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Eidg.Materialprüf.- u. Forschungsanstalt

EMPA: Empa an EU-Projekt für Kostenwahrheit im Verkehr beteiligt Der Lastwagen und sein Fussabdruck

Dübendorf (ots)

Die EU will den wachsenden Güterverkehr
langfristig von der Strasse auf die Schiene verlagern. Das 
Forschungsprojekt EUREKA Longchain Footprint soll wissenschaftliche 
Grundlagen liefern für eine Schwerverkehrsabgabe nach Schweizer 
Vorbild. Unter Leitung der Empa ist in der Schweiz eine Messstation 
gebaut worden, die den «Umwelt- Fussabdruck» von Lastwagen und 
Autobussen misst.
Wer mit seinem Fahrzeug bei Lenzburg auf der A1 Richtung Bern fährt, 
wird unbemerkt gemessen. Dort betreibt die Empa seit Oktober eine 
neue, kaum sichtbare Messstation, die von jedem Fahrzeug den 
«Fussabdruck» nehmen kann. Dieser gibt Aufschluss darüber, wie stark 
ein Fahrzeug die Umwelt und insbesondere die Fahrbahn belastet. Die 
Station bei Lenzburg beschränkt sich jedoch auf den Schwerverkehr. 
Gemessen werden dynamische Last, Bodenvibrationen, Lärm, aber auch 
Verformungen, Feuchtigkeit und Temperatur in verschiedenen Schichten 
des Strassenbelags. Dabei gelangt modernste Messtechnik zum Einsatz, 
unter anderem zwei neuentwickelte Sensorsysteme. Der von der Firma 
Kistler bereits entwickelte SIM- Sensor (Stress In Motion) misst die 
Reifendruckverteilung auf dem Belag. Zusätzlich entwickelt die Empa 
einen neuartigen Sensor, der Verformungen in der Tiefe des Belags 
feststellt. Ein Prototyp ist bereits gebaut, zurzeit wird die nötige 
Software für die Datenfassung entwickelt. Gleichzeitig obliegt der 
Empa aber auch die Leitung des schweizerischen Teilprojekts. Sie 
besitzt umfassende Kompetenzen in allen Kriterien, die an der 
Messstation gemessen werden, aber auch bei der Modellierung 
dynamischer Systeme. Ein weiteres Ziel besteht denn auch darin, die 
gemessenen Daten mit Hilfe von Computersimulation auszuwerten und 
Modelle zur Vorraussage der Umweltbelastung verschiedenster 
Fahrzeuge zu entwickeln. Als Projektleiterin profitiert die Empa 
zudem von ihrer langjährigen Erfahrung in der Zusammenarbeit 
verschiedenster Disziplinen. Am schweizerischen Teilprojekt sind 
auch die Bundesämter für Strassen und Verkehr, das BUWAL, zwei 
Firmen (Kistler, RTSC) und die Kommission für Technologie und 
Innovation KTI beteiligt.
Strasse und Schiene vergleichen
Die Messstation bei Lenzburg ist ein wichtiger Teil des europäischen 
Projekts EUREKA Longchain Footprint. Dieses wurde Anfang dieses 
Jahres gestartet und soll Aufschluss über die Wechselwirkung von 
Verkehrsträgern und Infrastruktur geben. Dazu gehört auch eine 
weitere Messstation im niederländischen Zevenhuizen. Dort wird der 
«Fussabdruck» von Schienenfahrzeugen genommen und deren 
Umweltbelastung systematisch nach den gleichen Kriterien gemessen, 
wie dies die Empa in der Schweiz tut. Strasse und Schiene werden so 
vergleichbar. Am gesamten Forschungsprojekt sind 
Forschungsinstitutionen, Regierungsstellen und Firmen aus sechs 
weiteren EU-Staaten beteiligt, darunter Grossbritannien als 
Projektkoordinator. Dort werden unter anderem mit den Daten aus der 
Schweiz und den Niederlanden Kostenmodelle entwickelt. Bis in drei 
Jahren sollen zuhanden politischer Entscheidungsträger 
wissenschaftliche Grundlagen geschaffen sein, für die europaweite 
Einführung einer Schwerverkehrsabgabe, die sich an der Belastung der 
Infrastruktur und am Schadstoffausstoss des Fahrzeugs bemisst.
Mehr Güter auf die Schiene
Bis zum Jahr 2010 wird in Europa mit einer Zunahme des Güterverkehrs 
um 30 Prozent gerechnet. Um den Verkehrsfluss auf der Strasse 
gewährleisten zu können, soll der Anteil der Güter, die auf der 
Schiene transportiert werden, erhöht werden. In der EU liegt er 
heute bei lediglich 15 Prozent. Mit ihrem «Weissbuch Mobilität 2001» 
hat sich die Europäische Union vor drei Jahren deshalb klare Ziele 
gesetzt: Bis zum Jahr 2015 sollen europaweit eine Maut für Fahrzeuge 
ab 3,5 Tonnen und einheitliche Kontrollgeräte eingeführt werden. Die 
Grundlagen dafür muss das Projekt EUREKA Longchain Footprint 
liefern. Die Schweiz spielt bei diesem Thema seit bald 20 Jahren 
eine Vorreiterrolle und erhebt mit der LSVA seit 2001 als erstes 
Land der Welt eine flächendeckende Abgabe auf den motorisierten 
Güterverkehr.
Ansprechperson für inhaltliche Auskünfte
Lily Poulikakos, Abt. Strassenbau, Tel. +41 823 44 79,  
lily.poulikakos@empa.ch
Dr. Manfred Partl, Abt. Strassenbau, Tel. +41 823 41 13,  
manfred.partl@empa.ch
Redaktion
Matthias Kündig, Abt. Kommunikation/Marketing, Tel. + 41 44 823 43 
96,  Matthias.Kuendig@empa.ch 
Remigius Nideröst, Abt. Kommunikation/Marketing, Tel. +41 44 823 45 
98,  Remigius.Nideroest@empa.ch

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