. Bei
manchen Kunden wirkt eine derartige Massnahme sogar kontraproduktiv,
obwohl sie durchaus faktisch die Sicherheit erhöhen kann. Die
Ergebnisse der Umfrage spiegeln mithin die Einstellung der Passagiere
und nicht unbedingt deren fachliches Wissen wider.
Ein zweiter Punkt: Sicherheit ist schon immer eine
Selbstverständlichkeit für wettbewerbsfähige Fluggesellschaften
gewesen. Sie ist aber kein Mittel, sich von der Konkurrenz zu
differenzieren. Eine Fluggesellschaft würde niemals mit den Worten
"Wir sind sicherer als unsere Konkurrenz, also fliegen Sie mit uns",
argumentieren. Gleichwohl belegt die Umfrage von Booz Allen Hamilton,
dass Information der Schlüssel zum Vertrauen der Kunden ist. Es ist
zwingend notwendig, die Kunden kontinuierlich und systematisch über
Sicherheitsmassnahmen zu informieren. In dieser Hinsicht müssen
Institutionen oder unabhängige dritte Gruppen eine viel aktivere
Rolle übernehmen.
Schliesslich, laut Umfrage, wären die Reisenden möglicherweise
bereit, deutlich höhere Zuschläge für Sicherheit zu zahlen als
derzeit von den Fluglinien verlangt wird - vorausgesetzt, die
Massnahmen sind glaubwürdig und sichtbar. Gleichwohl können die
Luftfahrtunternehmen, so Booz Allen Hamilton, nicht willkürlich
Preis- und Sicherheitszuschläge erhöhen. Denn "zum einen war bereits
auf Grund der hohen Ticketpreise Ende der 90er Jahre eine
Preisberichtigung nach unten notwendig, zum anderen dürfte die
derzeitige konjunkturelle Abkühlung noch zusätzlich Druck auf die
Preise ausüben", sagt Dr. Jens Schädler, Mitglied der
Geschäftsleitung bei Booz Allen Hamilton in Zürich.
Fazit: Die Ergebnisse der Umfrage von Booz Allen Hamilton zeigen,
dass glaubhafte Massnahmen sowie Informationen über Sicherheit und
Sicherheitsvorkehrungen im Luftverkehr höchstwahrscheinlich
effektiver als Preisnachlässe für die Zurückgewinnung von Fluggästen
sind. Zwar können die Airlines Preiselastizität und
Wettbewerbsaspekte nicht vernachlässigen, aber es scheint
zweifelhaft, dass niedrige Preise die Menschen zum Fliegen bewegen,
wenn deren wesentlicher Grund, nicht zu fliegen, "ein unsicheres
Gefühl" ist.
Hintergrundinformation:
Booz Allen Hamilton zählt mit rund 10.700 Mitarbeitern und Büros
in mehr als 50 Ländern zu den weltweit führenden
Unternehmensberatungen. Sechs Büros befinden sich im
deutschsprachigen Raum: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München,
Zürich, Wien. Weitere Informationen im Internet unter:
www.boozallen.de
Kontakt, Interviews oder Hintergrundgespräche:
Dr. Jens Schädler
Mitglied der Geschäftsleitung Booz Allen Hamilton
Tel. +41/1/206'40'54
Fax +41/1/206'40'55
E-Mail:  schadler_jens@bah.com
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  • 10.04.2001 – 10:02

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