Orbit/Comdex Europe 2001: Connecting Leaders
Basel (ots)
Das internationale Eröffnungsevent der diesjährigen Fachmesse für Informations- und Kommunikationstechnologie, Orbit/Comdex Europe in der Messe Basel, vereinigte Vertreter des Top-Managements aus Wirtschaft und Verwaltung.
Natürlich standen auch die Eröffnungsreden am Symposium «Connecting Leaders» ganz unter dem Eindruck der Terroranschläge in den USA vor genau zwei Wochen: «Die Technik, die uns Wohlstand und Wissen gebracht hat, kann auch eine furchtbare Waffe sein», mahnte Peter Grütter, Generalsekretär des Eidgenössischen Finanzdepartements in seiner Rede. «America under attack» sei eine Folge der Globalisierung. «Wir müssen auch mit den Kehrseiten der Informationstechnologien leben. Daher sei es klug», so Grütter, «unseren Wohlstand zu teilen». «Denn Teilhabe schafft Teilnahme. Damit der Westen zum Freund wird, wo er heute noch als Feind verschrien ist.»
Der Faktor Mensch
Dass der «Faktor Mensch» auch für die IT-Branche immer im Zentrum stehen muss, betonte anschliessend Simon Bensasson, Leiter der Abteilung Future Emerging Technologies der Europäischen Union. Bensassons erklärte, dass die Übersättigung ein zunehmendes Problem darstellt: «Es macht keinen Sinn, dass wir Informationen, Bilder und Töne liefern, die die Aufnahmefähigkeit der Menschen übersteigen.» Damit Technologien überhaupt angenommen werden, so Bensasson, müssen sie über eine emotionale Bandbreite verfügen: Der Mensch habe kein Gen für «Copy & Paste». Daher werde der Computer, wie wir ihn heute kennen, wohl bald verschwinden. Bensasson konstatierte: «Die IT-Revolution basiert auf dem Wissen der Nachkriegszeit. Unser Wissenspool muss aber dringend wieder aufgefüllt werden», so Bensasson. «Sonst werden wir keine Revolutionen mehr erleben.»
Licht am Ende des UMTS-Tunnels
Auch Thomas Kohler, CCO bei Orange, gab sich in seinem Vortrag überzeugt, dass sich die Technologie auch für den zukünftigen Mobiltelefonie-Standard UMTS am Menschen orientieren muss. Das sei einer der Schlüsselfaktoren zum UMTS-Erfolg. Die Einführung von «Wap» sei eine traumatische Erfahrung gewesen, so Kohler. Die (komplizierte) Technologie ist seiner Ansicht nach zu früh auf dem Markt gekommen. In Japan hingegen hat der «iMode»-Standard riesigen Erfolg. «Dort gibt es seit Jahren Handys mit grossem Farbdisplay und intuitiver Navigation.» Es könne doch nicht sein, dass die grossen Handy-Hersteller dies alles nicht mitgekriegt haben.
«Hier wird sich noch viel ändern», versprach Kohler und führte darauf einen kurzen Orange-Werbefilm vor, in dem die Vision einer weitgehenden, für das Individuum einfach anwendbaren und nutzbringenden mobilen Vernetzung gezeichnet wurde. «Ob diese Vision wahr wird, hängt aber einzig vom Konsumenten ab», betonte Kohler.
Offener Standard XML
Gegen Ende der Veranstaltung «Connecting Leaders» erklärte Graham Clark, General Manager .NET Strategy bei Microsoft, das Erfolgsgeheimnis des offenen XML-Standards. Die XML-Web Services repräsentieren das vierte grosse Computing-Modell nach Mainframe, Client-Server und Java-Webbrowser. Mit XML haben sich zum ersten Mal alle Anbieter auf einen Standard geeinigt. «XML baut auf bestehender Infrastruktur auf. Es muss nicht alles in eine Sprache umgeschrieben werden, die möglicherweise von einem einzigen Anbieter kontrolliert wird», erklärte Clark den Hauptvorteil von XML.
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