Studie: Versicherungen - Manager setzen auf wertorientierte Steuerung
Stuttgart/Wien/Zürich (ots)
Unternehmenssteuerung von Schaden-/ Unfallversicherern in Zeiten von IFRS und Solvency II - Wertorientierte Ergebnisrechnung ist State-of-the-art - Interne Risikomodelle als Reaktion auf die Verschärfung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen
Vor dem Hintergrund gesetzlicher und aufsichtsrechtlicher Entwicklungen (IAS/IFRS sowie Solvency II) vollzieht sich in der Versicherungsbranche ein fundamentaler Paradigmen-Wechsel: weg von der volumenorientierten Sicht und hin zu einer wertorientierten Unternehmenssteuerung. Dies ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie zur Unternehmenssteuerung bei Schaden-/ Unfallversicherern, die von der Managementberatung Horváth & Partners in Zusammenarbeit mit dem Center for Applied Research in Finance and Insurance (CARFI) an der Universität Ulm von Juni bis September 2005 durchgeführt wurde. Insgesamt beteiligten sich daran 27 Versicherungsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Aus der Untersuchung geht hervor, dass die wertorientierte Steuerung bereits breit verankert ist. So führen knapp drei Viertel (70%) der Teilnehmer eine wertorientierte Ergebnisrechnung durch und nutzen diese auch für die interne Steuerung, z. B. auf Konzern-, Gesellschafts-, Ressort- und Spartenebene. Dies ist offenbar auch auf die gesetzlichen Änderungen der Vorschriften für die externe Berichterstattung (IAS/IFRS) zurückzuführen. Während bei den Teilnehmern, die nach HGB bilanzieren, lediglich jedes zweite Unternehmen eine Wertbeitragsrechnung durchführt, nutzen dieses Steuerungsinstrument alle Unternehmen, die einen Jahresabschluss nach IAS/IFRS aufstellen.
Die Aussagekraft der wertorientierten Ergebnisrechnung beurteilen die Studienteilnehmer insgesamt mit sehr gut. Während alle Unternehmen, die für die Steuerung ausschliesslich die Gewinn- und Verlustrechnung nutzen, nur eingeschränkt mit der Aussagekraft zufrieden sind, sind bei den wertorientierten Unternehmen mehr als die Hälfte (58%) "sehr zufrieden". Darunter sind alle Unternehmen, die eine Wertbeitragsrechnung bis auf Vertrags- oder Tarifebene durchführen. Die wertorientierte Sichtweise scheint sich für die Versicherungen auch finanziell auszuzahlen. So haben die wertorientierten Unternehmen, die an der Studie teilgenommen haben, durchschnittlich ein um 30% besseres Jahresergebnis - gemessen in Relation zu den jährlichen Nettobeiträgen - als diejenigen Teilnehmer, die keine Wertbeitragsrechnung durchführen.
Auch die Verschärfung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen (Solvency II) zeigt bereits Auswirkungen auf die Unternehmenssteuerung. Bereits 30% der Unternehmen haben interne Risikomodelle entwickelt und in ihrer Ergebnisrechnung auf Produktebene verankert. "Bis zur Einführung von Solvency II im Jahr 2008 wird sich dieser Anteil signifikant weiter erhöhen", so Helmut Ahr, Partner bei der auf Performance Management spezialisierten Beratung Horváth & Partners.
Über Horváth & Partners
Horváth & Partners ist eine unabhängige, international tätige Management-Beratung mit Sitz in Stuttgart. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 250 Mitarbeiter in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn und USA und ist über Repräsentanzen in Spanien und Tschechien vertreten.
Im Mittelpunkt der Beratung stehen die Leistungssteigerung und die nachhaltige Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Organisationen. Die Kompetenzschwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Strategisches Management & Innovation, Prozessmanagement & Organisation sowie Controlling. Horváth & Partners begleitet die Kunden von der betriebswirtschaftlichen Konzeption bis hin zur Realisierung und massgeschneidertem Training.
Kontakt:
Prof. Andrew Mountfield
Horváth & Partner AG
Seefeldstrasse 279a
8008 Zürich
Tel. +41/(0)44/421'23'00
E-Mail: zuerich@horvath-partners.com