Medienmitteilung: Streaming-Dienste treiben Preise in die Höhe: Freizeitgüter deutlich teurer als vor 5 Jahren
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Medienmitteilung
Comparis-Freizeit-Preisindex
Streaming-Dienste treiben Preise in die Höhe: Freizeitgüter deutlich teurer als vor 5 Jahren
Freizeitgüter haben sich innert eines Jahres um 1,6 Prozent verteuert. Das zeigt der Freizeit-Preisindex von Comparis. Er misst die Teuerung in den Bereichen Freizeit und Kultur sowie Gastgewerbe und Reisen. Den grössten Preiszuwachs im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der Radio- und Fernsehempfang mit 9,8 Prozent*. «Wer Filme, Serien und Musik konsumiert, muss immer tiefer in die Tasche greifen. Grund für die Teuerung des Radio- und Fernsehempfangs sind vor allem die happigen Preisaufschläge bei beliebten Streaming-Diensten wie Netflix oder Spotify», sagt Comparis-Experte Adi Kolecic.
Zürich, 22. August 2024 – Freizeit wird nochmals teurer: Im Juli 2024 sind die Preise für Freizeitgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,6 Prozent gestiegen. Das zeigt der Freizeit-Preisindex des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch. Er verdeutlicht, wie sich die Teuerung in den Bereichen Freizeit und Kultur sowie Gastronomie und Reisen in der Schweiz entwickelt hat. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS) weist eine aktuelle Jahresteuerung von 1,3 Prozent* aus. Gegenüber Juni 2024 sind die Preise im Index-Warenkorb gesunken, nämlich um 0,5 Prozent (LIK: minus 0,2 Prozent*).
«Die kurzfristige Preisreduktion bei Freizeitgütern ist auf saisonale Faktoren zurückzuführen. Vor allem die Flugpreise unterliegen saisonalen Schwankungen und sind im letzten Monat deutlich gesunken. Das zieht den Freizeit-Index im Vergleich zum Vormonat leicht nach unten», sagt Comparis-Mobilitätsexperte Adi Kolecic. So bezahlten Konsumierende für Luftverkehr 10,8 Prozent* weniger als noch im Juni. Auch Pauschalreisen wurden günstiger, nämlich um 5,9 Prozent*.
Langfristig haben sich die Preise für Freizeit aber deutlich verteuert. Im Vergleich zum Juli 2019 stieg der Comparis-Freizeit-Preisindex um 9,6 Prozent (LIK: plus 6,2 Prozent*).
Streaming-Dienste mit deutlichen Preisaufschlägen
Für den Radio- und Fernsehempfang* mussten im Juli 2024 die Konsumentinnen und Konsumenten deutlich mehr Geld ausgeben als noch vor einem Jahr. Der Preis stieg um 9,8 Prozent*. Kein anderes Produkt hat sich gemäss der Comparis-Analyse im Vorjahresvergleich stärker verteuert. Innert 5 Jahren stiegen die Kosten sogar um 16,3 Prozent. Zu den Radio- und Fernsehgebühren zählen die Kosten für Fernsehabonnements sowie Video- und Audio-Streaming-Services, nicht aber die Serafe-Gebühren.
«Wer Filme, Serien und Musik konsumiert, muss immer tiefer in die Tasche greifen. Grund für die Teuerung des Radio- und Fernsehempfangs sind vor allem die happigen Preisaufschläge bei beliebten Streaming-Diensten wie Netflix oder Spotify», sagt Adi Kolecic.
Zudem hat die Anzahl von Streaming-Services in den letzten Jahren zugenommen. «Netflix allein reicht nicht mehr, um die beliebtesten Serien zu schauen. Wer nichts verpassen möchte, schliesst mehrere Streaming-Abonnements bei unterschiedlichen Anbietern ab, etwa bei Disney+, Amazon Prime, Paramount oder Sky», so Kolecic. Auch das führt zu einer Kostenzunahme der Fernseh- und Radiogebühren. Hinzu kommt, dass sich die TV-Abos der Schweizer Telecom-Anbieter tendenziell verteuert haben.
Immerhin: PCs und Zubehör sowie Fernseh- und Audio-/Videogeräte sind 22,5 bzw. 20,2 Prozent* günstiger als vor fünf Jahren. «Der Konsum von medialen Inhalten ist zwar im Betrieb teurer geworden, die Anschaffung der Endgeräte ist aber deutlich günstiger als 2019», bemerkt der Comparis-Experte.
Ferienwohnungen teurer, Flüge und Pauschalreisen günstiger
Im Vergleich zum Vormonat sind die Preise für Parahotellerie am stärksten gestiegen, nämlich um 19,8 Prozent* (Juni: plus 2,9 Prozent*). Dazu gehören etwa Ferienwohnungen und Campingplätze. Konsumierende müssen auch mehr Geld für sonstige Dienstleistungen für Individualverkehr wie etwa Mietwagen bezahlen – die Preise sind im Juli um 7,6 Prozent* gestiegen (Juni: plus 9,2 Prozent*).
