SYNA: Ascom-Neopost-Deal - eine neue Schande für Schweizer Wirtschaftsführer!
Bern (ots)
Gewerkschaft SYNA zur Einstellung des Betriebes von Neopost Industrie AG in Bern
Die Gewerkschaft SYNA ist der Überzeugung, dass das französische Unternehmen Neopost ihre Produktion in Bern-Brünnen Ende Januar 2003 nur einstellt, um möglichst billig ihre Mitkonkurrenten auszuschalten. Und dies zwei Monate, nachdem sie den Betriebszweig von Ascom übernommen hat. Nachdem nun das Kundennetz erschlossen und der notwendige Wissenstransfer vollzogen ist, wird das Unternehmen geschlossen!
SYNA fordert Ascom auf, in aller Deutlichkeit bei der Neopost gegen die Stillegung des Produktionsbetriebes zu intervenieren. Bern darf nicht zum Bauernopfer für billige Tricks von unfähigen Managern werden!
Die Gewerkschaft SYNA erwartet von der Ascom tatkräftige Mithilfe bei der Erhaltung bzw. Schaffung von Arbeitsplätzen sowie zusätzliche finanzielle Hilfe für Härte- und Sozialfälle. Mit diesen Tatbeweisen kann Ascom gegenüber den früheren Mitarbeitenden belegen, dass es beim Verkauf der Geschäftseinheit Mailing Systems nicht nur um interne Schadensbegrenzung und Portfoliobereinigung mit möglichst hohem finanziellen Ertrag ging, sondern auch um die Erhaltung von Arbeitsplätzen.
Die Gewerkschaft SYNA fordert von der Neopost Industrie AG die Überprüfung des Schliessungsentscheides sowie einen Kündigungsstopp, damit Alternativen überprüft werden können. Zudem fordert die Gewerkschaft SYNA für die betroffenen Arbeitnehmenden soziale Begleitmassnahmen wie:
- Aus- und Weiterbildungsangebote - Frühpensionierungen - Finanzielle Beiträge in Härtefällen
Wer hat mit gezinkten Karten gespielt?
Der Ascom-Neopost-Deal ist eine neue Schande für die Schweizer Wirtschaftsführer!
Erst im Oktober vorigen Jahres hat der Präsident der Ascom-Konzernleitung, Urs T. Fischer, den Mitarbeitenden den Verkauf an das französische Unternehmen Neopost AG mit den Worten verkündet: "Mit dieser Übernahme kann Neopost ihre führende Position im Markt für Postbearbeitung - weltweit die Nummer 2 - wesentlich stärken und den Marktanteil von 15 auf 25 Prozent steigern. Dies bietet Gewähr, dass die Geschäftstätigkeit von Mailing Systems unter den neuen Besitzverhältnissen weitergeführt und ausgebaut wird. Die Kontinuität für Mitarbeitende und Kunden ist damit gleichermassen gesichert. Neopost wird am Standort Bern festhalten."
Nur kurze Zeit später ist das Gegenteil der Fall: Die Neopost Industrie AG wird per 31. Januar 2003 ihren Betrieb in Bern schliessen. Dies bedeutet, dass 127 Mitarbeitende gestaffelt über die nächsten 9 Monate ihre Stelle verlieren werden: Erste Kündigungen würden noch diesen Monat ausgesprochen, teilte die Firma mit.
Für die SYNA stellt sich die Frage, wer bei der Übernahme mit gezinkten Karten gespielt hat, die Ascom oder Neopost?
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