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economiesuisse

KOF-Studie bestätigt positive Effekte der Personenfreizügigkeit
Wirtschaft warnt vor negativen Auswirkungen einer Kündigung der Bilateralen Verträge

Zürich (ots)

Die Bilateralen Abkommen Schweiz-EU haben sich für
die Schweiz gelohnt. Insbesondere das Freizügigkeitsabkommen ist für 
das kräftige Wirtschaftswachstum der letzten Jahre mitverantwortlich.
Das Bruttoinlandprodukt ist signifikant gestiegen. Negative Effekte 
auf den Arbeitsmarkt konnten nicht festgestellt werden; das 
durchschnittliche Lohnniveau ist durch die Freizügigkeit sogar eher 
gestiegen. Das sind die Resultate einer KOF-Studie über die 
Auswirkungen der bilateralen Abkommen auf die Schweizer Wirtschaft. 
economiesuisse und der Schweizerische Arbeitgeberverband warnen 
deshalb vor einer Kündigung der bewährten Bilateralen. Ein Rückfall 
in die 90er Jahre würde Arbeitsplätze und Wohlstand gefährden.
Die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich untersuchte in 
einer Studie die Auswirkungen der bilateralen Abkommen auf die 
Schweizer Wirtschaft. Die KOF-Studie kommt zum Schluss, dass 
insbesondere die Personenfreizügigkeit bis Ende 2007 zu einem Anstieg
des Bruttoinlandprodukts um rund 5,5 Mrd. Franken geführt hat. Der 
private Konsum hat durch die Freizügigkeit ebenso zugenommen wie das 
verfügbare Realeinkommen pro Kopf. "Das 
Personenfreizügigkeitsabkommen hat - entgegen der in weiten Kreisen 
gehegten Befürchtungen - keine erkennbar negativen 
Arbeitsmarkteffekte bewirkt; vielmehr ist abkommensbedingt das 
durchschnittliche Lohnniveau gestiegen. Da ein Grossteil der neu in 
der Schweiz arbeitenden Ausländer als Komplement zu den einheimischen
Arbeitskräften gesehen werden kann, hat sich die Freizügigkeit nicht 
negativ auf die Arbeitslosigkeit der Schweizer ausgewirkt. Die 
Zuwanderung von insbesondere qualitativ hochwertigen Arbeitskräften 
hat die Arbeitslosigkeit von Ausländern sogar reduziert", bilanziert 
der Institutsleiter Jan-Egbert Sturm.
Thomas Daum, Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes 
ergänzt, dass die im Frühjahr 2008 durchgeführte Mitgliederumfrage 
der Wirtschaftsdachverbände noch deutlichere Resultate hervorgebracht
hat. 99 Prozent der Antwortenden erachten gemäss dieser Umfrage die 
Weiterführung der Bilateralen Abkommen für die Wirtschaft als wichtig
bis sehr wichtig. Für über 80 Prozent ist das Freizügigkeitsabkommen 
für die Rekrutierung von qualifizierten Fachkräften und Spezialisten 
wichtig. Trotz konjunkturellem Abschwung finden die Unternehmen 
weiterhin nicht für alle Stellen geeignete Arbeitskräfte in der 
Schweiz. "Eine Kontingentslösung ist keine gleichwertige Alternative.
Unsere Unternehmen könnten keine Mitarbeitenden unkompliziert in der 
EU einsetzen und unsere Diplome würden in der EU nicht mehr 
anerkannt", erläutert Daum. Für Daum bestätigt die KOF-Studie zum 
wiederholten Male, dass die Befürchtungen bezüglich Löhnen und 
Arbeitslosigkeit nicht eingetreten sind: "Das sollten die Gegner der 
bilateralen Abkommen endlich zur Kenntnis nehmen."
economiesuisse-Chefökonom Rudolf Minsch legt den Fokus auf die 
schwerwiegenden Folgen einer Kündigung des Freizügigkeitsabkommens. 
Denn ein Nein am 8. Februar heisst, die Schweiz kündigt das Abkommen.
Aufgrund der Guillotine-Klausel fallen dann nach sechs Monaten 
automatisch alle anderen Verträge der Bilateralen I ebenfalls dahin. 
Die neuen Hürden beim Zugang zum wichtigsten Exportmarkt der 
Schweizer Unternehmen hätten schwerwiegende Auswirkungen auf unseren 
Wirtschaftsstandort und unsere Arbeitsplätze. Und dies nicht nur in 
Exportunternehmen, sondern auch in zahlreichen Subunternehmen und 
Zulieferbetrieben. "Nach einem Nein auf den Knien als Bittstellerin 
in Brüssel um Neuverhandlungen zu betteln, ist sicher nicht im 
Interesse der Schweiz", warnt Minsch. Die EU würde die Gunst der 
Stunde nutzen und weitreichende Zugeständnisse in anderen Bereichen 
verlangen. Zudem würde bis zu einem Neuabschluss einige Zeit 
verstreichen, während der die schweizerischen Unternehmen im EU-Markt
gegenüber ihren Konkurrenten benachteiligt wären. Demgegenüber 
bleiben mit einem Ja der gleichberechtigte Zugang zum EU-Binnenmarkt 
sowie die bewährten stabilen Rahmenbedingungen gewährt. "Für viele 
Unternehmen ist der Erhalt der bilateralen Abkommen insbesondere in 
der jetzigen Zeit essenziell", schliesst Minsch die Medienkonferenz.

Kontakt:

Rudolf Minsch, Chefökonom economiesuisse, Telefon 044 421 35 35
Thomas Daum, Direktor Arbeitgeberverband, Telefon 044 421 17 31 oder
079 438 06 61

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