Medikamentenmarkt im Fluss, Pharmaexporte im Plus
Basel (ots)
Die Liberalisierung der Verteilkanäle, das neue Abgeltungsmodell für kassenpflichtige Medikamente sowie die Preissenkungsrunden auf patentabgelaufenen Medikamenten halten den Medikamentenmarkt weiterhin in Bewegung. Im Jahr 2001 belief sich der Gesamtumsatz zu Fabrikabgabepreisen auf 3.4 Milliarden Franken. Drei Milliarden Franken für Forschungs- und Entwicklungskosten investierten die Interpharma-Mitglieder Novartis, Roche und Serono in der Schweiz im vergangenen Jahr, mithin 43% ihrer gesamten weltweiten R&D-Aufwendungen; demgegenüber werden vom weltweiten Medikamentenumsatz der drei Firmen hierzulande nur gerade 1.2%, nämlich 507 Millionen erzielt. Für rund 28 Milliarden Franken haben die schweizerischen Pharmafirmen Medikamente ausgeführt und damit ein Exportüberschuss von 14 Milliarden Franken erwirtschaftet. Der Exportzuwachs von 26% macht einmal mehr deutlich, dass die pharmazeutische Industrie der Motor für die Schweizer Volkswirtschaft ist.
Das aktualisierte "Gelbe Büchlein" der Pharma Information fasst als statistisches Standardwerk Daten zum Pharma-Markt Schweiz zusammen. Auch die 9. Auflage im handlichen Postkartenformat enthält wieder viele interessante Fakten und zeigt Trends in der Branche auf. Auf Grund der verschiedenen Margen in den Distributionskanälen, dem kürzlich erfolgten Wechsel zum neuen Abgeltungsmodell für kassenpflichtige Medikamente sowie mehreren Preissenkungsrunden auf patentabgelaufenen Medikamenten, sind Jahresvergleiche oftmals schwierig. Verlässliche Informationen zum Marktgeschehen liefern deshalb nur Daten, welche auf der Basis der erhobenen Verkäufe ab Hersteller (Herstellerabgabepreis, ex factory Preis, Fabrikabgabepreis) ermittelt wurden.
Der Gesamtmarkt ist demnach im Jahr 2001 um 8.5% auf 3.4 Milliarden Franken angewachsen; die Generika legten dabei um 21.6% auf 101 Millionen Franken zu. Nur jedes dritte Medikament wird über die Krankenkasse (teil)finanziert. Von den kassenpflichtigen 2'499 Medikamenten sind 80% (1'997) nur gegen Rezept (Rx) erhältlich. Am Gesamtumsatz (zu Fabrikabgabepreisen) waren die rezeptpflichtigen Produkte mit 77% beteiligt. Wertmässig rund ein Viertel der rezeptpflichtigen Medikamente wird von Ärzten mit eigener Praxisapotheke (SD-Ärzte) abgegeben (664 Mio. CHF).
Gentechnisch hergestellte Medikamente - 63 Produkte, davon 8 Impfstoffe - erzielten ein Umsatzplus von 23.3% auf 159 Millionen Franken (zu Fabrikabgabepreisen). Die häufigsten Anwendungsbereiche waren Störungen der Blutbildung und Tumore.
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