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Eidg. Abstimmung - Australische Gentech-Erbsen zeigen: Gentech-Moratorium ist unnötig

Zürich (ots)

Aufgrund strenger Sicherheitsprüfungen wurden an
einem australischen Forschungsinstitut die Entwicklungsarbeiten an
gentechnisch veränderten, insektenresistenten Erbsen eingestellt.
Diese hatten bei Laborversuchen mit Mäusen Hinweise auf eine Reaktion
des Immunsystems ergeben. Die etablierten, umfangreichen
Prüfverfahren für GVO-Lebensmittel stellen bereits heute sicher, dass
unerwartete Gesundheitsauswirkungen vor einer Markteinführung erkannt
werden - ein Gentech-Moratorium in der Schweiz brächte daher keinen
Sicherheitsgewinn.
Die von T.J.V Higgins und Mitarbeitern entwickelten Gentech-Erbsen
produzierten ein Bohnen-Eiweiss, welches sie zu fast 100% vor einem
wichtigen Ernteschädling, dem Gemeinen Erbsenkäfer, schützte.
Hochempfindliche Analysemethoden wiesen auf eine strukturelle
Veränderung des in den Erbsen produzierten Bohnen-Eiweiss hin.
Daraufhin wurde seine Wirkung in Tierversuchen geprüft. Mit den
Gentech-Erbsen gefütterte Labormäuse zeigten spezifische
Veränderungen im Antikörpergehalt des Bluts, ein Hinweis auf eine
Reaktion des Immunsystems. Im Gegensatz zu vielen Medienberichten ist
in der Original-Veröffentlichung (Prescott et al. 2005, Journal of
Agricultural and Food Chemistry 53:9023-30) keine Rede von einer
"Lungenkrankheit". Erst wenn diesen Mäusen anschliessend ein Extakt
aus Gentech-Erbsen direkt in die Lunge eingeflösst wurde,
entwickelten sie dort eine Entzündungsreaktion - da die
Lungenoberfläche sehr sensibel ist, ist dies ein ziemlich
drastisches, aber sehr empfindliches Verfahren, um die Reaktion des
Immunsystems auf neue Substanzen zu prüfen. Das Institut hat
daraufhin beschlossen, aus Sicherheitsgründen das Erbsen-Projekt nach
10 Jahren Forschungsarbeit einzustellen - die viel versprechende
Technologie soll aber in anderen Pflanzen weiterentwickelt werden.
Dieses Beispiel zeigt, wie gründlich die bestehenden Prüfverfahren
bei der Entwicklung neuer gentechnisch veränderter Nutzpflanzen sind,
so dass auch subtile unerwartete Effekte vor einer Anwendung entdeckt
werden. In der Tat gehören GVO- Pflanzen heutzutage zu den
bestuntersuchten Lebensmitteln überhaupt.
Internutrition wehrt sich daher gegen die Behauptung, ein
Gentech-Moratorium sei unbedingt erforderlich um Sicherheitsaspekte
besser zu untersuchen, und verurteilt entsprechende Forderungen als
unnötige Angstmacherei. Ein Gentech-Moratorium in der Schweiz bringt
in dieser Hinsicht für Konsumentinnen und Konsumenten keinerlei
zusätzliche Sicherheit.

Kontakt:

Dr. Jan Lucht
Internutrition
Postfach
8035 Zürich
E-Mail: jan.lucht@internutrition.ch
Tel: +41/43/255'20'60
Fax: +41/43/255'20'61

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