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comparis.ch zum Sparpotenzial im Schweizer Mobilfunkverkehr - Die treuen Seelen legen Milliarden drauf

Zürich (ots)

Die Schweizer Handy-Kunden sind treue Seelen. 54
Prozent von ihnen denken nicht daran, ihrem Mobilfunk-Anbieter Adieu 
zu sagen und zu einem günstigeren Konkurrenten zu wechseln, der ihre 
Bedürfnisse ebenso gut befriedigt. Dies hat eine Umfrage des 
Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch bei 6400 Handybenutzern 
ergeben. Diese für unser Land typische Kundentreue hat etwas 
Irrationales. Schweizweit liegt im Mobilfunkverkehr nämlich ein 
Sparpotenzial von über 2 Milliarden Franken brach, wie Berechnungen 
von comparis.ch zeigen.
Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch ermittelt periodisch die
Zufriedenheit von Handybenutzerinnen und -benutzern in der Schweiz 
mit ihrem Provider. Neben der Kundenzufriedenheit der Privatkunden 
werden Daten erhoben, die Aussagen zur Wechselbereitschaft der Nutzer
und zum Sparpotenzial in der Mobilfunktelefonie zulassen.
Die traditionelle Treue der Schweizer Konsumenten zu den 
angestammten Dienstleistern zeigt sich auch im Telecom-Bereich. 
Obwohl sie durch den Wechsel zu einem andern Anbieter Milliarden 
sparen könnten, bekundete bei der Befragung 2008 bloss eine kleine 
Minderheit Neigung, das persönliche Sparpotenzial durch den Wechsel 
zu einem andern Anbieter auszuschöpfen. Von den 6400 befragten 
Handy-Nutzern zeigten sich gerade mal 15 Prozent bereit, dem 
angestammten Provider den Rücken zu kehren. 54 Prozent der Befragten 
dagegen wollten davon nichts wissen. «Die 'Sesshaftigkeit' der 
Handy-Besitzer ist mit ein Grund für die vergleichsweise hohen 
Handytarife in der Schweiz», ist Ralf Beyeler, Telecom-Experte bei 
comparis.ch, überzeugt.
Günstigstes Angebot - günstigstes Abo
Gemäss Berechnungen von comparis.ch könnten Konsumentinnen und 
Konsumenten in der Schweiz insgesamt 2,1 Milliarden Franken sparen, 
wenn sie zum günstigsten Angebot wechseln würden, das auf dem Markt 
erhältlich ist. Auf immer noch 1,9 Milliarden Franken beliefe sich 
das Sparpotenzial, wenn die Mobilfunk-Kunden zum günstigsten 
Abonnement im Markt wechseln würden. Das milliardenschwere 
Sparpotenzial bei der Mobiltelefonie ist bei Swisscom, dem 
Platzhirsch der Szene, am grössten. Rund 1,3 Milliarden Franken oder 
fast zwei Drittel des Sparpotenzials entfallen auf Swisscom, 475 
Millionen Franken auf Orange und 300 Millionen Franken auf Sunrise. 
Den Rest des Sparkuchens von 40 Millionen Franken teilen die weiteren
Anbieter unter sich auf.
Für die grosse Mehrheit der Handy-Nutzer (1) wäre übrigens das 
günstigste Angebot kein Abonnement, sondern ein Prepaid-Angebot. Seit
dem Markteintritt von Migros, Coop, Aldi und weiteren tarifgünstigen 
Prepaid-Anbietern wären deren Angebote für die grosse Mehrheit der 
Handy-Nutzer vorteilhafter.
Kundentreue garantiert satte Gewinne
Des Schweizers Vorliebe für Abonnemente sowie die generelle 
Wechselunwilligkeit lassen die Kassen der Mobilfunkbranche klingeln. 
comparis.ch hat errechnet, dass Swisscom auf rund 400 Millionen 
Franken Einnahmen verzichten müsste, wenn die eigenen Kunden nur 
schon konsequent zum günstigsten für sie geeigneten Angebot in der 
konzerneigenen Produktepalette wechseln würden. Hätten die Kunden 
diesen Schritt tatsächlich gewagt, wäre im Jahr 2007 der Reingewinn 
des Branchenriesen von gut 2 Milliarden Franken um satte 20 Prozent 
eingebrochen. Bei Sunrise wäre das Konzernergebnis in einem solchen 
Fall gar negativ geworden: 2007 wies Sunrise einen Reingewinn von 170
Millionen Franken aus, das Sparpotenzial der Kunden belief sich 
dagegen auf rund 240 Millionen Franken. Bei Orange lässt sich der 
entsprechende Wert auf 310 Millionen Franken beziffern. Summa 
summarum ergibt sich für die Kunden der drei bedeutendsten Anbieter 
somit ein Sparpotenzial von 950 Millionen Franken, wenn sie bei ihrem
