IG Impformation / Vaccinformation
Die IG Impformation protestiert energisch gegen politischen Entscheid des Bundesrates
Zürich (ots)
Laut dem Bundesrat sind die Krippenkinder keinem erhöhten Risiko an Hirnhautentzündung (Meninigitis-C) zu erkranken ausgesetzt. Deshalb lehne der Bundesrat eine generelle Impfung der Krippenkinder gegen den Meningokokken Typ C ab. Die IG Impformation protestiert gegen diesen Entscheid und fordert den Bundesrat auf seine Antwort zu überdenken und ein freiwilliges Impfprogramm für Kleinkinder, die regelmässig Kinderkrippen besuchen, einzuführen.
Die einfache Anfrage
Am 19. Juni 2002 reichte der SVP-Nationalrat Toni Bortoluzzi im Nationalrat eine einfache Anfrage ein. Toni Bortoluzzi forderte den Nationalrat auf zu der Entwicklung der Meningitis C-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in der Schweiz Stellung zu nehmen. Ebenso stellte er die Frage, ob der Nationalrat bereit ist ein freiwilliges Impfprogramm für Kleinkinder, die regelmässig Kinderkrippen besuchen, einzuführen.
Die Antwort des Bundesrates
Gestern veröffentlichte der Bundesrat auf diese Anfrage nun seine Antwort. Der Bundesrat lehnt eine generelle Meningitis-Impfung für Krippenkinder ab. Nach Aussage des Bundesrates gebe es keine wissenschaftlichen Hinweise dafür, dass das Risiko an einer Meningokokken - Infektion des Typs C zu erkranken für Krippenkinder grösser sei, als für andere Kinder im gleichen Alter.
Der IG Impformation ist es unverständlich, wie der Bundesrat zu seiner Einschätzung kommt. Es ist wissenschaftlich unbestritten, dass die Übertragung von Krankheiten in Kinderkrippen extrem hoch ist. Unter anderem wird dieses erhöhte Risiko auch vom BAG (Bulletin 46, vom 12. November 2001) erwähnt.
Die IG Impformation setzt sich für eine generelle Meningitis Typ C - Impfung von Risikogruppen ein und empfiehlt die Impfung der Kleinkinder von 0 bis 4 Jahren und der 15- bis 19-Jährigen. Weiter fordert die IG Impformation, dass die Kosten der Impfung generell von den Krankenkassen übernommen wird und unterstützt die Forderung nach einem freiwilligen Impfprogramm für Kleinkinder, die regelmässig Kinderkrippen besuchen. Dies in Analogie zu Frankreich, das erst vor wenigen Wochen beschlossen hat Säuglingen, die in Krippen gehen, aufgrund des wissenschaftlich bewiesenen erhöhtem Risikos, einen umfassenderen Impfschutz anzubieten und zu empfehlen, als den anderen Kindern, die keine Krippe besuchen.
Schweizer Armee impft gegen Meningokokken Typ C
In der Schweizer Armee können sich die Rekruten vor Beginn der Rekrutenschule freiwillig gegen Meningitis-C impfen lassen. Divisionär Dr. med. Gianpiero Lupi, Oberfeldarzt der Schweizer Armee, resümiert: Diese Impfkampagne war ein voller Erfolg. Es sind keine Fälle von Meningitis-C aufgetreten. Es ist für uns klar, dass wir die Impfung in den nächsten Rekrutenschulen wiederholen werden."
In mehreren europäischen Staaten ist Meningokokken Typ C-Impfung Routine
So auch in England, wo die Englische Gesundheitsdirektion die Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe C 1999 in ihr routinemässiges Impfprogramm integrierte. Im Rahmen dieser Impfkampagne konnte eine deutliche Eindämmung der durch Menigokokken-C verursachten Hirnhautentzündung erreicht werden.
Der Erfolg der Impfung gegen Meningitis Typ C ist unbestreitbar. Umso unverständlicher ist es für die IG Impformation, dass die Schweizer Kinder davon nicht profitieren sollen. Die IG Impformation fordert den Bundesrat auf seine Antwort zu überdenken und ein freiwilliges Impfprogramm für Kleinkinder, die regelmässig Kinderkrippen besuchen, einzuführen.
Hintergrundinformationen zur Interessengemeinschaft Impformation:
Die IG Impformation ist eine Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, impfverhütbare Krankheiten zu verhindern. Die IG Impformation setzt sich aus Direktbetroffenen, praktizierenden Ärzten und Wissenschaftlern zusammen. Die IG Impformation wird von namhaften Politikerinnen und Politikern unterstützt.
Kontakt:
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