comparis.ch: Studie zum KVG aus Sicht der Versicherten
Gute Noten für das Krankenversicherungsgesetz
Das Krankenversicherungsgesetz (KVG) findet heute eine Zustimmung
von 76 Prozent. Zustimmung findet es aber nur, wenn den Versicherten
nicht bewusst ist, dass die Krankenkassenprämien seit seinem
Inkrafttreten im Jahr 1996 um knapp 80 Prozent gestiegen sind. Dies
zeigt eine repräsentative Studie des Internet-Vergleichsdiensts
comparis.ch. Das KVG erhält gute Noten, die Versicherten schätzen
die Vorteile. Von der Freizügigkeit zum Beispiel haben bisher 35
Prozent Gebrauch gemacht und die Krankenkasse gewechselt.
Zürich (ots), 25. Oktober 2006 - Das Krankenversicherungsgesetz
(KVG) erhält heute von den Versicherten gute Noten. Ganz im
Gegensatz zum harzigen Start vor zwölf Jahren als es an der Urne nur
mit knapper Mehrheit angenommen wurde. Dies zeigt eine
repräsentative Studie des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch.
Für die Studie wurden 1207 Personen in der deutschen und
italienischen Schweiz und in der Romandie befragt. Die telefonische
Befragung durchgeführt hat das Marktforschungsinstitut Demoscope im
Auftrag von comparis.ch. Schwerpunkte der Studie sind die
Einstellung der Versicherten zum KVG, die Erwartung der zukünftigen
Prämienentwicklung und das Wechselverhalten.
Freizügigkeit, Versicherungsobligatorium, einheitlicher
Leistungskatalog oder auch individuelle Prämienverbilligung - alles
Eigenschaften des KVG - werden von den Versicherten offensichtlich
geschätzt. Die Versicherten bewerten das KVG mit einer
durchschnittlichen Gesamtnote von 5. Entsprechend den Schulnoten ist
6 die beste und 1 die schlechteste Note.
Mehrheitlich zufrieden mit dem Leistungskatalog
Am besten schneidet das Versicherungsobligatorium mit der
Durchschnittsnote 5,2 ab. Der einheitliche Leistungskatalog erhält
die Note 5,1. Für 57 Prozent der Befragten ist der Leistungskatalog
ausreichend. 28 Prozent wünschen sich dagegen einen Ausbau. 15
Prozent sind der Meinung, dass zu viele Leistungen übernommen
werden.
Eine gute Note erhält auch die individuelle Prämienverbilligung.
Seit Einführung des KVG können wirtschaftlich schwächere Versicherte
einen Antrag auf individuelle Prämienverbilligung (IPV) stellen. Wer
selber Prämienverbilligungen erhält, bewertet diese häufiger mit
"gut" bis "sehr gut" als Befragte ohne Prämienverbilligung. Dass
alle Personen, egal ob jung oder alt, gesund oder krank, in der
Grundversicherung von jeder Kasse aufgenommen werden müssen, wird
geschätzt: Note 4,9 für die Freizügigkeit.
In den letzten zehn Jahren haben 35 Prozent der Befragten von der
Freizügigkeit profitiert. Diese Personen haben mindestens einmal die
Krankenkasse gewechselt. In der Genferseeregion hat sogar die Hälfte
der Personen schon einmal gewechselt. Deutlich weniger Wechsel gab
es in den Kantonen Bern (25%), Wallis (14%) und St. Gallen (13%).
Gewechselt wird vor allem des Geldes wegen. In neun von zehn Fällen
hat sich der Wechsel auch gelohnt. Wichtigste Gründe für einen
Nichtwechsel sind Zufriedenheit mit der bisherigen Kasse (70%) und
die Bequemlichkeit (16%).
Kassenwechsel? Sicher nicht!
Angesichts der hohen Zufriedenheit mit der eigenen Krankenkasse ist
es nicht weiter erstaunlich, dass die Befragten praktisch nichts
unternehmen wollen, um nächstes Jahr Prämien zu sparen. Einen
Modell- oder Franchisenwechsel planen neun von zehn Befragten nicht.
Ein Kassenwechsel auf das kommende Jahr hin kommt für drei Viertel
überhaupt nicht in Frage. Nur 5 Prozent wollen die Krankenkasse
wechseln. Am ehesten wechseln die 30- bis 39-Jährigen (8%).
Zugenommen hat im Vergleich zum Vorjahr der Anteil der Befragten,
die wegen den günstigen Prämien bei ihrer Krankenkasse versichert
sind (2005: 12%, 2006: 16%). In der Genferseeregion nennen 26
Prozent den Preis als Grund für die Wahl ihrer Krankenkasse.