Im Juli sind einige Produkte günstiger geworden. So bezahlten Konsumierende für Luftverkehr 10,8 Prozent* weniger als noch im Juni und für Pauschalreisen minus 5,9 Prozent*.
«Die Reiselust ist im Juli zwar sehr hoch. Die Konsumentinnen und Konsumenten buchen ihre Sommerferien aber meistens Monate im Voraus. Deshalb waren im Frühling die Preise für Flüge und Pauschalreisen höher als im Sommer», sagt Adi Kolecic.
Langfristig hat sich Fliegen aber deutlich verteuert: In den letzten 5 Jahren stieg der Preis für den Luftverkehr um 22,6 Prozent*.
Preise für Freizeitkurse im Vergleich zum Vorjahr gestiegen
Innert Jahresfrist sind die Preise für Freizeitkurse um 7,9 Prozent* gestiegen. Das ist Rang 2 in der Teuerungshitparade. Der Preisanstieg für Pauschalreisen (plus 5,7 Prozent*) war der drittstärkste. Auf Rang 4 und 5 folgen Bergbahnen und Skilifte und Einzelausgaben von Zeitungen und Zeitschriften mit plus 4,4 Prozent* bzw. 3,5 Prozent*.
Vor 12 Monaten bezahlten Konsumierende für Fernseh- und Audio-/Videogeräte* mehr als im Juli 2024. Gemäss der Comparis-Analyse sind die Preise im Vorjahresvergleich um 8,6 Prozent* gesunken. Am zweitstärksten vergünstigten sich die Preise von PCs und Zubehör, sie lagen 6,2 Prozent* tiefer als noch im Juli 2023.
Weiter gesunken sind die Preise auch für sonstige Dienstleistungen für Individualverkehr (minus 5,3 Prozent*), Spiel- und Hobbywaren (minus 3,2 Prozent*) sowie Speichermedien und Inhalte (minus 2,8 Prozent*).
Höchste Teuerung bei Einpersonenhaushalten ab 65 Jahren
Die höchste Teuerung der Freizeitgüter erlebten in den letzten 12 Monaten Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Allerdings wurde für sie das Leben im Juli – verglichen mit dem Vormonat – günstiger, mit einem Minus von 0,8 Prozent.
Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Paare mit Kindern prozentual am wenigsten. Mit einem Indexstand von 112,2 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten 1,3 Prozent betragen.
*Comparis-Freizeit-Preisindex
Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1’050 Waren und Dienstleistungen. Eine anhaltende Abnahme des Geldwertes bzw. eine Erhöhung des durchschnittlichen Preisniveaus bezeichnet dabei die Inflation. Der LIK umfasst 12 Hauptkategorien, darunter auch langfristige Investitionen und Wohnungsmieten. Grosse Ausgabenposten, wie etwa die Prämien für die Sozialversicherungen oder die direkten Steuern, sind demgegenüber nicht erfasst. Der LIK widerspiegelt somit nicht die tatsächlich gefühlte Teuerung der Konsumentinnen und Konsumenten.
Der Comparis-Freizeit-Preisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH bildet die Inflation ausschliesslich in den Bereichen Freizeit und Kultur, Restaurants und Hotels sowie Reisen ab. Zudem werden explizit einzelne Haushaltsgruppen, Einkommensklassen und Sprachregionen berücksichtigt. Wichtiger Hinweis: Mit einem (*) gekennzeichnete Zahlen wurden vom Bundesamt für Statistik (LIK/BFS) direkt berechnet respektive beruhen auf den Zahlen des LIK/BFS.
Die Datengrundlage für den Comparis-Freizeit-Preisindex besteht aus dem Landesindex der Konsumentenpreise ( LIK ) sowie der Haushaltsbudgeterhebung (HABE). Die Gewichtungen für die neuen Preisindizes werden aus der HABE konstruiert. Danach werden verkettete Laspeyres-Indizes mit den Preisreihen des LIK berechnet. Die Indexbasis ist Dezember 2017 (entspricht 100 Prozent).
Weitere Informationen:
Adi Kolecic Experte für Mobilität und Reisen Telefon: +41 78 884 11 54 E-Mail: media@comparis.ch comparis.ch
Über comparis.ch
Mit über 80 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien. Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz von Konsumentinnen und Konsumenten. Das Unternehmen wurde 1996 vom Ökonomen Richard Eisler gegründet und ist in Privatbesitz. Das Unternehmen gehört heute noch zur Mehrheit dem Gründer Richard Eisler. Es sind keine anderen Unternehmen oder der Staat an Comparis beteiligt.