angestammten Anbieter zum preisgünstigsten Produkt wechseln würden.
Interessant ist, dass dieses Sparpotenzial gegenüber dem Vorjahr 
um rund 450 Millionen Franken kleiner geworden ist. Telecom-Experte 
Ralf Beyeler erklärt diesen Sachverhalt folgendermassen: «Der Anteil 
jener Kunden, die mit einem billigeren Tarifplan als bisher 
telefonieren, nimmt laufend zu. Dadurch hat sich das Sparpotenzial 
gegenüber dem jeweils günstigsten Angebot verringert.» Begünstigt 
wird dieser Trend durch die wachsende Beliebtheit des mobilen 
Datenverkehrs. Wer mit iPhone und Co. im Internet surft und 
regelmässig Daten überträgt, fährt mit einem Abo in der Regel 
günstiger als mit einem Prepaid-Angebot. «Die neuen Smartphones 
werden die Welt der Mobiltelefonie nachhaltig verändern», prophezeit 
Beyeler.
Dschungel bei den Preisplänen
Die Wechselunwilligkeit der Handy-Kunden ist nicht nur mit der Treue 
zum angestammten Dienstleister zu erklären. Der Mobilfunkmarkt dürfte
für die meisten Konsumenten zu unübersichtlich geworden sein. «Selbst
für Fachleute ist es nicht leicht, sich im Wirrwarr der Preispläne 
zurechtzufinden», räumt der Comparis-Telecom-Experte Ralf Beyeler 
ein. Allein Swisscom, Sunrise und Orange bewerben derzeit 18 
verschiedene Preispläne, die restlichen Anbieter 17 weitere. Dazu 
kommen spezielle Optionen und massgeschneiderte Angebote für 
bestimmte Zielgruppen wie etwa die Jugendlichen. Nicht nur 
Viel-Telefonierer könnten durch einen Wechsel des Anbieters 
profitieren, sondern auch Kunden, die ihr Handy nur selten ans Ohr 
halten. «Viele Kunden bräuchten den Anbietern gar nicht zu wechseln, 
um zu sparen. In vielen Fällen würde es schon genügen, zu einem 
aktuelleren Preisplan zu wechseln. Neuere Abos sind fast durchwegs 
günstiger als alte», erklärt Beyeler.
Migros bleibt Spitze
An der diesjährigen Zufriedenheits-Umfrage von comparis.ch haben sich
gut 6400 Handy-Besitzer beteiligt, die sich zum persönlichen Umgang 
mit dem Mobiltelefon äusserten. Erfragt wurde der monatliche 
Rechnungsbetrag, die Zufriedenheit mit der Dienstleistungsqualität 
des eigenen Anbieters, die Effizienz der Hotline, die 
Verständlichkeit und Übersichtlichkeit der Kundeninformationen, das 
Wechselverhalten und weiteres mehr. Die Teilnehmer konnten Noten von 
1 bis 6 vergeben.
Aus der Umfrage ergibt sich, dass die Handynutzer mit der 
Dienstleistungsqualität ihres Providers insgesamt zufrieden sind. (2)
Der Grossverteiler Migros, der das Mobilfunknetz von Swisscom nutzt, 
konnte in punkto Kundenzufriedenheit den letztjährigen Spitzenplatz 
behalten. Beeindruckend ist die Performance des Providers Lebara, der
sich in sämtlichen Beurteilungskategorien die Note «gut» bis «sehr 
gut» verdiente. Lebara nutzt das Mobilfunknetz von Sunrise. Swisscom 
glänzte in Sachen Netzabdeckung und Gesprächsqualität, wird von den 
meisten Kunden aber (zu Recht) als eher teurer Anbieter taxiert. Ein 
Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich Sunrise und Orange, die mit der 
Gesamtnote 4,7 bzw. 4,6 die Rangierung vom vergangenen Jahr behaupten
konnten. Einen Rückschlag in Sachen Kompetenz und Freundlichkeit der 
Hotline musste Tele 2 hinnehmen, nicht zu reden vom vernichtenden 
Urteil der Umfrageteilnehmer über die Qualität des Kundendienstes 
beim Kabelnetzprovider Cablecom. Mit der miserablen Beurteilung der 
Hotline von Cablecom haben die Befragten wohl weniger ein 
differenziertes Urteil über die Dienstleistungsqualität im Bereich 
Mobilfunk gefällt, sondern ein Pauschalurteil über die sattsam 
bekannten Schwierigkeiten beim Cablecom-Kundendienst.
(1) monatliche Gesprächsdauer unter 8 Stunden, kein Datenverkehr
(2) Details unter 
http://www.comparis.ch/telecom/mobile/umfrage/hitlist.aspx

Kontakt:

Ralf Beyeler
Telecom-Experte
Handy: 079 467 07 81
Telefon: 044 360 52 77
E-Mail: ralf.beyeler@comparis.ch
www.comparis.ch

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