Doppelt so viele Versicherte mit Maximalfranchise
Obwohl die meisten Befragten keinen akuten Handlungsbedarf sehen,
hält der rückläufige Trend bei der Anzahl Versicherter im
traditionellen Modell in der Grundversicherung an: 2004 waren es 74
Prozent, 2005 noch 72 Prozent und dieses Jahr noch 67 Prozent. Die
alternativen Versicherungsmodelle werden zusehends beliebter: 18
Prozent der Befragten haben angegeben, im Hausarztmodell versichert
zu sein, 4 Prozent mehr als 2005.
Die Grundfranchise von 300 Franken haben noch 45 Prozent der
Befragten, 4 Prozent weniger als 2005. Bei Personen mit tiefen
Einkommen ist die Franchise von 300 Franken übervertreten. Am
meisten Versicherte in der Grundfranchise gibt es mit 69 Prozent im
Wallis, am wenigsten mit 23 Prozent im Thurgau. Der Anteil Personen
mit der Maximalfranchise von 2500 Franken hat sich innert
Jahresfrist von 5 auf 10 Prozent verdoppelt. In den Kantonen Zürich
und Tessin sind es sogar 15 Prozent mit der Maximalfranchise. Unter
Berücksichtigung ihres jeweiligen Gesundheitszustands, haben heute
allerdings erst 28 Prozent der Befragten die für sie richtige
Franchise gewählt. Über 70 Prozent aber könnten dank der richtigen
Franchisenwahl entweder bei den Prämien sparen oder bei den Kosten,
die sie aus der eigenen Tasche bezahlen müssen.
Prämien werden weiter steigen
Ein Drittel der Befragten glaubt, dass die Prämien nach dem geringen
Anstieg auf das kommende Jahr hin in Zukunft wieder stark steigen
werden, 41 Prozent gehen von einem leichten Anstieg aus. Nur 11
Prozent glauben, dass die Prämien gleich bleiben werden. 2 Prozent
sind optimistisch und glauben an sinkende Prämien. Warum die Prämien
für das Jahr 2007 nur so wenig steigen, ist einem Drittel ein
Rätsel, 14 Prozent nannten den Reservenabbau der Kassen, 13 Prozent
tiefere Kosten als Grund. comparis.ch geht davon aus, dass der
Reservenabbau den Prämienanstieg für 2007 um mindestens 2 Prozent
gedämpft hat.*
Zustimmung wird zur Ablehnung
Die Studie zeigt weiter: Eine Mehrheit von 76 Prozent ist dem KVG
gegenüber positiv eingestellt und schätzt die Vorzüge des Gesetzes.
Werden die Befragten aber darauf hingewiesen, dass die Prämien seit
1996 um knapp 80 Prozent gestiegen sind, wendet sich das Blatt: Vor
diesem Hintergrund würden heute 61 Prozent das KVG ablehnen, nur
noch 39 Prozent wären dafür.
"Auch wenn die Versicherten dem KVG gute Noten geben, schlussendlich
entscheidet das Portemonnaie", sagt Richard Eisler, Geschäftsführer
von comparis.ch. Die Versicherten bekommen zwar viel für ihr Geld,
einen direkten Zusammenhang zwischen den Prämien und den Vorzügen
des KVG ziehen allerdings die wenigsten. "Wenn seitens der
Politiker, Behörden und Krankenkassen immer nur von der
Kostenexplosion und den dauernden Prämiensteigerungen die Rede ist,
ist es auch kein Wunder, dass den Versicherten die Vorzüge des KVG
kaum bekannt sind."
Gute Noten für das KVG
Zürich (ots) - Auch diesen Herbst hat der
Internet-Vergleichsdienst comparis.ch eine repräsentative Studie zu
verschiedenen Bereichen der Krankenversicherung durchgeführt.
Schwerpunkt dieses Jahr ist aus aktuellem Anlass - neben dem
Wechselverhalten - das Krankenversicherungsgesetz KVG. comparis.ch
wollte wissen, wie die Versicherten ...
Zürich (ots) - Hinweis: Die Beilage "Grafik für die Schweiz mit Anteil Versicherten, die Prämien sparen können" kann im pdf-Format unter http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100003671 kostenlos heruntergeladen werden. Trotz ...
Hinweis: Die Grafiken zum Comparis-Hypotheken-Barometer im dritten Quartal 2006 können im pdf-Format unter http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100003671 kostenlos heruntergeladen werden. Wohneigentümer warten erst einmal ab wie sich ...