Nationale Palliative Care und Krebstagung: Palliative Care noch zu wenig entwickelt
Bern (ots)
Der Palliativmedizin und -pflege (Palliative Care) wird in der Schweiz zunehmend Bedeutung beigemessen. Unheilbar kranke Menschen und ihre Angehörigen erhalten eine bessere Pflege und Begleitung. Noch bleibt aber viel zu tun, um im ganzen Land den Zugang zu Palliativ Care in guter Qualität zu gewährleisten. So das Fazit von Experten vor rund 700 Teilnehmenden an der Nationalen Palliative Care und Krebstagung vom 20. November in Freiburg.
Die von der Krebsliga Schweiz (KLS) und der Schweizerischen Gesellschaft für Palliative Medizin, Pflege und Begleitung (SGPMP) organisierte Nationale Palliative Care und Krebstagung soll eine Übersicht zur Lage und Bedeutung der Palliative Care in der Schweiz ermöglichen. Darüber hinaus sollen den Fachleuten aus dem Gesundheitsbereich praktische Instrumente, Wege und Lösungen zur Verfügung gestellt werden, damit sie die Umsetzung in ihrer Region oder Institution fördern können.
Noch viel zu tun, aber...
Im Februar 2001 haben KLS und SGPMP das Freiburger Manifest lanciert, ein fünfjähriges Programm zur Förderung von Palliative Care und deren Integration ins Gesundheitswesen. Nach zweieinhalb Jahren sind Fortschritte zu verzeichnen, aber es bleibt viel zu tun, damit die Palliativmedizin und -pflege überall in der Schweiz bekannt, anerkannt und zugänglich ist, betonen Prof. Dr. Med. Franco Cavalli, Präsident der KLS, und Prof. Dr. med. Fritz Stiefel, Präsident der SGPMP.
Für die nahe Zukunft sind zwei Themen prioritär: Die Kostenübernahme durch die Krankenkassen und das Qualitätsmanagement. Weiter soll Palliative Care für ältere Menschen, insbesondere in Heimen, gefördert werden. Dies würde den Zugang zu Palliative Care allgemein stark verbessern.
... Fortschritte sind zu verzeichnen
Auf der anderen Seite ist das Angebot ausgebaut worden: neue Einrichtungen (z.B. im Kanton Freiburg) und die Vernetzung von Strukturen mit bestehenden und neuen Angeboten (u.a. in den Kantonen Bern und St. Gallen) haben sich positiv ausgewirkt.
Als erster Kanton hat Waadt ein Programm zur Entwicklung von Palliative Care lanciert. Es sind neue mobile Teams geplant, sowie Telefonzentralen, spezialisierte Einheiten in der Umgebung von Lausanne und am CHUV und - in Zusammenarbeit mit dem Kanton Genf - ein Lehrstuhl für Palliative Care.
700 Teilnehmende
Rund 700 Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, Fachleute aus dem Gesundheitsbereich, Behördenvertreter und Medienschaffende nehmen an der Veranstaltung teil. Die Nationale Palliative Care und Krebstagung steht unter dem Patronat von Bundespräsident Pascal Couchepin und der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW).
Ziel der Tagung ist es auch, Palliative Care einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dazu hatte schon der Tag der Kranken im Frühjahr mit dem Aufruf des Bundespräsidenten in Radio und TV beigetragen. Couchepin unterstrich die Notwendigkeit, Palliative Care einzusetzen und weiter zu entwickeln, "nicht, um die Erfahrung des Todes zu verdrängen, die Bestandteil unseres Wesens ist, sondern um sie humaner zu machen". Für die heutige Tagung hat er eine schriftliche Grussbotschaft an die Teilnehmenden gerichtet.
Kontakt:
Krebsliga Schweiz (KLS)
Schweizerische Gesellschaft für Palliative Medizin, Pflege und
Begleitung (SGPMP)
Claudine Godat
Kommunikation KLS
Tel. +41/31/389'91'26 oder
Mobile +41/79/789'04'89
E-Mail: godat@swisscancer.ch
Internet: http://www.swisscancer.ch