comparis.ch zu den Roamingtarifen - Abzocke beim Telefonieren und Surfen im Ausland
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Zürich (ots)
Information: Die Tabellen können unter www.presseportal.ch/de/pm/100003671 kostenlos heruntergeladen werden.
Mit dem Handy im Ausland zu telefonieren ist immer noch unverschämt teuer. Die Preise verharren auf ihrem beispiellos hohen Niveau, wie die jährliche Analyse des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch zu den Roamingtarifen zeigt. Am günstigsten telefonieren Swisscom-Kunden und Kunden mit M-Budget oder Coop Prepaid. Wer mit dem Handy im Ausland auch noch surft, kann sich finanziell beinahe ruinieren.
Wenn die Handyrechnung das teuerste Feriensouvenir ist, bleiben die Strandferien in keiner guten Erinnerung. Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch hat die Preise fürs Telefonieren und Surfen mit dem Handy im Ausland unter die Lupe genommen. Im Vergleich zu den Vorjahren hat bei den Standard-Roamingtarifen kein Anbieter die Preise gesenkt. Basis für die Analyse sind drei verschiedene Warenkörbe mit Telefongesprächen und Datenverkehr aus dem europäischen Ausland und weiteren beliebten Feriendestinationen (Ägypten, Tunesien, Türkei).
Wer in Europa zum Standardtarif telefoniert, fährt mit Swisscom, M-Budget oder Coop Prepaid am besten. Mit Sunrise oder Orange bezahlt man doppelt so viel. Ausserhalb Europas dagegen ist der Warenkorb bei Sunrise am günstigsten (siehe Tabelle 1). Sparen beim Telefonieren im Ausland kann man mit - kostenpflichtigen - Optionen. Im Vergleich zum Standardtarif spart man für die Gespräche aus Europa bei Orange (Abo und Prepaid) satte 60 Prozent (Tabelle 2)! Bei Sunrise (Abo) immer noch 38 Prozent. Bei Swisscom beträgt die Einsparung mit Option nur gerade 4 Prozent, trotzdem steht Swisscom auch hier preislich noch durchaus attraktiv da, da die Marktführerin die attraktivsten Standardtarife anbietet. Bei Gesprächen aus Ägypten, Tunesien und der Türkei sind Einsparungen von 10 Prozent bei Swisscom (Abo und Prepaid), 32 Prozent bei Sunrise (Abo) und 57 Prozent bei Orange (Abo und Prepaid) möglich.
Notwendiges Übel Ralf Beyeler, Telecom-Experte von comparis.ch rät zum Abschluss einer Option vor der Reise ins Ausland. Allerdings würden diese speziellen Roamingoptionen nicht nur Vorteile bringen. «Bei Sunrise und Orange zum Beispiel werden die Optionen jeden Monat belastet, auch wenn man sie nicht braucht - das heisst, auch wenn man das Handy im betreffenden Monat im Ausland nicht einsetzt. Das ist nicht sehr kundenfreundlich», kritisiert Beyeler. Es obliege dem Kunden, die Option nach den Ferien wieder abzubestellen. In dieser Hinsicht kundenfreundlicher ist Swisscom: Dort wird die Option nur verrechnet, wenn sie auch tatsächlich gebraucht wird. Allerdings läuft die so genannte «World Option Flex» jeweils über einen Kalendermonat. «Wer seine Ferien über ein Monatsende verbringt, zahlt doppelt», so Beyeler. Je nach Gesprächsverhalten bezahle man in einem solchen Fall trotz Option mehr als mit dem Standardtarif.
Unverzichtbar fürs Surfen Schnell mit dem Smartphone die E-Mails abrufen, ein Foto nach Hause schicken, die News aus der Heimat lesen oder das nächste Restaurant auf Google Maps suchen geht im Ausland richtig ins Geld. Denn die drei grossen Anbieter verrechnen fürs mobile Surfen im europäischen Ausland regelrechte Abzockerpreise von 8 bis 15 Franken pro Megabyte. Zum Vergleich: In der Schweiz kostet ein gängiges Abo mit einem Inklusivvolumen von 100 Megabyte zum Beispiel 25 Franken pro Monat. Würde man im Ausland ebenfalls 100 Megabyte Daten brauchen, käme die Rechnung auf 800 bis 1500 Franken! Diese Preise können die Ferien richtig verderben. Darum gilt: Im Ausland am besten Finger weg vom Surfen mit dem Handy.
Wer trotzdem nicht aufs Surfen verzichten will oder kann, sollte dies nur mit einer entsprechenden Option tun. Damit wird das Surfen bei allen Anbietern rund 70 Prozent günstiger (siehe Tabelle 3). Bei diesem Vergleich ohne Option ist Swisscom am günstigsten. Wobei der Betrag von 235.60 Franken einem Fantasiepreis gleich kommt. Mit Option zahlt man beim günstigsten Anbieter Orange dagegen gerade noch 71 Franken. Aber: «Auch mit Option ist das Surfen mit dem Handy im Ausland immer noch viel zu teuer», meint Telecom-Experte Beyeler. «Ich sehe keinen Grund, warum das Surfen im Ausland derart teuer sein sollte. Der technische Aufwand für die Anbieter sei praktisch derselbe, ob man nun in der Schweiz oder im Ausland übers Mobilfunknetz surft.»
Spartipps 1. Handy in den Ferien ausschalten - im Ausland kosten auch eingehende Anrufe. 2. Combox ausschalten - auf die Sprachmailbox umgeleitete Anrufe kosten dreimal: Ein erstes Mal für die Verbindung über das fremde Telefonnetz, ein zweites Mal für die Umleitung auf die Combox und ein drittes Mal fürs Abhören der Mailbox im Ausland. 3. SMS schreiben statt telefonieren. 4. Öffentliche Telefone benutzen. 5. Sich aus der Schweiz im Hotelzimmer anrufen lassen. 6. Ausländische Prepaid-Karte kaufen (lohnt sich für Vielnutzer). 7. Mit Optionen günstiger aus dem Ausland telefonieren. 8. Nicht mit dem Handy surfen und wenn doch, dann nur mit Option oder über WLAN.
Kontakt:
Ralf Beyeler
Telecom-Experte
Telefon: 044 360 52 77
Handy: 079 467 07 81
E-Mail: ralf.beyeler@comparis.ch
www.comparis.ch/telekommunikation