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Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB

Jugendarbeitslosigkeit: Jugendverbände forderten Bundesrat Deiss in einem Brief und Gespräch zum sofortigen Handeln auf

Bern (ots)

Bern, 03.02.2005. Die Lage der Jugendarbeitslosigkeit
ist dramatisch. Zu diesem Schluss kommen auch die 
Bundesratsparteien, welche dieses Thema für die 
Von-Wattenwyl-Gespräche vom 11.2.05 traktandiert haben. Der 
zuständige Bundesrat Joseph Deiss empfing heute eine Delegation des 
Schweizerischen Komitees gegen Jugendarbeitslosigkeit und nahm einen 
Offenen Brief entgegen, der ihn zum Handeln auffordert. Das Gespräch 
dauerte deutlich länger als vorgesehen und schälte Gemeinsamkeiten 
und Differenzen heraus.
Bundesrat Deiss ist wie das SKJA der Meinung, dass das Problem ernst 
zu nehmen ist und nicht über eine Verfassungsänderung zwecks 
Steuerabzügen für auszubildende Betriebe auf die lange Bank 
geschoben werden darf. Er will bei jeder Gelegenheit die Wirtschaft 
an ihre Versprechen im Vorfeld der Abstimmung über die Lehrstellen- 
Initiative (lipa) erinnern, selbst genügend Ausbildungsplätze 
schaffen zu wollen. Im Bereich der Schnittstelle abgeschlossene 
Berufsbildung/Eintritt ins Beschäftigungssystem will BR Deiss mit 
mehr Motivationssemestern und Praktikumsplätzen Jugendlichen helfen. 
Im Bereich der Schnittstelle Volksschule/Eintritt in die 
Berufsbildung blieben die Differenzen zwischen BR Deiss und SKJA 
grösser. Deshalb hält das SKJA im Hinblick auf die Von-Wattenwyl- 
Gespräche fest:
Die Regierung muss vom neuen Artikel 13 des Berufsbildungsgesetz 
(„befristete Massnahmen bei Ungleichgewicht auf dem 
Lehrstellenmarkt“) Gebrauch machen. Dabei fordert das SKJA 
insbesondere:
• Das Angebot der Lehrwerkstätten, Handelsmittelschulen, u.ä. muss 
um 10 Prozent erhöht werden. • Die Brückenangebote (10.Schuljahr 
u.ä.) müssen einen klaren Bildungsauftrag erhalten (zB anerkannte 
Basislehrjahre), koordiniert werden und überall gratis zugänglich 
sein.
Und das SKJA richtet sich für die bereits Ausgelernten an die 
Wirtschaft und verlangt:
• Ausgelernte müssen im Lehrbetrieb während eines Jahres 
weiterbeschäftigt werden, sofern dies nicht zu Lasten der 
beruflichen Grundbildung geschieht. • Die Betriebe, welche in der 
beruflichen Grundbildung nicht aktiv sind, müssen während eines 
Jahres LehrabgängerInnen zu einem Teilzeitpensum zum 
branchenüblichen Grundlohn übernehmen. Für die verbleibenden 1 bis 2 
Wochentage werden den Jugendlichen Weiterbildungsprogramme 
angeboten. Das SKJA ist überzeugt, dass Joseph Deiss unsere Jugend 
nicht im Stiche lassen wird und zum Handeln bereit sein wird. Das 
SKJA ist auch der festen Meinung, dass die notwendigen staatlichen 
Investitionen für die Zukunft der Schweizer Jugendlichen gut 
investierte Mittel sind und zur Vermeidung langfristiger Kosten 
einen erheblichen Beitrag leisten.
www.jugendarbeitslosigkeit.ch
Für weitere Auskünfte: 
Mario Antonelli, KV Schweiz-Jugend, 079 690 99 69
Rahel Imobersteg, Juso Schweiz, 079 297 70 38
Jean Christophe Schwaab, Unia-Jugend, 078 690 35 09
Peter Sigerist, SGB-Jugend, 079 404 56 85

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