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Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse

SNF Medienkonferenz: Vielfältiges Programm zu Nutzen und Risiken von Gentech-Pflanzen

Bern (ots)

Start des Nationalen Forschungsprogramms zu Nutzen
und Risiken von gentechnisch veränderten Pflanzen
Der Schweizerische Nationalfonds hat im Nationalen 
Forschungsprogramm «Nutzen und Risiken der Freisetzung gentechnisch 
veränderter Pflanzen» 27 Projekte bewilligt, die ein breites 
Spektrum von Forschungsfragen untersuchen. Erforscht werden nicht 
nur biologische sondern auch wirtschaftliche, rechtliche und 
ethische Aspekte von GVP.
Gentechnisch veränderte Pflanzen (GVP) bieten eine Fülle von 
Möglichkeiten, die durch herkömmliche Züchtung nicht erreicht 
werden können. Obschon GVP in vielen Teilen der Welt bereits 
kommerziell genutzt werden und der heutige Wissensstand über Nutzen 
und Risiken von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVP) 
beträchtlich ist, sind viele Aspekte noch nicht geklärt. Dazu 
gehört beispielsweise die Frage der Koexistenz des Pflanzenanbaus 
mit und ohne Gentechnik in den kleinparzelligen Strukturen der 
Schweizer Landwirtschaft. Zudem ist der Nutzen von GVP für die 
Schweiz umstritten, und es bestehen Bedenken wegen möglicher 
Risiken für die Umwelt.
Um solche Wissenslücken zu schliessen und wissenschaftliche 
Grundlagen für die politische Diskussion zu erhalten, hat der 
Bundesrat am 2. Dezember 2005 den Schweizerischen Nationalfonds 
(SNF) beauftragt, das Nationale Forschungsprogramm «Nutzen und 
Risiken der Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen» (NFP 59) 
mit einem Kreditrahmen von 12 Millionen Franken durchzuführen.
Das NFP 59 hat drei Hauptziele. Es soll: 
- Anwendungsmöglichkeiten 
von GVP erkunden, die mit den Zielen der Schweizer Landwirtschafts- 
und Umweltpolitik vereinbar sind 
- den gegenwärtigen rechtlichen und 
administrativen Rahmen für GVP sowie die damit verknüpfte 
Risikobewertung, das Risikomanagement und die Entscheidungsprozesse 
beurteilen 
- Verfahrensstandards für das Monitoring von GVP 
entwickeln, die den Schweizer Verhältnissen angepasst sind.
Nach der Konstitution der Leitungsgruppe durch den SNF- 
Forschungsrat und der Bewilligung des Ausführungsplans durch das 
Eidgenössische Departement des Innern wurde das Programm im Juni 
2006 ausgeschrieben. Die eingegangenen Forschungsgesuche wurden in 
einem zweistufigen Verfahren unter Einbezug renommierter 
internationaler Expertinnen und Experten evaluiert. Aus 
ursprünglich 92 eingereichten Projektskizzen wurden 27 Projekte 
definitiv bewilligt. Wichtige Auswahlkriterien waren neben der 
wissenschaftlichen Qualität auch die Relevanz der Projekte für die 
Schweiz und die ausgewogene Zusammensetzung des gesamten 
Forschungsprogramms.
Das Programm hat drei Themenschwerpunkte:
1. Pflanzenbiotechnologie und Umwelt In diesem Bereich werden 17 
Gesuche mit insgesamt 5,9 Millionen Franken gefördert. Die Projekte 
beschäftigen sich mit Fragen der Bodenökologie (6 Projekte), der 
Biodiversität sowie dem Genfluss von GVP auf Wildpflanzen (3 
Projekte), der Auswirkungen auf Nicht- Zielorganismen (3 Projekte), 
der Pflanzenresistenz gegen Krankheiten (2 Projekte), einer auf 
Algen basierenden Impfung für Fische (1 Projekt) und der Koexistenz 
(1 Projekt). Acht dieser Projekte haben sich zusammengeschlossen, 
um ihre Fragestellungen (Pflanzenresistenz und verschiedene 
Umweltrisiken) in zwei Feldversuchen mit transgenem Weizen in 
Zürich und in Pully bei Lausanne zu untersuchen. Ein zusätzliches 
Projekt widmet sich dem Management dieses Feldversuchs. Die 
Verantwortlichen der Feldversuche haben parallel zu den 
Forschungsgesuchen beim NFP 59 entsprechende Freisetzungsgesuche 
beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) eingereicht, wie es im 
Ausführungsplan des NFP 59 verlangt worden war. Die beiden 
Verfahren sind voneinander unabhängig; das BAFU hat die Gesuche am 
15. Mai publiziert und wird sie in den nächsten Monaten beurteilen 
(siehe www.umwelt.schweiz.ch).
2. Politische, soziale und ökonomische Aspekte Sieben Projekte 
mit einem Förderbetrag von insgesamt knapp 2 Millionen Franken 
befassen sich mit Fragen der Koexistenz (2 Projekte), den 
Konsumenten und anderen Interessenvertretern (3 Projekte), der 
Bildung (1 Projekt) und der Ethik (1 Projekt).
3. Risikobewertung, Risikomanagement und Entscheidungsprozesse 
Drei Projekte befassen sich schliesslich mit Risikoindikatoren (2 
Projekte) und Entscheidungsprozesse (1 Projekt) und erhalten dafür 
insgesamt rund 582'000 Franken.
Die Forschungsarbeiten werden von Forschenden verschiedener 
Schweizer Universitäten, der ETH Zürich, der Forschungsanstalten 
Agroscope Reckenholz-Tänikon und Agroscope Changins-Wädenswil, des 
Forschungsinstituts für biologischen Landbau und selbstständiger 
Beratungsbüros durchgeführt.
Das NFP 59 dauert vier Jahre. Der Abschluss ist auf Frühling 
2011 geplant. Wesentliche Zwischenergebnisse sollen aber schon bis 
Ende 2009 vorliegen, damit das Programm wissenschaftliche 
Grundlagen für die Diskussion um eine allfällige Weiterführung des 
GVO-Moratoriums in der Schweizer Landwirtschaft beitragen kann.
Detaillierte Liste der bewilligten Projekte mit 
Zusammenfassungen unter www.snf.ch > D > Medien > 
Medienkonferenzen.
Weitere Informationen: www.snf.ch/NFP/NFP59/

Kontakt:

Prof. Dr. Dirk Dobbelaere, Präsident der Leitungsgruppe des NFP 59
Abteilung für molekulare Pathologie
Vetsuisse Fakultät, Universität Bern
Länggass-Str. 122, Postfach
CH-3001 Bern
Tel. +41 (0)31 631 26 25, E-Mail: dirk.dobbelaere@mopa.unibe.ch

Dr. Pia Malnoë, Mitglied der Leitungsgruppe des NFP 59
Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW
Centre de Changins
Rte de Duillier, Case postale 1012
CH-1260 Nyon 1
Tel. +41 (0)27 345 35 22, E-Mail: pia.malnoe@acw.admin.ch

Der Text dieser Medienmitteilung sowie die anderen Unterlagen zur
Medienkonferenz stehen ab dem 30.5.2007, 11.00 Uhr auf der Website
des Schweizerischen Nationalfonds zur Verfügung: http://www.snf.ch
> D > Medien > Medienkonferenzen

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