Globale Umfrage des SimCorp StrategyLab: Größe zählt - große Investment-Manager übertreffen ihre kleineren Pendants
Kopenhagen (ots)
Der jüngsten von SimCorp StrategyLab veröffentlichten Umfrage zufolge gibt es deutliche Anzeichen für eine Erholung der Finanzmärkte. Die größeren Unternehmen erzielen dabei das höchste Wachstum: 52 Prozent der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern erzielten im Vergleich zum vorangegangenen Berichtsjahr um mindestens 6 Prozent höhere Erträge. Den prognostizierten Wachstumsraten nach dürfte sich der Trend, nach dem größere Unternehmen die kleineren Firmen übertreffen, fortsetzen: 68 Prozent der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 1 Milliarde US-Dollar rechneten mit einem Wachstum von 6 Prozent oder mehr.
Als Schlüsselfaktoren für die Erzielung von Wachstum gelten dabei: Wachstum als ein Unternehmensschwerpunkt, hochqualifizierte Mitarbeiter und eine anpassungsfähigere IT-Infrastruktur.
Fast die Hälfte der befragten Investmentgesellschaften (47 Prozent) betrachtet Wachstum als einen Hauptschwerpunkt auf dem Weg nach vorne und sieht Risikomanagement und Kostenkontrolle erst an zweiter bzw. dritter Stelle. 34 Prozent dieser Unternehmen rechneten mit einer Wachstumsrate von 6 Prozent oder mehr im nächsten Berichtsjahr. Zum Vergleich: Nur 9 Prozent der Unternehmen, für die Kostenkontrolle an erster Stelle stand, sowie 27 Prozent der Unternehmen, für die Risikominimierung am wichtigsten war, rechneten mit einer derartigen Wachstumsrate.
Die wichtigsten Strategien zur Wachstumsbeschleunigung sind die Einführung neuer Produkte (65 Prozent) sowie die Ansprache neuer Kundensegmente (60 Prozent). An dritter Stelle der Wachstumsbeschleuniger stand der Eintritt in neue geographische Märkte (37 Prozent). Während jedoch nur ein Drittel der europäischen Unternehmen (35 Prozent) 2011 die Eröffnung eines oder mehrerer neuer Standorte plant, ist die Anzahl der Unternehmen mit derartigen Plänen in anderen Teilen der Welt mindestens doppelt so hoch - in Amerika liegt sie bei 81 Prozent und in Asien bei 54 Prozent.
Die Ergebnisse belegen einen klaren Zusammenhang zwischen dem Wachstum in der Vergangenheit und dem künftigen Wachstum eines Unternehmens einerseits und der Anzahl der Mitarbeiter mit einem MBA- oder Masters-of-Finance-Abschluss andererseits: Je höher die Qualifikation der Mitarbeiter, desto wahrscheinlicher erzielt das Unternehmen hohe Wachstumsraten. Ein Fünftel der Teilnehmer, die mit mindestens 6 Prozent Ertragswachstum rechneten, verfügte über Mitarbeiter, von denen zwei Drittel einen MBA-Abschluss hatten. Hingegen verfügte nicht ein einziger Teilnehmer mit einer niedrigen Wachstumsprognose (unter 2 Prozent) über einen derartig hohen Mitarbeiteranteil mit MBA-Abschluss. Die Zahlen für Unternehmen mit Mitarbeitern mit einem Master-Abschluss im Bereich Finance sind ähnlich. Zudem haben in einem Drittel der wachstumsgesteuerten Unternehmen (34 Prozent) mindestens 30 Prozent der Mitarbeiter einen MBA, wohingegen dies nur für ein Viertel (23 Prozent) der risikogesteuerten und lediglich ein Zwölftel (8 Prozent) der kostengesteuerten Unternehmen gilt.
Um das Wachstumsstreben eines Unternehmens zu begünstigen, ist es ganz wesentlich, dass eine entsprechende IT-Infrastruktur zur Verfügung steht. Nur 1 Prozent der Teilnehmer war der Ansicht, dass die IT-Infrastruktur für die Wachstumsförderung überhaupt keine Rolle spielt; 87 Prozent waren der entgegengesetzten Meinung. Risikozentrierte Unternehmen waren pessimistischer im Hinblick darauf, dass ihre IT-Infrastruktur ihr Wachstum fördern könnte. Wieder einmal spielt die Größe eine Rolle: Kleinere Firmen haben tendenziell weniger Vertrauen in ihre IT-Infrastruktur, wohingegen größere Unternehmen eher über die Ressourcen für Investitionen in ihre IT-Infrastruktur verfügen. Dies bedeutet anscheinend, dass große Unternehmen etliche Prozesse automatisieren können, die in kleineren Firmen manuell erfolgen müssen. Dadurch können sie ihr Wachstum besser steuern.
Professor Ingo Walter, Direktor des SimCorp StrategyLab, kommentiert die Umfrageergebnisse wie folgt: "Diese Umfrage bringt zahlreiche interessante Ergebnisse. Auf der Kundenseite liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der Neukundenakquise, was für die Wettbewerber Kundenverluste bedeutet und dadurch zu einer Marktbereinigung führt. Ebenso bedeutend ist die Erkenntnis, dass größere Vermögensverwalter besser abschnitten und jetzt höhere Wachstumserwartungen haben als die kleineren. Auf der Produktseite wird Innovationen viel Bedeutung beigemessen, die derzeit einen Mehrwert bringen, wie er von Kunden, die empfindlich auf die Komplexität, den Mangel an Transparenz und die Illiquidität, die die zur Krise führenden Finanzinnovationen kennzeichneten, reagieren, auch wahrgenommen wird. Das Bedürfnis nach einem professionellen Asset Management im Finanzsystem ist allgegenwärtig. Viele der größeren Unternehmen rechnen jedoch damit, ihre IT-Infrastruktur als eine nachhaltige Quelle für Wettbewerbsvorteile und Wachstum ausbauen zu können. Aber selbst unter Annahme eines optimistischen Wachstumsszenarios kann nicht vorausgesetzt werden, dass die einzelnen Asset Manager über die entsprechende Struktur, Handlungsweise und wettbewerbsfähige Leistung verfügen."
Die globale Umfrage zum Wachstum im Investment-Management 2010 wurde von SimCorp StrategyLab initiiert und ausgearbeitet. Die Befragungen wurden von The Nielsen Company durchgeführt. Die Studie basierte auf 100 CATI-Befragungen unter Teilnehmern, die aus Investment-Management-Unternehmen auf der ganzen Welt zufällig ausgewählt wurden. Die kontaktierten Personen stammten aus dem gehobenen Management und hatten die strategische Verantwortung oder Mitentscheidungsbefugnis; bei allen handelte es sich um Mitglieder von Leitungsgremien. Die Interviews fanden im Februar und März 2010 statt.
Die Ergebnisse der weltweiten Investment-Management-Wachstumsstudie 2010 können unter www.simcorpstrategylab.com heruntergeladen werden. Andere wichtige Veröffentlichungen des SimCorp StrategyLab sind u.a. zwei Bücher und zwei weitere Studien über Risiko und Kosten.
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