comparis.ch untersucht die kantonalen Unterschiede der Autoversicherungen - Tessiner sind am teuersten unterwegs
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Zürich (ots)
Information: Die Tabellen "Prämie für Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung in Franken", "Prämie Haftpflichtversicherung" und "Prämie Vollkaskoversicherung" können unter www.presseportal.ch/de/pm/100003671 kostenlos heruntergeladen werden.
Im Tessin kostet die Autoversicherung schweizweit am meisten. Ebenfalls teuer unterwegs sind die Autofahrer aus den Kantonen Zürich und Genf. In Uri, Nid- und Obwalden sowie in Bern sind dagegen die Prämien deutlich günstiger. Dies zeigt eine Untersuchung des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch.
In der Innerschweiz ist Autofahren günstig. Fahrzeughalter aus dem Kanton Uri müssen für die Autoversicherung im Vergleich zu Haltern aus anderen Kantonen am wenigsten zahlen. Auch in Nidwalden und Obwalden sind die Prämien günstig. Am anderen Ende der Skala liegt das Tessin: Der Grenzkanton weist die höchsten Autoversicherungsprämien auf. Auch in Zürich und Genf ist das Versichern des Autos vergleichsweise teuer. Ungefähr im Schweizer Durchschnitt liegen die Prämien in den Kantonen Waadt, Luzern, Thurgau und Appenzell-Ausserrhoden. Generell lässt sich sagen, dass die Kosten für die Autoversicherung in Grenzkantonen und städtischen Kantonen am höchsten sind, in ländlichen Regionen dagegen deutlich günstiger ausfallen (siehe Tabelle 1).
Die Höhe der Autoversicherungsprämie ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören unter anderem die Fahrpraxis, die Schadenshäufigkeit und das Automodell; zudem hängt die Prämienhöhe auch von Merkmalen des Lenkers ab - das Alter, die Nationalität und eben der Wohnkanton. Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch hat untersucht, welchen Einfluss der Wohnkanton auf die Höhe der Prämien für Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung ausübt. Für die Analyse wurden sieben typische Profile ausgewählt. Diese Profile unterscheiden sich in einigen Merkmalen, unter anderem im Alter des Lenkers oder im Fahrzeugtyp. In die Analyse eingeschlossen wurde zudem ein Öko-Auto (Citroën C-Zero mit Hybrid-Antrieb). Gemeinsam ist allen Profilen, dass es sich um Lenker handelt, die unfallfrei unterwegs sind. Um die durchschnittlichen Prämienunterschiede zwischen den Kantonen zu eruieren, wurden jeweils alle Parameter dieser sieben Profile, ausser dem Wohnort, gleich gehalten.
Der Vergleich basiert auf den Prämien für die Autoversicherung von folgenden Versicherungen mit Prämienrechner im Internet: Allianz24.ch, Auto TCS, AXA Winterthur, Baloisedirect, Click2Drive.ch und smile.direct. Aus diesen Prämien wurden pro Kanton die Durchschnittsprämien errechnet, und zwar für die Totalprämie, die obligatorische Haftpflichtversicherung sowie die fakultative Vollkaskoversicherung.
Haftpflicht: tiefere Prämien in Kantonen mit weniger Unfällen
Betrachtet man nur die Haftpflichtprämien (Tabelle 2), kommen die Berner und die Obwaldner am günstigsten weg. In Nidwalden und Uri sowie in Fribourg und im Wallis kostet die Versicherung nur wenige Franken mehr. «Eine relativ günstige Prämie für die obligatorische Haftpflichtversicherung deutet darauf hin, dass in diesen Kantonen weniger Unfälle mit Verletzten geschehen», sagt Martin Scherrer, stellvertretender Geschäftsführer von comparis.ch. Bestätigt wird diese mögliche Erklärung durch die Unfallstatistik. Umgerechnet auf die Anzahl eingelöster Autos, muss die Polizei in diesen Kantonen tatsächlich zu weniger Unfällen mit Verletzungen ausrücken als in anderen Kantonen. (1) Auffällig ist, dass die Haftpflichtprämien neben Fribourg und Wallis auch in den Westschweizer Kantonen Neuenburg und Waadt überdurchschnittlich günstig ausfallen. Viel tiefer ins Portemonnaie greifen müssen demgegenüber Autofahrer in den Kantonen Zürich, Tessin und Basel-Stadt.
Die Tessiner müssen auch für die Vollkaskoversicherungen mehr bezahlen als ihre Deutschschweizer Mitbürger (Tabelle 3). Teuer sind diese Prämien ferner in Genf, Jura und Neuenburg. Bei den Vollkaskoprämien zeichnet sich demnach ein Röstigraben ab. «Dies weist darauf hin, dass in diesen Kantonen mehr oder teurere Schäden zu berappen sind», führt Martin Scherrer aus. Auch eine erhöhte Zahl von Autodiebstählen könnte die Prämien in die Höhe treiben: In den Grenzkantonen wie Tessin, Genf, Jura, Basel-Stadt oder Wallis dürfte es für Autodiebe leichter sein, ein Fahrzeug zum Verschwinden zu bringen, als in der Innerschweiz.
Ähnliche Unterschiede fürs Öko-Auto
Insgesamt halten sich die Differenzen zwischen den Kantonen im Rahmen. Im günstigsten Kanton kostet die Autoversicherung bloss 5 Prozent weniger als im Schweizer Durchschnitt; im teuersten Kanton beträgt der Unterschied 10 Prozent. «Die moderaten Unterschiede zeigen, dass in keinem Kanton unverhältnismässig viele Schäden entstehen», sagt Martin Scherrer von comparis.ch. Diese Aussage gilt für alle sieben typischen Profile, auf welchen der Comparis-Vergleich basiert. Auch die Versicherung für das Öko-Auto, den Citroën C-Zero mit Hybrid-Technik, kostet im günstigsten Kanton bloss 5 Prozent weniger als im Schweizer Durchschnitt und im teuersten Kanton nur 8 Prozent mehr. Wie bei den übrigen Autos befinden sich auch beim Öko-Auto an den beiden Enden der Skala die Kantone Uri und Tessin.
(1) Quelle: Bundesamt für Statistik, Strassenverkehrsunfälle mit Personenschaden und Verunfallte nach Kanton (http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/11/06/blank/key/01/aktuel.html), Strassenfahrzeugbestand nach Fahrzeuggruppe und Kanton (http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/11/03/blank/key/fahrzeuge_strasse/bestand.html)
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