comparis.ch zu den Krankenkassenwechseln 2009 - Mehr Krankenkassenwechsler als bisher angenommen
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Zürich (ots)
Information: Die Tabelle "Wechselquote nach Sprachregion" kann unter www.presseportal.ch/de/pm/100003671 kostenlos heruntergeladen werden.
12 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben auf das Jahr 2009 hin die Krankenkasse gewechselt. Dies zeigt eine im Auftrag des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch durchgeführte repräsentative Umfrage. Besonders häufig haben junge Versicherte im Alter zwischen 25 und 35 Jahren die Krankenkasse gewechselt. Die Wechselquote dieser Altersgruppe beträgt 19 Prozent.
Fast jeder achte Versicherte hat per Anfang 2009 die Krankenkasse gewechselt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Internet-Vergleichsdienst comparis.ch. Für diese wurden 6000 in der Deutsch- und Westschweiz wohnhafte Personen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren durch das Marktforschungsinstitut GfK Hergiswil telefonisch befragt. Von den Umfrageteilnehmern gaben 717 an, dass sie auf das Jahr 2009 hin ihre Krankenkasse gewechselt haben. Dies entspricht einer Wechselquote von 12 Prozent. Auf die gesamte Bevölkerung hochgerechnet haben im vergangenen Jahr also zwischen 850'000 und 970'000 Personen ihrer bisherigen Kasse den Rücken gekehrt.
Die Zahl der Krankenkassenwechsler wurde von comparis.ch erstmals mittels einer repräsentati-ven Befragung erhoben. Der diesjährige Wert lässt sich nicht mit Vorjahreswerten vergleichen. Die Zahl der Krankenkassenwechsler ist aber deutlich höher als bisher angenommen. «Die hohe Wechselquote ist überraschend und erfreulich zugleich, denn sie ist Beleg dafür, dass die Versi-cherten die im Krankenversicherungsgesetz vorgesehene Wahlfreiheit aktiv nutzen», erklärt Richard Eisler, Geschäftsführer des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch. Es ist aber auch anzunehmen, dass die Versicherten wegen der sich bereits im letzten Herbst abzeichnenden Rezession häufiger als erwartet die Krankenkasse gewechselt haben, ergänzt Eisler.
«Gute Risiken» wechseln häufiger die Krankenkasse Wenig erstaunlich ist, dass junge Versicherte im Alter zwischen 25 und 35 Jahre häufiger die Krankenkasse wechseln als andere Altersgruppen. Überraschend ist aber doch, dass fast jeder Fünfte dieser Altersgruppe angab, die Kasse gewechselt zu haben. Die Wechselbereitschaft nimmt mit zunehmendem Alter rasch ab: Von den 36- bis 45-Jährigen gaben 13 Prozent an, die Krankenkasse gewechselt zu haben, bei den 46- bis 55-Jährigen waren es 10 Prozent und bei den 56- bis 65-Jährigen noch 7 Prozent. Von den über 65-Jährigen waren es nur noch 3 Prozent, die angaben, sich einer neuen Krankenkasse angeschlossen zu haben. Da junge Versicherte im Durchschnitt mehr Prämien bezahlen, als sie Gesundheitskosten verursachen, gelten sie bei den Krankenkassen - trotz der zu bezahlenden Abgaben in den Risikoausgleichs-Fonds - als «gute Risiken». Umgekehrt verhält es sich mit älteren Versicherten. Deren Gesundheitskosten werden häufig nicht durch die Krankenkassenprämien gedeckt, und daher gelten sie als «schlechte Risiken». Dass vor allem junge Leute wechseln und dass die Versicherten hauptsächlich wegen dem Preis die Kasse wechseln (1), ist für einzelne Krankenkassen somit äusserst attraktiv: «Der Zulauf junger Leute erlaubt es den günstigen Kassen, die Prämien tief zu halten - was weiterhin «gute Risiken» anzieht. Diese Kassen verstärken somit ihren Wettbewerbsvorteil», fasst Richard Eisler die Situation zusammen. Eine Krankenkasse mit vielen «schlechten Risiken» hingegen könne nicht damit rechnen, dass gerade diese die Krankenkasse verlassen, so Eisler weiter. Entsprechend dürften bei einer «überalterten» Kasse die Prämien künftig stärker steigen.
Kaum Unterschiede gibt es jedoch zwischen der Deutsch- und der Westschweiz. In der Deutschschweiz wechselten 12 Prozent die Krankenkasse, in der Romandie waren es 13 Prozent (vgl. Tabelle). Bei der Wechselquote gibt es somit keinen Röstigraben.
Neue Erhebungsmethode Mit der Erhebungsmethode mittels repräsentativer Umfrage hat comparis.ch einen neuen Weg eingeschlagen. In den Vorjahren hatte comparis.ch jeweils die grössten Krankenkassen nach ihrem neuen Versichertenbestand befragt und aus dieser Veränderung die Anzahl der Wechsler berechnet. Allerdings waren einige Krankenkassengruppen in diesem Jahr nicht mehr bereit, gegenüber comparis.ch die Versichertenzahlen der einzelnen Kassen offen zu legen. Wechselte ein Versicherter von der Stammkasse innerhalb der Holding zu einer Tochterkasse, blieb der Versichertenbestand der gesamten Gruppe gleich, und es wurde kein Wechsel erfasst. Zudem erwies sich die Annahme als falsch, dass eine Krankenkasse, die Versicherte gewinnt, kaum Versicherte verliert und damit diese Abgänge nicht in die Berechnung der Zahl der Krankenkassenwechsler einbezogen werden müssen. Die so berechnete Veränderung des Versichertenbestands gab somit die Wechselquote nur ungenügend wieder.
Kassenwechsel noch möglich Versicherte mit der Grundfranchise von 300 Franken und traditioneller Grundversicherung, die im letzten Herbst die Kündigungsfrist verpasst haben, aber trotzdem im laufenden Jahr noch Prämien sparen möchten, haben noch bis Ende März 2009 Gelegenheit, ihre Krankenkasse per Ende Juni 2009 zu kündigen und zu einer günstigeren Kasse zu wechseln. Alle anderen Versicherten müssen bis zum Herbst warten, um die Krankenkasse, das Versicherungsmodell oder die Franchise zu wechseln.
(1)vgl. Studie von comparis.ch zu den Gründen für einen Krankenkassenwechsel. Downloadbar unter: http://www.comparis.ch/compa ris/press/studien/kk/KK-Studie%20Herbst%202006.pdf
Kontakt:
Richard Eisler
Geschäftsführer
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