comparis.ch zu den Krankenkassenprämien 2008 - Auf den Kanton kommt es an
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Zürich (ots)
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Dem Internet-Vergleichsdienst comparis.ch liegen die provisorischen Krankenkassenprämien für mehr als 80 Prozent der Versicherten vor. Diese Daten stützen den von comparis.ch im Juli 2007 prognostizierten tiefen Aufschlag für 2008. Er liegt im schweizweiten Durchschnitt bei rund einem 1 Prozent. Gross sind jedoch die kantonalen Unterschiede, weil die Reserven der Kassen je nach Kanton stark variieren.
Zürich, 16. August 2007 - Dem Internet-Vergleichsdienst comparis.ch liegen die provisorischen Krankenkassenprämien 2008 für über vier Fünftel der Schweizer Bevölkerung vor. Berechnungen zeigen, dass der Anstieg der Prämien im Vergleich zu früheren Jahren mit rund 1 Prozent gering ausfällt. comparis.ch hat diesen tiefsten Anstieg der Prämien seit der Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) im Jahre 1996 bereits im Juli 2007 prognostiziert. (1)
Die Berechnungen basieren auf den provisorischen Prämien von rund 40 Kassen, die zusammen mehr als 80 Prozent der Versicherten unter sich aufteilen. Die Kassen mussten die provisorischen Prämien bis zum 31. Juli 2007 beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) einreichen. Erfahrungen von comparis.ch aus früheren Jahren zeigen, dass die provisorischen Prämien nur geringfügig von den definitiven abweichen. Die Berechnungen der durchschnittlichen Prämienerhöhungen in der obligatorischen Grundversicherung sind nach den Mitgliederzahlen der Kassen gewichtet. Sie umfassen alle Kantone, Altersgruppen, Franchisenstufen und Versicherungsmodelle. Im Gegensatz zu früheren Jahren sind die Unterschiede in den Prämienerhöhungen über die verschiedenen Franchisenstufen und Altersgruppen sehr gering. Erwähnenswert ist, dass es bei Kindern zu einer Nullrunde kommen wird.
Grösste Prämiensenkung in Genf Beachtlich sind hingegen die Unterschiede bei den Prämienerhöhungen im kantonalen Vergleich. Zu einer Prämiensenkung kommt es 2008 in den Kantonen Genf, Neuenburg und Waadt, wobei diese mit rund 1 Prozent in Genf am stärksten sein dürfte. Fast von einer Nullrunde kann man in den Kantonen Basel-Stadt, Jura, Thurgau und Zürich sprechen, sollten doch die Prämien in keinem dieser Kantone mehr als ein halbes Prozent steigen. Die restlichen Kantone verzeichnen Anstiege, die unterschiedlich hoch ausfallen. Spitzenreiter ist dabei der Kanton Appenzell Innerrhoden mit rund 3 Prozent (siehe Tabelle).
Während in früheren Jahren die nach Kanton unterschiedliche Entwicklung der Kosten der Grund für unterschiedliche Prämienerhöhungen war, spielen in diesem Jahr die nach Kanton deutlich unterschiedlichen Prämienreserven der Kassen eine wichtige Rolle. Bundesrat Pascal Couchepin hat das BAG beauftragt, diese Unterschiede der Reserven im kantonalen Vergleich binnen fünf Jahren auszugleichen. Laut einem comparis.ch vorliegenden Informationsschreiben des BAG vom Mai 2007 werden die Kassen aufgefordert, "mit den Prämien 2008 klare Trends zum Erreichen dieses Ausgleichs zu setzen".
Laut BAG haben die Krankenkassen in den Kantonen Genf, Waadt und Zürich effektive Reserven von rund 30 Prozent im Vergleich zu ihren Jahresausgaben. In den Kantonen Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Freiburg und Jura liegen sie bei rund 20 Prozent. Auf der anderen Seite weisen die Kassen in einigen Kantonen eine massive Unterdeckung ihrer Reserven aus. In Obwalden beträgt sie 3, in Appenzell Ausserrhoden bei 2,7, in Bern bei 2,6 und in Glarus bei 0,7. In Appenzell Innerrhoden liegt sie gar bei minus 4,2 Prozent - entsprechend steigen dort die Prämien am stärksten an. Die Soll-Vorgabe für die Reserven beträgt laut BAG für 2008 ca. 12,5 Prozent. Dieser landesweite Durchschnitt liegt bei 17,2 Prozent.
Tiefere Prämien für alle Mit Blick auf das Jahr 2008 wäre also zu erwarten, dass die Kassen in den Kantonen mit grossen Reserven die Prämien senken, in jenen mit geringen Reserven die Prämien erhöhen. Doch nur im Kanton Genf ist mit einer Senkung von rund einem Prozent zu rechnen. Trotzdem bietet sich in diesem Jahr den Versicherten eine einmalige Chance, im kommenden Jahr von tieferen Prämien zu profitieren. "Da der Wettbewerb unter den Kassen spielt und diese immer mehr alternative Versicherungsmodelle auf den Markt bringen, können 99,9 Prozent der Versicherten im kommenden Jahr weniger Geld für ihre Krankenkasse ausgeben als im laufenden - auch in Kantonen, in denen die Prämien steigen", sagt Richard Eisler, Geschäftsführer von comparis.ch.
Ab sofort können die Versicherten die provisorischen Prämien 2008 auf www.comparis.ch vergleichen. Die Prämien weiterer Kassen werden laufend aufgeschaltet.
(1) Siehe Medienmitteilung vom 12. Juli 2007 "Nullrunde bei den Prämien wird Realität": http://www.comparis.ch/comparis/press/communi que.aspx?ID=pr_comm_communique_070712
Kontakt:
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Richard Eisler
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